Alltagskultur in Palästina und Israel

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Liegestuhl
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Liegestuhl »

Senexx hat geschrieben:(15 Oct 2018, 21:56)

Ich habe hier gelernt, dass Israel eine moderne, tolerante Gesellschaft sei, in der jeder seine Meinung äußern könne, sein Leben leben könne. Insofern hat es mich verwundert, dass es gewissermaßen Heiratsverbote gibt.
Nur weil es keine Möglichkeit für eine Zivilehe gibt, bedeutet es nicht, dass sie verboten ist. Auch nicht "gewissermaßen".

Wer sich diese Möglichkeit wünscht, muss bei der Wahl für Avigdor Lieberman stimmen. Seine Partei fordert dies schon lange.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Senexx »

Liegestuhl hat geschrieben:(16 Oct 2018, 03:26)

Nur weil es keine Möglichkeit für eine Zivilehe gibt, bedeutet es nicht, dass sie verboten ist. Auch nicht "gewissermaßen".

Wer sich diese Möglichkeit wünscht, muss bei der Wahl für Avigdor Lieberman stimmen. Seine Partei fordert dies schon lange.
Bei uns kann ein Katholik eine Protestantin heiraten - in einer christlichen Trauung. Warum ist so etwas in Israel nicht möglich? In einer jüdischen Zeremonie heiratet eine Jüdin einen Muslim?
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Alter Stubentiger »

Senexx hat geschrieben:(15 Oct 2018, 21:56)

Ich habe hier gelernt, dass Israel eine moderne, tolerante Gesellschaft sei, in der jeder seine Meinung äußern könne, sein Leben leben könne. Insofern hat es mich verwundert, dass es gewissermaßen Heiratsverbote gibt.
Es ist doch wie überall. Da wo die Religiösen den Ton angeben ist alles Mögliche verboten. Da kann der Rest Israels noch so modern und tolerant sein.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Liegestuhl »

Senexx hat geschrieben:(16 Oct 2018, 05:29)

Bei uns kann ein Katholik eine Protestantin heiraten - in einer christlichen Trauung. Warum ist so etwas in Israel nicht möglich? In einer jüdischen Zeremonie heiratet eine Jüdin einen Muslim?
Nein, aber es kann ein jüdischer Mann einen muslimischen Mann heiraten und diese Heirat zivilrechtlich in Israel anerkennen lassen. Da könnte sich Deutschland eine Scheibe abschneiden.

Die Übergabe der Ehe an die einzelnen religiösen Gemeinschaften war ein Zugeständnis Ben Gurions an die unterschiedlichen Religiongemeinschaften im neugegründeten Staat zur Wahrung des inneren Friedens.
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Bleibtreu »

Liegestuhl hat geschrieben:(16 Oct 2018, 03:26)

Nur weil es keine Möglichkeit für eine Zivilehe gibt, bedeutet es nicht, dass sie verboten ist. Auch nicht "gewissermaßen".
So ist es - diesen Unterschied hatte ich versucht in meinem Beitrag heraus zu arbeiten - schliesslich werden ziv EheSchliessungen in Israel anerkannt.
Wer sich diese Möglichkeit wünscht, muss bei der Wahl für Avigdor Lieberman stimmen. Seine Partei fordert dies schon lange.
Jedes Land hat seine Grusler und die ihre Anhaenger. Auch davon kann Deutschland ein Lied singen
Liegestuhl hat geschrieben:(16 Oct 2018, 08:12)

Nein, aber es kann ein jüdischer Mann einen muslimischen Mann heiraten und diese Heirat zivilrechtlich in Israel anerkennen lassen. Da könnte sich Deutschland eine Scheibe abschneiden.
DAS duerfte den einen oder anderen auch im aufgeklaerten Europa schocken! In TelAviv koennen Homos seit 2002 ihre Partnerschaft eintragen lassen und bekommen zusaetzlich kommunale Verguenstigungen. :D

In TelAviv gibt es sogar ein Denkmal fuer die homosexuellen Opfer der Shoah. In der Stadt leben viele Homosexuelle, die gerne mit ihrem Hund in den Parks spazieren gehen oder Nachts in den Bars abfeiern. Typische HomoBars braucht es auch keine, [ich weiss gar nicht, ob es hier ueberhaupt eine gibt] weil sich Homos zwanglos unter die Heten mischen koennen. Hier gibt es naemlich nicht die typischen BeruehrungsAengste + Separierungen wie in Europa. Strengreligioese aller Couleur sehen das hier, wie weltweit, natuerlich anders - aber die haben in TelAviv nichts zu sagen. Wenn die zu laut werden, gibt es was auf die Muetze!
Di Übergabe der Ehe an die einzelnen religiösen Gemeinschaften war ein Zugeständnis Ben Gurions an die unterschiedlichen Religiongemeinschaften im neugegründeten Staat zur Wahrung des inneren Friedens.
Das hast du noch besser formuliert als ich :thumbup:

