Doch, hat er.bennyh hat geschrieben:(19 May 2018, 10:44)
Arafat hat Israel doch bereits 1993 anerkannt. Abbas hat diese Position nicht revidiert.
http://www.deutschlandfunk.de/palaestin ... _id=408390
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Doch, hat er.bennyh hat geschrieben:(19 May 2018, 10:44)
Arafat hat Israel doch bereits 1993 anerkannt. Abbas hat diese Position nicht revidiert.
JÜDISCHER STAAT?Liegestuhl hat geschrieben:(19 May 2018, 10:50)
Als was denn? Zumindest nicht als jüdischen (nicht-muslimischen) Staat. Und das hat Abbas bis heute nicht gemacht.
Welcher Jude?Kunigunde hat geschrieben:(24 May 2018, 18:56)
JÜDISCHER STAAT?
Lies mal, was ein KLUGER Jude dazu zu sagen hat.
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=17128
Israel ist ja ein jüdischer Staat. Palästinenser möchten hier aber einen Staat errichten in dem möglichst keine Juden leben. Und falls doch Juden hier leben, dann müssen sie Schutzgeld bezahlen.Kunigunde hat geschrieben:(24 May 2018, 18:56)
JÜDISCHER STAAT?
Lies mal, was ein KLUGER Jude dazu zu sagen hat.
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=17128
Das kann ja wieder heiter werden! Offenbar kennt sich "Kunigunde" nicht mit dem NahOstKonflikt aus. Nusseibeh, sein Clan und seine Buecher sind Kennern der Thematik bekannt:
Na ja, heiter - wenn jemand diesen Aktivisten als Juden deklariert, sollte man die Diskussion gleich beenden.Bleibtreu hat geschrieben:(24 May 2018, 19:12)
Das kann ja wieder heiter werden! Offenbar kennt sich "Kunigunde" nicht mit dem NahOstKonflikt aus. Nusseibeh, sein Clan und seine Buecher sind Kennern der Thematik bekannt:
Sari Nusseibeh (* 12. Februar 1949 in Damaskus, arabisch سري نسيبة, DMG Sarī Nusaiba) ist ein palästinensischer Philosoph und Politiker. Von 1995 bis 2014 war er Präsident der al-Quds-Universität in Jerusalem.
Zur alQuds:
Die al-Quds-Universität (arabisch جامعة القدس, DMG Ǧāmiʿat al-Quds) ist eine palästinensische Universität mit Standorten in und um Jerusalem. Sie ist die einzige arabische Universität in Jerusalem
Möchtest du mit mir darüber diskutieren?Kunigunde hat geschrieben:(24 May 2018, 18:56)
JÜDISCHER STAAT?
Lies mal, was ein KLUGER Jude dazu zu sagen hat.
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=17128
Ich habe mehrere Rezensionen gelesen, in der die jüdische Zeitung zitiert wird:Vongole hat geschrieben:(26 May 2018, 00:32)
@tt
Welche jüdische Zeitung war denn das, ich konnte nichts finden?
Und wie hat dir das Buch gefallen?
Erzaehl nicht so einen Stuss. Es geht nicht um Anfeindung, sondern um die Behauptung der Neutralitaet als Referenz und "Ich habe extra gegoogelt, um ein Buch zu finden, welches objektiv geschrieben ist." Dass Aktivisten neutral und objektiv sind waere mir wirklich neu.Liegestuhl hat geschrieben:(26 May 2018, 12:06)
Ich verstehe gar nicht, warum das Buch hier überhaupt angefeindet wird. [...]
Das ist mir auch aufgefallen. Aber wo etwas zu finden ist, spuckt die Suche ein Ergebnis mit Link aus, wie bei dem Suchwort "Bücher". Das Suchwort Abulhawa erzeugt kein Ergebnis. Wir sind also so schlau wie vorher. Schade, ich haette das kurze Zitat gerne im Kontext gelesen.PeterK hat geschrieben:(26 May 2018, 12:09)
Die haben offenbar ihre Inhalte gar nicht online. Man kann "Web-Abonnent" werden und dann PDFs herunterladen. Ich nehme aber an, dass die Zeitung gemeint ist, weil einige der ersten Treffer bei der Suche nach Teilen der Rezension auf Schweizer Seiten zeigten; u. a. auf diesen Spinner hier: https://hanspeter.stalder.ch/dossiers/p ... lt-schlief
Das macht ein wenig klarer, wer den Frieden im Nahen Osten hintertreibt. :-)Vongole hat geschrieben:(27 May 2018, 19:26)
Freudschaften zwischen arabischen und iraelischen kleinen und größeren Jungen gibt es, und zwar in Israel.
