jack000 » So 23. Nov 2014, 16:29 hat geschrieben:
Ein jedes Auto verbraucht in der Stadt mehr Benzin als auf einer Landstrasse oder Autobahn.
Beispielfahrzeug:
http://suchen.mobile.de/auto-inserat/ho ... ORT&noec=1
=> Die Formel: "je langsamer desto weniger Verbrauch" funktioniert also nicht so einfach, da der Stop and Go Effekt dazukommt.
Wenn also ein zuvor flüssiger Verkehr bei Tempo 50 auf Tempo 30 und Stop and Go reduziert wird, steigen Lärm und Abgase.
Wenn man allerdings die Ampeln umstellt auf Tempo 30 und Grüne Welle, dann ist der Effekt positiv.
In Göttingen werden die Ampeln aber nicht umstellt, sondern es werden nur ein paar Schilder aufgestellt.
Willste mich verscheißern?
Jack, Du bist doch selbst Ingenieur. Dann solltest Du ansatzweise in der Lage sein auch systemisch bzw. analytisch Daten kritisch zu begutachten. Natürlich ist der Verbrauch in Städten mit vielen Abbiegemanövern, Stops, Parkraumsuche usw. energieintensiver als eine konstante, ruhige Fahrt. Den Unterschied aufs Tempo zu reduzieren und zu meinen, je schneller man fährt, desto weniger verbraucht man und andere Unterschiede gibt es, ist für einen technikaffinen Menschen doch wirklich unter der Würde. Abgesehen davon geht's ja auch primär um eine Lärmreduktion und die tritt nachweislich ein. Das ist ja fast so lustig wie ein "a) Kambodscha hat Tempolimits, Deutschland teilweise nicht, b) in Kambodscha gibt's pro Kopf mehr Verkehrstote -> Tempolimits sorgen für mehr Unfälle." Das kauf ich Dir einfach nicht ab.
Du siehst doch selbst ein, daß die Effekte insgesamt positiv zu betrachten sind. Abgesehen davon ist nachts schon jede fünfte LSA in Göttingen nachts ausgeschaltet, Tendenz steigend:
http://www.spd-fraktion-goettingen.de/c ... 113096.php
Daher stellt sich vielerorts die Frage nach einer Grünen Welle gar nicht bei Nacht. Das betrifft insbesondere die Straßen wie Königsallee und Kreuzbergring, auf denen laut Eingangsbeitrag nun Tempo 30 gilt. Man muß nun wirklich keine Probleme schaffen, wo es keine gibt.
Tom Bombadil hat geschrieben:
Und wenn es deswegen zu mehr Stop and Go kommt, sind die Auswirkungen für alle negativ.
Kommt es ja nicht.
Vor allen Dingen willst du dieser Diskussion ausweichen, das ist mir schon klar.
Nee, aber wenn Leute schon mit den Grundlagen überfordert sind, ist es nicht nützlich, über Psycho- und technische Akustik zu sprechen. Das wären Perlen vor die Säue zu werfen.
An den Ausfallstraßen handelt es sich um reine Wohngebiete? Da gibt es keine Geschäfte oder kleinere Gewerbebetriebe?
Das regeln die B-Pläne für jeden Einzelfall. Kennste nicht, macht aber nichts. Gibt ja andere Menschen, die sich damit beschäftigen. Ein Hoch auf die Arbeitsteilung. Und wenn Lärmwerte irgendwo überschritten werden, dann ist es eben Aufgabe der Verwaltung, sich Maßnahmen zu überlegen, um eine Verbesserung schonend einzuführen.
Gut, dann bist du also für Tempo 30 in der Nacht überall wo Menschen wohnen.
Nö, nur weil Du hier quasireligiöse bzw. fundamentalistische Züge hast und mit Scheinargumenten um Dich wirfst ("Ich bin gegen Lärmreduzierung, weil ich glaube, daß es anderswo nicht reduziert wird, also sollte man gar nichts tun, egal wo."), brauchst Du mir das nicht vorzuwerfen.
Es ist doch ganz einfach: Wenn man mit einfachen Mitteln die Lebensqualität von vielen Menschen verbessern kann und es so gut wie keine Nachteile, selbst für eine Minderheit, bringt, dann spricht nichts dagegen, diese Maßnahme lokal auch umzusetzen. Das kann im Einzelfall Tempo 30 sein, das können woanders auch andere Maßnahmen sein. Würde es den Verkehr dort erheblich einschränken, hätten wir es wieder mit einem Abwägungsfehler zu tun (schlag's ruhig mal nach) und dann müßte -- ich sagte es schon mehrmals, so gerne Du es auch ausblendest -- man andere, ggf. teurere Maßnahmen machen, z.B. passiven Schallschutz an den Wohngebäuden oder Pflüsterasphalt als neuer Straßenbelag. Andersrum wäre es unverantwortlich, wenn man mit teuren Baumaßnahmen (ob am Straßen- oder Wohnraum) irgendwo eingreift, wo eine Temporeduktion es auch getan hätte und keine größeren Einschränkungen für die Verkehre zu erwarten sind. Das wäre ebenso ein Abwägungsfehler. Sollte eigentlich einleuchten und selbstverständlich sein, aber offenbar ist es doch Hexerei für manche.
Dein restliches Gekeife blende ich aus
So wie alle Fakten, jopp. Das Schöne ist: Trotzdem setzen immer mehr Städte auf Tempo 30 bei Nacht und es gibt kein Anzeichen, daß sich an diesem Trend etwas ändern wird. Ätsch.