Aus heutiger, moderner Sicht mag Gurions damalige Entscheidung ein Fehler gewesen sein - aus damaliger Sicht, im historischen Kontext betrachtet, fast zwingend. Auch aktuell ist es immer noch sehr problematisch, gerade wenn eine Muslima sich mit einem Juden oder AndersGlaeubigen einlaesst. Das ist auch in Europa und den USA/Kanada nicht anders. Im Nahen/Mittleren ist die Problematik halt noch viel brisanter. Der israelische Staat vermeidet es sich in die religioesen Angelegenheiten nicht juedischer Gemeinschaften einzumischen, wie auch gut am Thema GrabesKirche zu sehen ist. Man stelle sich vor, der juedische Staat wuerde hier eingreifen und den untereinander eifersuechtelnden Kaempfern der christl Konfessionen/Denominationen die kindischen Streitereien darum, wer nun mehr Recht als der andere hat abnehmen - dagegen waeren die alljaehrlichen OsterSchlaegereien um die GrabesKirche KinderKacke! :D
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Senexx »

Liegestuhl hat geschrieben:(16 Oct 2018, 08:12)

Nein, aber es kann ein jüdischer Mann einen muslimischen Mann heiraten und diese Heirat zivilrechtlich in Israel anerkennen lassen. Da könnte sich Deutschland eine Scheibe abschneiden.

Die Übergabe der Ehe an die einzelnen religiösen Gemeinschaften war ein Zugeständnis Ben Gurions an die unterschiedlichen Religiongemeinschaften im neugegründeten Staat zur Wahrung des inneren Friedens.
Bei uns gibt es doch auch die gleichgeschlechtliche Ehe. Wobei ich darin keinen Fortschritt sehe.

Aber wenn es in Israel keine Zivilehe gibt, wieso gibt es dann eine zivilrechtliche Anerkennung? Was bedeutet das genau? Und lassen auch Juden ihre Ehe zivilrechtlich anerkennen?
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Bleibtreu »

Senexx hat geschrieben:(16 Oct 2018, 05:29)

Bei uns kann ein Katholik eine Protestantin heiraten - in einer christlichen Trauung. Warum ist so etwas in Israel nicht möglich? In einer jüdischen Zeremonie heiratet eine Jüdin einen Muslim?
Deutschland ist halt nicht die Welt und schon gar nicht Israel. Du kannst orientalische Christen auch nicht mit den heutigen europaeischen Protestanten oder Katholiken gleichsetzen. Dass juedische wie auch islamische Denominationen ebenfalls ihre eigenen Vorstellungen haben, duerfte dir auch nicht ganz fremd sein. Wieso fragst du eigentlich nicht danach, wieso eine Muslima einen Juden nicht islamisch heiraten darf? :D

Zu deiner Information: Interreligioese Ehe

Senexx hat geschrieben:(16 Oct 2018, 11:18)

Aber wenn es in Israel keine Zivilehe gibt, wieso gibt es dann eine zivilrechtliche Anerkennung? Was bedeutet das genau? Und lassen auch Juden ihre Ehe zivilrechtlich anerkennen?
Was verstehst du an dem Unterschied zwischen religioeser Heirat und zivilrechtlicher EheSchliessung und Anerkennung derselben in Israel, immer noch nicht? Das wurde dir bereits alles ausfuehrlich erklaert. Wenn ich als Israelin in Paris einen NichtJuden standesamtlich heirate und dann mit ihm zusammen in Israel lebe, wird unsere Ehe vom israelischen Staat anerkannt - Punkt!
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Bleibtreu hat geschrieben:(16 Oct 2018, 15:11)
Wenn ich als Israelin in Paris einen NichtJuden standesamtlich heirate und dann mit ihm zusammen in Israel lebe, wird unsere Ehe vom israelischen Staat anerkannt - Punkt!
Hurry up!! :D - Und das Kinderchenmachen nicht vergessen wg. dieser läßlichen Formalien. :D :D
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Bleibtreu »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(16 Oct 2018, 17:20)