Selbst wenn es die Romanfiguren nicht gibt, gibt es Hunderttausende Palästinenser, die vertrieben wurden und Hunderttausende Kinder, die seit Jahrzehnten in Flüchtlingslagern aufwachsen. Kein Kind, was in einem solchen Lager zur Welt kam, ist mit "Hass auf Israel und mit dem Wunsch nach dessen Vernichtung" geboren worden.Eulenwoelfchen hat geschrieben:(26 May 2018, 14:21)
Ganz offenkundig ist - nach der dankenswerten Einstellung des Lebenslaufs der Autorin - und ihrer politischen Position als propalästinensische Aktivistin
und Mitbegründerin von BDS - weder von Neutralität zu sprechen und auch nicht von wahrheitsgemäßer (meinetwegen auch romanhaft wahrer) Schilderung ihres
Aufwachsens und ihres Schicksals auszugehen. Somit kann man den Text und die Darstellung in der Einleitung ihres Buches, ihre Familie sei mit Waffengewalt 1948 aus ihrem
(paläst.) palästinensischen Dorf vertrieben worden, genausowenig für wahr halten wie die ebensfalls abgedruckte Behauptung, das Mädschen sei in einem
Flüchtlingslager aufgewachsen...
Natürlich erzählt die Autorin die Geschichte aus Sicht eines palästinensischen Fluechtlingskind. Mir war es wichtig, dass sie die Gegenseite nicht offen verdammt, das verstehe ich unter objektiv. Das scheint nach Lesen vieler Rezensionen nicht der Fall zu sein und ist schon mehr, als viele Foristen hier in der Lage sind!Bleibtreu hat geschrieben:(26 May 2018, 12:25)
Erzaehl nicht so einen Stuss. Es geht nicht um Anfeindung, sondern um die Behauptung der Neutralitaet als Referenz und "Ich habe extra gegoogelt, um ein Buch zu finden, welches objektiv geschrieben ist." Dass Aktivisten neutral und objektiv sind waere mir wirklich neu.
Die Frau hat als Tochter palästinensischer Fluechtlinge von ihrem 5. bis 13. Lebensjahr bei verschiedenen Verwandten in Kuwait, Jordanien und in einem Waisenhaus in Jerusalem gelebt, bis sie als Adoptivkind nach Amerika vermittelt wurde. Sie hat sich nicht als behütet aufgewachsene Amerikanerin und als Touristin zufaellig Palästina angeschaut und war erschrocken. Ihre Biographie ist mit den Romanfiguren verwoben und sie hatte jeden Grund und auch jedes Recht, sich die Heimat ihrer Eltern anzuschauen und es ist auch verständlich, dass sie nach ihrer zerrissenen Kindheit Partei ergreift und sich engagiert.Adam Smith hat geschrieben:(28 May 2018, 07:48)
Die Frau besuchte im Jahr 2000 die palästinensischen Gebiete und war fassungslos. So etwas kannte sie aus den USA nicht. Und dann wurde sie zur Aktivisten, weil Israel an den schockierenden Erlebnissen schuld sein soll. Um dieses zu verifizieren hätte sie aber Länder mit ähnlicher Kultur besuchen müssen. Also Syrien, Libyen, Jemen, Irak, Algerien und Ägypten abseits der Touristen usw.
Ihr Aktivismus begann mit dem Jahr 2000. Also mit dem Besuch. Ein Waisenhaus kann wie ein Gefängnis sein. Und Jerusalem ist vermutlich anders als die palästinensischen Gebiete. Und in den palästinensischen Gebieten wird es schockierend sein. Das glaube ich der Frau.think twice hat geschrieben:(28 May 2018, 08:27)
Die Frau hat als Tochter palästinensischer Fluechtlinge von ihrem 5. bis 13. Lebensjahr bei verschiedenen Verwandten in Kuwait, Jordanien und in einem Waisenhaus in Jerusalem gelebt, bis sie als Adoptivkind nach Amerika vermittelt wurde. Sie hat sich nicht als behütet aufgewachsene Amerikanerin und als Touristin zufaellig Palästina angeschaut und war erschrocken. Ihre Biographie ist mit den Romanfiguren verwoben und sie hatte jeden Grund und auch jedes Recht, sich die Heimat ihrer Eltern anzuschauen und es ist auch verständlich, dass sie nach ihrer zerrissenen Kindheit Partei ergreift und sich engagiert.
In ihrem Buch versucht sie anscheinend trotzdem, von Schuldzuweisungen Abstand zu nehmen und das macht sie für mich glaubwürdig.
In dem Buch geht es nicht um ihren Aktivismus.Adam Smith hat geschrieben:(28 May 2018, 08:32)
Ihr Aktivismus begann mit dem Jahr 2000. Also mit dem Besuch. Ein Waisenhaus kann wie ein Gefängnis sein. Und Jerusalem ist vermutlich anders als die palästinensischen Gebiete.
Karl Marx hat z.B. auch die Situation von Menschen beschrieben. Und der Kapitalismus spielte dabei eine sehr wichtige Rolle. Ich bin davon überzeugt, dass es in dem Buch der Frau ähnlich ist. Nur gibt es hier dann keinen Kapitalismus als Schuldigen.
In den meisten Rezensionen ist von einer "Sache der Palästinenser" die Rede. Und eine solche Sache im Sinne irgendeiner "Mission" gibt es ebensowenig wie es einer "Sache der Serben" oder der Katalanen gibt. Das ist eine Geschichte, die von entsprechenden Organisation (PLO, Hamas in dem Fall) erzählt, weiter erzählt, betrieben wird. Weil die Angesprochenen irgendeine Motivation brauchen, um sich im Sinne dieser Organisationen zu verhalten. Was es gibt, sind grundsätzliche Menschenrechte. Die aber an keinerlei Gruppenzugehörigkeiten gekoppelt sind. Und weder das Gebiet Palästina oder das Staatsgebiet Israels oder die Region Schlesien kann irgendwem "gehören". Die Erde gehört allen Menschen. So phrasenhaft sich das auch anhören mag. Auch wenn es organisationsmäßig sinnvoll ist, dass die Erde in Staatsgebiete aufgeteilt ist, auf denen Behörden Souveränitätsrechte haben. Aber man soll aufhören, aus historischen Verläufen in irgendeiner Weise kulturell begründete Anspruchsrechte abzuleiten.think twice hat geschrieben:(28 May 2018, 07:31)
Natürlich erzählt die Autorin die Geschichte aus Sicht eines palästinensischen Fluechtlingskind. Mir war es wichtig, dass sie die Gegenseite nicht offen verdammt, das verstehe ich unter objektiv. Das scheint nach Lesen vieler Rezensionen nicht der Fall zu sein und ist schon mehr, als viele Foristen hier in der Lage sind!
Können Sie eine oder mehrere dieser Quellen benennen?Eulenwoelfchen hat geschrieben:(28 May 2018, 10:49)
Bezüglich Hundertausender Palästinensischer Vertriebener der sog. Nakba (datiert auf die Ereignisse von 1948 als Folge des Angriffs- und Vernichtungskrieg seitens der Araber und "heutigen" Palästinenser): Es gab diese Zahl nie. Es gibt sehr gute Dokumentationen und historisch/wissenschaftlich
seriös belegte (und bearbeitete) Quellen dazu. (...)
Wären Sie so freundlich?
Kennst du schon Arye Sharuz Shalicar ?schokoschendrezki hat geschrieben:(28 May 2018, 23:43)
Der aus meiner Sicht wichtigste Punkt ist: Es gab mehrere Angebote von Israel und unter Vermittlung internationaler Partner, die Lebenssituation der arabisch sprechenden Menschen im Raum Gaza und Westjordanland zu verbessern bzw. überhaupt zu normalisieren. Bis hin zu Gaza + Fast das ganze WJL plus Ostjerusalem als palästinensischer Staat. (Barak 2000) Es hätte ein Anfang sein können aber es sollte nicht sein. Drastisch ausgedrückt: Organisationen wie PLO und Hamas wollen nicht Menschenrechte und bessere Lebensverhältnisse für die Menschen sondern es soll Krieg und Gewalt herrschen. Nur bei Krieg und Gewalt gibt es einen Opferstatus und nur bei einem Opferstatus gibts moralischen und vor allem finanziellen Beistand von außerhalb. Und das ganze heißt dann zynisch "Die Sache des Palästinensischen Volks".