Hurry up!! :D - Und das Kinderchenmachen nicht vergessen wg. dieser läßlichen Formalien. :D :D
Selbstverstaendlich auch mit Kindern - die sind in Israel schliesslich gern gesehen => Laechelt die Kinder doch wenigstens an! :p
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Senexx »

Bleibtreu hat geschrieben:(16 Oct 2018, 15:11)
Was verstehst du an dem Unterschied zwischen religioeser Heirat und zivilrechtlicher EheSchliessung und Anerkennung derselben in Israel, immer noch nicht? Das wurde dir bereits alles ausfuehrlich erklaert. Wenn ich als Israelin in Paris einen NichtJuden standesamtlich heirate und dann mit ihm zusammen in Israel lebe, wird unsere Ehe vom israelischen Staat anerkannt - Punkt!
Danke, dass Sie sich die Mühe machen, zu wiederholen, was ja nicht misszuverstehen ist. Sie wird zivilrechtlich anerkannt. Aha.

Und was bedeutet das genau? Genau danach hatte ich gefragt.
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Bleibtreu hat geschrieben:(16 Oct 2018, 18:07)

Selbstverstaendlich auch mit Kindern - die sind in Israel schliesslich gern gesehen => Laechelt die Kinder doch wenigstens an! :p
Schön. :) Das machen dein Land und seine Menschen großartig. Chapeau!
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Bleibtreu »

Vongole hat geschrieben:(16 Oct 2018, 22:46)

Bigamie wird ja auch nicht mal in Israel anerkannt. ;)
Das gilt fuer in Israel geschlossene Ehen - Unter den in Israel lebenden Beduinen ist VielWeiberei trotzdem verbreitet und nimmt zu:

Beduinen in Israel: Und noch eine und noch eine und noch eine...

Die Vielweiberei unter den Beduinen in Israel nimmt zu – obwohl sie offiziell verboten ist. Nun will der Staat dagegen vorgehen. Zum ersten Mal seit langer Zeit steht ein Mann mit zwei Frauen vor Gericht [...]

Es ist verlockend, die Vielehe als archaische Tradition zu beschreiben, die mit Urbanisierung und Bildung von selbst verschwinde. Doch so ist es nicht. Jamila H. lebt in Rahat, Israels größter Beduinenstadt. Als Erste von elf Geschwistern legte sie das Abitur ab und studierte Literaturwissenschaften. Anstatt ihren Cousin zu heiraten, wie ihre Eltern es forderten, gab sie mit 21 Jahren dem Werben eines 27-jährigen Psychologen nach. "Mein Vater warnte mich: Der kommt aus einer Familie, in der alle Männer mehrere Frauen heiraten", erinnert sie sich. "Ich sagte: Er nicht, er hat doch studiert!"

Ein Trugschluss. Die Häufigkeit polygamer Ehen ist weder gekoppelt an das Bildungsniveau noch an Wohnort oder Wohlstand der Männer, zeigen Studien. Laut einem Bericht der Knesset, des israelischen Parlaments, scheint die Verbreitung der Polygamie sogar zuzunehmen. Denn zum einen sei die Praxis sozial akzeptiert, weil der Koran die Ehe mit bis zu vier Frauen erlaube; zum anderen erhöhten mehrere Frauen den sozialen Status des Mannes. [...]
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Vongole »

Mein Post im Fußball-Thread war ja spaßig gemeint, das wusste ich natürlich nicht, danke für die Erklärung, Bleibtreu.
Gut, dass der Staat dieser Sitte ein Ende setzen will, obwohl ich mir nicht so sicher bin, ob er das schafft.
Am Yisrael Chai

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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Bleibtreu »

Vongole hat geschrieben:(17 Oct 2018, 00:39)

Mein Post im Fußball-Thread war ja spaßig gemeint, das wusste ich natürlich nicht, danke für die Erklärung, Bleibtreu.
Gut, dass der Staat dieser Sitte ein Ende setzen will, obwohl ich mir nicht so sicher bin, ob er das schafft.
Deine Antwort an mich ist bei mir auch scherzhaft angekommen. :)

Da das Thema aber einen ernsthaften Hintergrund hat und ein handfestes Problem in Israel ist und gut hierher passt, hab ich die Antwort dazu hier eingestellt. Zumindest wird der Kampf gegen VielWeiberei aufgenommen - in wie weit dies von Erfolg gekroent sein wird, da habe ich auch meine Zweifel. Ich setze dabei auf die BeduinenFrauen! ;)

bonne nuit
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Zunder »