Vom jugendlichen Graffitisprayer und Hip-Hopper im Berliner Problembezirk Wedding zum Pressesprecher der israelischen Armee. Als Sohn iranischer Juden war Arye Sharuz Shalicar in Berlin zunächst in der Hip-Hop-Szene unterwegs, schloss sich Jugendgangs an und strebte eine Karriere als Musiker an. Nach dem Abitur und dem Grundwehrdienst dann die Kehrtwende: Shalicar studierte in Berlin Politikwissenschaften, Jüdische Studien und Islamwissenschaften - und wanderte 2001 nach Israel aus. Nach Abschluss eines Master-Studiengangs in Jerusalem arbeitete er zunächst für deutsche Medien und trat schließlich 2009 als Presseoffizier in die Israelischen Streitkräfte ein.
Arye ist grossartig und ein unglaublich sympathischer Mensch!
Sympathisch auf jeden Fall, aber auch sehr authentisch und teils mit Ansichten, die man doch gern näher diskutieren wollen würde.Bleibtreu hat geschrieben:(29 May 2018, 01:12)
Arye ist grossartig und ein unglaublich sympathischer Mensch!
Inzwischen ist er nicht mehr PresseSprecher der IDF, sondern Mitarbeiter im Ministerium für Nachrichtendienst.
Interessantes copy&paste von hier: http://deutsch-israelische-gesellschaft ... 7_2013.pdfEulenwoelfchen hat geschrieben:(29 May 2018, 00:54)
Musa Alami: „The Lesson of Palestine“, Middle East Journal, Oktober 1949.
Haled al Azm: The Memoirs of Haled al Azm; London: Penguin Books 1955.
(...)
Meyrav Wurmser: The Schools of Ba’athism: A Study of Syrian Schoolbooks; Washington, D.C.: Middle East Media and Research
Institute (MEMRI) 2000.
Avner Yaniv, PLO; Jerusalem: Israel Universities Study Group of Middle Eastern Affairs, August 1974.
wohingegen Sie behaupten (und mit Ihren Quellen angeblich belegen)Hundreds of thousands of the Arabs of Palestine have left
their houses and homes, suffered the trials and terrors of flight,
died by the wayside, lived in misery and destitution, naked,
unprotected, children separated from their parents, robbed,
raped, and reduced to the most miserable straits.
Die restlichen Quellen durchzugehen waere wohl Zeitverschwendung.Eulenwoelfchen hat geschrieben:Bezüglich Hundertausender Palästinensischer Vertriebener der sog. Nakba (datiert auf die Ereignisse von 1948 als Folge des Angriffs- und Vernichtungskrieg seitens der Araber und "heutigen" Palästinenser): Es gab diese Zahl nie.
Ja. Kluger Mensch erstens und zweitens wahrlich vertraut mit der Situation vor Ort sowohl in Berlin/Deutschland als auch (inzwischen) in Israel. Im Interview mit dem DLF:
http://www.deutschlandfunk.de/publizist ... _id=415974Aus israelischer Sicht geht es absolut nicht nur um die Palästinenser, sondern man guckt nach Iran, man guckt nach Syrien, man nimmt die Hisbollah-Terrororganisation wahr, man nimmt den Islamischen Staat auf der Sinai-Halbinsel wahr. Es passiert sehr viel um uns herum, ein größeres Bild, eine größere strategische Bedrohung, die eigentlich über uns schwebt, weitaus mehr als das palästinensische Thema. Wenn es nur um die Palästinenser gehen würde, hätten wir schon längst Frieden. Leider passiert etwas viel größeres, was man in Deutschland ein bisschen ausblendet, wenn man über den Nahost-Konflikt redet, weil mittlerweile sollte man in Deutschland feststellen, dass der Nahost-Konflikt bei weitem nicht mehr Muslime untereinander, Schiiten gegen Sunniten, Türken gegen Kurden, Iran gegen Saudi-Arabien, Ägypten gegen den Islamischen Staat. Das muss man wahrnehmen. Israel und die Palästinenser ist, sondern der Nahe Osten insgesamt, die Muslime untereinander, Schiiten gegen Sunniten, Türken gegen Kurden, Iran gegen Saudi-Arabien, Ägypten gegen den Islamischen Staat. Das muss man wahrnehmen.