Senexx hat geschrieben:(16 Oct 2018, 05:29)

Bei uns kann ein Katholik eine Protestantin heiraten - in einer christlichen Trauung. Warum ist so etwas in Israel nicht möglich? In einer jüdischen Zeremonie heiratet eine Jüdin einen Muslim?
Auch in Israel kann ein Katholik eine Protestantin heiraten, wenn sie einen Pfaffen finden, der sie traut.
Ein Rabbi wird's nicht tun. Ein Imam auch nicht.
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Liegestuhl »

Bleibtreu hat geschrieben:(16 Oct 2018, 11:07)
Aus heutiger, moderner Sicht mag Gurions damalige Entscheidung ein Fehler gewesen sein - aus damaliger Sicht, im historischen Kontext betrachtet, fast zwingend.
Im Grunde ist es immer noch aktuell. Stell dir einfach mal vor, ein israelischer Politiker würde den Vorschlag machen, dass ausnahmslos alle Ehen vor einem Beamten des Staates Israel geschlossen werden müssen! Da wäre bei den Arabern der Teufel los und diesem Politiker wird man vorwerfen, er würde den inneren Frieden gefährden wollen.
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Bleibtreu »

Liegestuhl hat geschrieben:(17 Oct 2018, 08:01)

Im Grunde ist es immer noch aktuell. Stell dir einfach mal vor, ein israelischer Politiker würde den Vorschlag machen, dass ausnahmslos alle Ehen vor einem Beamten des Staates Israel geschlossen werden müssen! Da wäre bei den Arabern der Teufel los und diesem Politiker wird man vorwerfen, er würde den inneren Frieden gefährden wollen.
:D Da wuerden in der Tat die Djinns tanzen und nicht nur die - da waeren Einige aus dem Haeuschen! :D Aber so meinte ich es ueberhaupt nicht. Man muss ja nicht gleich vom einen Extrem ins naechste wechseln. Die zivilrechtliche EheSchliessung sollte nur als weitere Moeglichkeit zu den religioesen angeboten werden - nicht als Muss fuer Alle.
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Von EW gelöscht.
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Senexx »

Ich wüsste immer noch gern, was zivilrechtliche Anerkennung einer religiös oder im Ausland geschlossenen Ehe in Israel genau bedeutet.
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Liegestuhl »

Senexx hat geschrieben:(17 Oct 2018, 22:42)

Ich wüsste immer noch gern, was zivilrechtliche Anerkennung einer religiös oder im Ausland geschlossenen Ehe in Israel genau bedeutet.
Man gilt vor dem Staat als verheiratet; also mit allen Rechten und Pflichten.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Senexx »

Liegestuhl hat geschrieben:(18 Oct 2018, 04:57)

Man gilt vor dem Staat als verheiratet; also mit allen Rechten und Pflichten.
Das hätte ich mir fast gedacht.

Aber welche Rechte und Pflichten sind das?

Bei uns ist das klar: Es hat steuerliche Folgen, bei in der Ehe geborenen Kindern wird automatisch die Elternschaft beider Teile angenommen und das Sorgerecht geteilt, es gibt erbrechtliche Folgen, es gibt gegenseitige Unterhaltspflichten, die Ehe muss geschieden werden, soll sie aufgelöst werden.

Und wie ist das in Israel?

Und ich frage mich, ob das eine Kannbestimmung ist, die Ehe anerkennen zu lassen? Und was dann ist, wenn man das nicht tut? Und kann eine religiös geschlossene Ehe dann zivilrechtlich geschieden werden?
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Liegestuhl »

Senexx hat geschrieben:(18 Oct 2018, 07:57)

Das hätte ich mir fast gedacht.

Aber welche Rechte und Pflichten sind das?

Bei uns ist das klar: Es hat steuerliche Folgen, bei in der Ehe geborenen Kindern wird automatisch die Elternschaft beider Teile angenommen und das Sorgerecht geteilt, es gibt erbrechtliche Folgen, es gibt gegenseitige Unterhaltspflichten, die Ehe muss geschieden werden, soll sie aufgelöst werden.

Und wie ist das in Israel?
Nicht anders als in Deutschland.
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Senexx »

Kulturministerin will Fördermittel von Loyalität gegenüber dem Staat Israel abhängig machen

https://www.tagesspiegel.de/kultur/kult ... 19822.html

Künstler protestieren gegen angebliche Einschränkung der Meinungsfreiheit.

Was davon zu halten?
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Bobo »

Senexx hat geschrieben:(11 Nov 2018, 20:11)

Kulturministerin will Fördermittel von Loyalität gegenüber dem Staat Israel abhängig machen

https://www.tagesspiegel.de/kultur/kult ... 19822.html

Künstler protestieren gegen angebliche Einschränkung der Meinungsfreiheit.

Was davon zu halten?
Gar nichts.

Also ich empfinde eine solche Regelung nach Betrachtung der Punkte, die von Fördergelder ausgeschlossen werden sollen, als vollkommen plausibel und mehr als angebracht.

Eine Binsenweisheit sagt. Kunst kommt von Können, nicht von Wollen, sonst hieße es Wunst. Künstler, die ein Projekt planen, das geeignet ist, Israels Existenzrecht anzuzweifeln, den Staat zu delegitimieren oder herabzuwürdigen, gehört in den Bereich Wollen! Ein solcher Künstler will etwas, folgt einer bestimmten politischen Absicht und weniger einer künstlerischen Inspiration. Das riecht mehr nach dem Versuch, seinen Namen durch spektakuläre politische Aktionen schneller ins Gespräch zu bringen als es ihm voraussichtlich durch künstlerisches Schaffen allein gelänge.

Die freie Bildung der eigenen Meinung ist etwas sehr persönliches und in keiner Weise von Geld abhängig; es sei denn, eine Person ist korrupt und deren Meinung käuflich. Für mich ist nicht erkennbar, in welche Weise sich die Verweigerung staatlicher Fördergelder auf die freie Meinungsbildung und Äußerung auswirkt. Obendrein unterstreicht der Artikel, dass die Meinungsäußerung der Initiatoren hinter dem Artikel nicht beeinflusst wurde. Sonst wäre er nicht erschienen.

Tatsächlich gibt die Meldung recht deutlich zu erkennen, dass der Autor das Recht auf freie Meinungsäußerung mit dem Recht verwechselt, die eigene Meinung mithilfe öffentlicher Fördergelder kostenintensiv zu gestalten und maximal medienwirksam zu verbreiten. Ein solches Recht existiert wohl nirgendwo.
Orks raus aus der Ukraine!
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Liegestuhl »

BDS activist falls in love with female soldier, becomes Zionist; they’ll marry

As her relationship with Ronnie Zidon deepened, Jess Belding did what she previously believed was unthinkable and moved to Israel; she also converted to Judaism

https://www.timesofisrael.com/bds-activ ... yll-marry/

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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von imp »

Liegestuhl hat geschrieben:(30 Nov 2018, 10:36)

BDS activist falls in love with female soldier, becomes Zionist; they’ll marry

As her relationship with Ronnie Zidon deepened, Jess Belding did what she previously believed was unthinkable and moved to Israel; she also converted to Judaism

https://www.timesofisrael.com/bds-activ ... yll-marry/

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Soweit ich erinnere, sind Ehen über Religionsgrenzen hinweg in manchen Ländern da unten schwierig.
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Vongole »

imp hat geschrieben:(03 Dec 2018, 10:05)

Soweit ich erinnere, sind Ehen über Religionsgrenzen hinweg in manchen Ländern da unten schwierig.
Stimmt, aber in dem Artikel geht's ja um Israel.
Am Yisrael Chai

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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von imp »

Vongole hat geschrieben:(03 Dec 2018, 17:40)

Stimmt, aber in dem Artikel geht's ja um Israel.
https://en.m.wikipedia.org/wiki/Marriage_in_Israel
Marriages in Israel can be performed only under the auspices of the religious community to which couples belong, and no religious intermarriages can be performed legally in Israel.

Die Ausnahme sind offenbar Paare, die bereits im Ausland verheiratet waren. Insofern war wohl die Konversion zum jüdischen Glauben alternativlos, wenn die beiden Damen in Israel heiraten wollten.
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Vongole »

imp hat geschrieben:(03 Dec 2018, 17:51)

https://en.m.wikipedia.org/wiki/Marriage_in_Israel
Marriages in Israel can be performed only under the auspices of the religious community to which couples belong, and no religious intermarriages can be performed legally in Israel.