Das heißt, er sieht ganz klar die Interessenslinien hinter den vordergründig kulturalistisch und religiös vorgebrachten Argumenten und steht quer zu der brandgefährlichen These, dass ein Zusammenleben von Muslimen mit Menschen anderen Glaubens oder Nichtgläubigen aufgrund kultureller Zugehörigkeiten und Eingebettetheiten prinzipiell ausgeschlossen sei.Gestern zum Beispiel hier auf unseren Feiern bin ich wirklich in mich gegangen und habe gedacht: Wie schön wäre es, wenn die Palästinenser 1948, sage ich mal, den Weg gewählt hätten, mit uns wirklich diesen Weg zu laufen, Seite an Seite.
...
Und die Sache ist die, dass wir natürlich nicht unseren Feind beim Libanesen, dem Palästinenser oder dem Iraner an sich sehen, sondern bei den Organisationen, die uns bekämpfen. ... Unter dem Terror leiden natürlich nicht nur wir Juden, sondern in erster Linie die Muslime selbst in den Ländern um uns herum und auch in Deutschland.
Dan Schueftan ist allerdings ungleich witziger und intellektuell voluminöser.schokoschendrezki hat geschrieben:(29 May 2018, 08:38)
Ja. Kluger Mensch erstens und zweitens wahrlich vertraut mit der Situation vor Ort sowohl in Berlin/Deutschland als auch (inzwischen) in Israel. Im Interview mit dem DLF:
http://www.deutschlandfunk.de/publizist ... _id=415974
Da hat man bei der Erstellung der Textfassung zwar ein wenig die Sätze durcheinandergebracht aber klar ist, was gemeint ist: Hinter den vordergründig vorgebrachten Motiven "fürs Volk" stehen handfeste Interessen, die nur sehr wenig mit Religion, Ethnie und kultureller zugehörigkeit zu tun haben. Es ist auch interessant, wie in dem verwiesenen Beitrag der Interviewer den Interviewten hartnäckig in eine israelkritische Position zu drängen versucht und dieser jedoch völlig souverän bleibt.
Das heißt, er sieht ganz klar die Interessenslinien hinter den vordergründig kulturalistisch und religiös vorgebrachten Argumenten und steht quer zu der brandgefährlichen These, dass ein Zusammenleben von Muslimen mit Menschen anderen Glaubens oder Nichtgläubigen aufgrund kultureller Zugehörigkeiten und Eingebettetheiten prinzipiell ausgeschlossen sei.
Das betrifft jetzt aber Europa und wäre ein anderes Thema. In Hinsicht auf den Nahen Osten ist Schueftan - ganz anders als Shalicar - ein Bilderbuch-Kulturalist.DarkLightbringer hat geschrieben:(30 May 2018, 11:02)
Dan Schueftan ist allerdings ungleich witziger und intellektuell voluminöser.
Neulich sah ich mir ein Interview an, das über eine Stunde ging, wirklich sehr lange, und doch war es ungewöhnlich spannend.
Er meinte, die Europäer seien äußerst respektabel, was ihre humanistischen Werte angeht, da könne man viel lernen, sie seien nur fürchterlich naiv, wenn es um die Verteidigung dieser Werte ginge.
Zwei Weltkriege und den Kalten Krieg hätte man ohne Hilfe der Amerikaner verloren.
Die naive Denkweise der Europäer sei etwas für Disney- oder La-la-Land. Eine tolle Sache an sich, nur eben nicht für die Realität tauglich.
https://www.wienerzeitung.at/nachrichte ... gslos.htmlIch bleibe aber dabei: Kultur ist der Schlüssel. Was extrem reiche Länder - wie etwa den Irak oder Libyen - extrem arm macht, ist ausschließlich arabische Polit-Kultur.
Ich meine: Naiver gehts doch schon gar nicht. Das Regime in Teheran erwartet keine "Hilfe" von Israel sondern sinnt auf dessen Vernichtung. Spätestens wenn dieser Plan umgesetzt wird, könnte man zynisch sagen: Na seht ihr. Seid ihr doch.Schueftan hat geschrieben: Aber wir sollten nicht unsere Energien darauf verschwenden, über Millionen von Menschen zu herrschen, die unsere Herrschaft nicht wollen. Unser Problem: Wir sind kein Teil dieser Region und wollen das auch nicht sein.