Die Ausnahme sind offenbar Paare, die bereits im Ausland verheiratet waren. Insofern war wohl die Konversion zum jüdischen Glauben alternativlos, wenn die beiden Damen in Israel heiraten wollten.
Lies mal im Strang ein kleines Stück zurück, da wird das sehr ausführlich und kompetent erklärt.
Am Yisrael Chai

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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von imp »

Vongole hat geschrieben:(03 Dec 2018, 17:58)

Lies mal im Strang ein kleines Stück zurück, da wird das sehr ausführlich und kompetent erklärt.
Der WP-Artikel war ziemlich deutlich. Weitere Erklärungen sind nicht nötig.
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Wolverine »

Liegestuhl hat geschrieben:(30 Nov 2018, 10:36)

BDS activist falls in love with female soldier, becomes Zionist; they’ll marry

As her relationship with Ronnie Zidon deepened, Jess Belding did what she previously believed was unthinkable and moved to Israel; she also converted to Judaism

https://www.timesofisrael.com/bds-activ ... yll-marry/

Manchmal macht Liebe nicht nur blind, sondern bringt auch zu Verstand.
Offensichtlich kam der Verstand mit der Emotion zurück.
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Fuerst_48 »

Vorhin kam im Sender ARTE ein Bericht über die Vogelkundler in Eilath. Dort kommen die Vogelbeobachter aus aller Welt zusammen und machen einen Beobachtungswettbewerb der Zugvögel. U.a. gab es ein israelisch-palästinensisches Team, das hervorragend kooperierte.
Na geht doch !!
Zuletzt geändert von Fuerst_48 am Mo 14. Jan 2019, 17:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Wolverine »

Fuerst_48 hat geschrieben:(13 Jan 2019, 14:58)

Vorhin kam im Sender ARTE ein Bericht über die Vogelkundler in Eilath. Dort kommen die Vogelbeobachter aus aller WElt zusammen und machen einen Beobachtungswettbewerb der Zugvögel. U.a. gab es ein israelisch-palästinensisches Team, das hervorragend kooperierte.
Na geht doch !!
Das geht immer, wenn Menschen zusammen arbeiten. Was hindert sind die verbohrten Ideologien.
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Fuerst_48 »

Wolverine hat geschrieben:(14 Jan 2019, 16:28)

Das geht immer, wenn Menschen zusammen arbeiten. Was hindert sind die verbohrten Ideologien.
Vernunft siegt über ideologische Verbohrtheit.
Klingt soo einfach...
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Wolverine »

Fuerst_48 hat geschrieben:(14 Jan 2019, 17:10)

Vernunft siegt über ideologische Verbohrtheit.
Klingt soo einfach...
Isses aber leider nicht. Solche Zusammenarbeiten gibt es reichlich in Israel und Palästina und es wird stillschweigend geduldet, anstatt sich daran ein Beispiel zu nehmen.
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Fuerst_48 »

Wolverine hat geschrieben:(14 Jan 2019, 17:13)

Isses aber leider nicht. Solche Zusammenarbeiten gibt es reichlich in Israel und Palästina und es wird stillschweigend geduldet, anstatt sich daran ein Beispiel zu nehmen.
Man könnte sogar die beispielgebende Kooperation zwischen Israel und Jordanien hernehmen, die in Sachen Landwirtschaft wegweisend ist. :thumbup: :thumbup:
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Wolverine »

Fuerst_48 hat geschrieben:(14 Jan 2019, 17:24)

Man könnte sogar die beispielgebende Kooperation zwischen Israel und Jordanien hernehmen, die in Sachen Landwirtschaft wegweisend ist. :thumbup: :thumbup:
Yep. :thumbup:
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Fuerst_48
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Fuerst_48 »

Wolverine hat geschrieben:(14 Jan 2019, 17:25)

Yep. :thumbup:
Manchmal allerdings, beschleicht einen das Gefühl, dass Fakten für manche User wenig bis gar nicht relevant erscheinen. Denen geht es eher ums Sticheln oder gegen Israel hetzen.
Leider...
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Wolverine »

Fuerst_48 hat geschrieben:(14 Feb 2019, 11:08)

Manchmal allerdings, beschleicht einen das Gefühl, dass Fakten für manche User wenig bis gar nicht relevant erscheinen. Denen geht es eher ums Sticheln oder gegen Israel hetzen.
Leider...
Das ist leider so. Aber dafür sind wir ja hier um Israel zu verteidigen. :)
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Fuerst_48 »

Wolverine hat geschrieben:(14 Feb 2019, 11:40)

Das ist leider so. Aber dafür sind wir ja hier um Israel zu verteidigen. :)
Alles klar, alter Kämpfer! :thumbup: :thumbup:
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Vongole »

Studierende im Norden Israels erleben jeden Tag auf dem Campus in Haifa ein tolerantes Miteinander von verschiedenen Religionen.

An der Universität Haifa ist Diversität selbstverständlich. Ebenso wie die Hochschule ist die gleichnamige Hafenstadt im Norden Israels ein Schmelztiegel verschiedener Kulturen: Juden, Muslime, Christen und Drusen leben dort; sie arbeiten zusammen, treffen im Bus oder im Fußballstadion aufeinander. „Es ist ganz normal, dass Juden auch in arabische Restaurants gehen“, berichtet der 22-jährige Politikwissenschaftsstudent Daniel Kanevski. Dass er an der Uni Haifa studieren kann, sieht er als eine „große Chance“.

https://www.fr.de/wissen/schmelztiegel- ... chComments

In Israel ist das möglich, warum nicht in den Palästinenser-Gebieten?
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Wolverine »

Vongole hat geschrieben:(29 Apr 2019, 17:04)

Studierende im Norden Israels erleben jeden Tag auf dem Campus in Haifa ein tolerantes Miteinander von verschiedenen Religionen.

An der Universität Haifa ist Diversität selbstverständlich. Ebenso wie die Hochschule ist die gleichnamige Hafenstadt im Norden Israels ein Schmelztiegel verschiedener Kulturen: Juden, Muslime, Christen und Drusen leben dort; sie arbeiten zusammen, treffen im Bus oder im Fußballstadion aufeinander. „Es ist ganz normal, dass Juden auch in arabische Restaurants gehen“, berichtet der 22-jährige Politikwissenschaftsstudent Daniel Kanevski. Dass er an der Uni Haifa studieren kann, sieht er als eine „große Chance“.

https://www.fr.de/wissen/schmelztiegel- ... chComments

In Israel ist das möglich, warum nicht in den Palästinenser-Gebieten?
Dieses Beispiel zeigt deutlich, dass der "gewöhnliche Palästinenser" durchaus (gewöhnlich jetzt nicht falsch verstehen) dazu bereit und in der Lage ist, mit Juden zu leben und zu arbeiten. Aber offensichtlich geht das nur in Israel. Ein Palästinenserstaat würde auch keine jüdischen Bewohner dulden. Das liegt wohl aber darin begründet, dass man in AG Israel insgesamt als Besatzer und Landräuber betrachtet, was natürlich rechtlich und sachlich falsch ist.
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Vongole »

Gestern Abend begann in Israel Yom haSchoa, das ganze Land gedenkt der 6 Millionen ermordeten Juden und der Millionen anderer, die an den Folgen der Shoah zugrunde gingen.
Die Zeremonie wurde in Yad Vashem eröffnet und steht dieses Jahr unter dem Motto: »The War Within the War: the Struggle of the Jews to Survive During the Holocaust«,
und erinnert damit auch den den heldenhfaften Widerstand der Juden gegen die Deutschen in den besetzten Gebieten.
https://www.yadvashem.org/yv/de/remembr ... /theme.asp

Heute Vormittag heulten landesweit für 2 Minuten die Sirenen, alles stand still, jedes Arbeiten wurde eingestellt, um den Opfern der Shoah Respekt zu zollen.
In allen Teilen des Landes wird bei verschiedenen Veranstaltungen in Schulen, Arbeitsplätzen, Militärbasen, Stadtverwaltungen, Radio- und Fernsehanstalten an den Holocaust erinnert.
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Bleibtreu »

Es ist wieder soweit. Dieses Jahr feiern wir von heute bis morgen Abend Yom Hazikaron und direkt im Anschluss Yom Haatzmaut

Es ist der Gedenktag fuer die gefallenen israelischen Soldaten und Opfer des Terrorismus - genau eine Woche nach dem ShoahGedenktag [Yom HaShoah] Dieser Tag ist sehr festlich. Unterhaltungsplaetze sind geschlossen, Fahnen auf Halbmast gesetzt und es gibt viele Zeremonien in den Zentren der Gemeinden und bei den Gedenkstaetten in Jerusalem und Israel.

Es gibt zwei Sirenen am Yom Hazikaron. Eine einminuetige Sirene laeutet um 20.00 Uhr am Abend und eine zweiminuetige Sirene um 11.00 am naechsten Morgen. Aehnlich wie bei den Sirenen vom ShoahGedenktag, stellen die Menschen alles zur Seite, sobald sie die Sirenen hoeren, sogar wenn sie mit dem Auto fahren, und halten inne waehrend die Sirene laeutet. Es ist empfehlenswert draussen zu stehen um zu erleben, wie eine gesamte Nation zum Stillstand kommt um jene zu ehren, die fuer unsere Freiheit gestorben sind.

An den Gedenktag schliesst sich direkt der Yom Haatzmaut an, Israels Unabhaengigkeitstag. Es ist oftmals Brauch im Judentum, sich an den Schmerz gemeinsam mit der Freude zu erinnern. Wir erkennen die direkte Verbindung zwischen unserem Verlust und der Unabhaengigkeit und Souveraenitaet, die wir heute so sehr schaetzen, an

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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Vongole »

"For the honey and for the sting", leider muss Israel gerade heute wieder vieler Opfer gedenken. :(
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Vongole »

Jom Haazmaut Sameach!
Masal Tow, Israel, herzlichen Glückwunsch zu deinem 71. Geburtstag! :)

Den Song, den ich gerne eingestellt hätte, hat mir Bleibtreu gestern gemopst, ;) aber der zeigt auch prima die Feierlaune in Israel:

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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Tom Bombadil »

Mögen noch viele weitere Geburtstage folgen, hoffentlich bald auch in friedlichen Zeiten!
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Bleibtreu »

Vongole hat geschrieben:(08 May 2019, 18:20)

Den Song, den ich gerne eingestellt hätte, hat mir Bleibtreu gestern gemopst, ;)
Vielen Dank fuer die guten Wuensche, meine Liebe + Tom.
Umgekehrt wird ein Schuh daraus - ich war auf dem Event zum 70. schliesslich dabei ;) :)
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Vongole »

Was ich mir von Europa zum 71. Geburtstag des jüdischen Staates wünsche:
Wer die Wahlen in Israel in europäischen Medien verfolgt hat, kommt wahrscheinlich zu folgendem Fazit: Die Mehrheit der Israelis ist religiös, neigt zum politischen Extremismus, und will keinen Frieden mit den Palästinensern. Nichts könnte die Wirklichkeit stärker verzerren.
Information ist das A und O der Meinungsbildung. Aus Meinungen wird Haltung. Aus Haltung Emotion. So entstehen Ressentiments. Dass Information missbraucht, verdreht, verschwiegen oder erfunden werden kann, wissen wir seit der Antike. Wohin Propaganda führen kann, begreifen wir seit Goebbels.
Natürlich sind nicht alle Berichte über die Wahlergebnisse in Israel Propaganda. Aber die Diskrepanz zwischen der gesellschaftspolitischen Realität in Israel und ihrer Darstellung sowie Wahrnehmung vor allem in Europa, ist immens.
(..)
Alleine 2018 wurden 138 Millionen Dollar an Terroristen gezahlt. Eine von EU‐Steuergeldern mitfinanzierte Belohnung für Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Und ein enorm effektives Kapital für den nächsten Anschlag.
Anstatt, dass Macron von Abbas forderte, diesen Wahnsinn zu stoppen und das Geld in die Zukunft der Palästinenser zu investieren, bittet er Netanjahu, den Terror‐Geldhahn gegen die eigene Bevölkerung wieder aufzudrehen.
Europa muss diesem Fiasko ein Ende setzen. Europäische Staaten, die den Terror in Sri Lanka aufs schlimmste verurteilen, und den Hamas Terror gegen Israel schweigend hinnehmen, bestärken damit die islamistische Ideologie der Hamas. Die gefährdet Europa genauso wie Israel. Ein seltener Hoffnungsschimmer: die deutliche Verurteilung des Raketen‐Terrors der Hamas durch die EU am Samstag.

https://www.juedische-allgemeine.de/mei ... ow-israel/

Allem, was sonst noch in diesem Kommentar erwähnt und beschrieben wird, kann ich mich nur anschließen.
Es ist an der Zeit, dass Europa endlich aufwacht und zu seinem Verbündeten Israel steht, und zwar nicht nur mit wohlfeilen Worten.
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Re: Alltagskultur in Palästina und Israel

Beitrag von Antonius »

Auch ich kann mich der Analyse von Melody Sucharewicz nur vehement anschließen.
Jede Art von Unterstützung des HAMAS-Terrors durch einzelne Verblendete in Europa oder gar durch Regierungen muß unterbleiben.
SAPERE AUDE - Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.
Immanuel Kant (1724-1804)
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