Er meint, dass Pluralismus eine tolle Sache ist, egal wo, ob in Dänemark oder in Israel. Man müsse ihn aber auch verteidigen, wenn es robuste Herausforderungen gibt.schokoschendrezki hat geschrieben:(30 May 2018, 13:57)
Das betrifft jetzt aber Europa und wäre ein anderes Thema. In Hinsicht auf den Nahen Osten ist Schueftan - ganz anders als Shalicar - ein Bilderbuch-Kulturalist.
In einem Vortrag sagt Schueftan, der Iran könne eine ganz großartige Zukunft vor sich haben und zum wichtigen Stabilitätsfaktor werden. Das Regime sei barbarisch, nicht das Volk.https://www.wienerzeitung.at/nachrichte ... gslos.html
Man sollte da vielleicht mal versuchsweise die Perspektive wechseln. Das was viele Europäer reflexhaft auf solche Argumente vorbringen, ist häufig die Verteidigung einer Kultur des arabisch-islamischen Raums. Aber das ist ja auch Kulturalismus. Nur andersherum. Ich sehe die Argumente Schueftans im oben verlinkten Interview vor allem als eine Verharmlosung und im Endeffekt eine Inschutznahme von Despoten und despotischen Organisationen. Wenn man nämlich davon ausgeht, dass es keine gezielten und wohlüberlegten Machtdurchsetzungsstrategien und -taktiken sondern nur "Kultur" gibt. Gut, das interessiert ihn nicht, weil er für einen völligen Isolationismus plädiert. Aber ist nicht das wiederum ziemlich naiv? Ob er Israel in einen Teppich einzurollen und diesen ein paar tausend Kilometer westlich wieder auszurollen gedenke, wird er gefragt. Geht natürlich nicht. (Das erinnert mich übrigens an einige Äußerungen georgischer Politiker). Wenns physisch nicht geht, dann möchte ers wenigsten psychologisch.
Schueftan ist ja nicht zuletzt aus diesem Grunde kein Freund des Atomabkommens.Ich meine: Naiver gehts doch schon gar nicht. Das Regime in Teheran erwartet keine "Hilfe" von Israel sondern sinnt auf dessen Vernichtung. Spätestens wenn dieser Plan umgesetzt wird, könnte man zynisch sagen: Na seht ihr. Seid ihr doch.
Schade, ich wollte für Einsteiger gerade “Jerusalem, Jerusalem“ von Werner Sonne empfehlen. Der schildert, auch in Romanform, die Monate 1948, kurz vor Abzug der Briten, nachdem sie ihrer Verantwortung leid waren und ohne Partei für eine Seite zu nehmen die Eskalationen. Gut recherchiert und mit umfassender Quellenangabe. Ich fürchte, unter Buch Rezensionen interessiert sich niemand dafür. Vielleicht kannst du es ja ein paar Tage stehen lassen?Moses hat geschrieben:(27 May 2018, 21:37)
Ich hab den Strang mal grob gereinigt, bleibt doch bitte beim Thema!
Für Buchrezensionen gibt es ein eigens Unterform!
Moses
Mod
Der hat die Situation sehr gut erkannt.Vongole hat geschrieben:(30 May 2018, 15:12)
@schokoschendrezki
Das Letzte, was man Dan Shueftan vorwerfen könnte, ist Naivität in Bezug auf die Lage im Nahen Osten.
Nur braucht das Regime für einen Krieg die iranische Bevölkerung. Und die dürfte nicht wie die deutsche Bevölkerung wie vor 1945 sein. Die iranische Bevölkerung dürfte in Bezug auf Juden wie die deutsche Bevölkerung im Moment sein. Das bezieht sich auf das was ich jetzt alles über den Iran weiß.schokoschendrezki hat geschrieben:(30 May 2018, 13:57)
Ich meine: Naiver gehts doch schon gar nicht. Das Regime in Teheran erwartet keine "Hilfe" von Israel sondern sinnt auf dessen Vernichtung. Spätestens wenn dieser Plan umgesetzt wird, könnte man zynisch sagen: Na seht ihr. Seid ihr doch.
Das Buch erwähnte ich hier schon. Ich wollte es kaufen, war aber in Buchhandlung nicht vorrätig, deshalb habe ich mich erstmal für das andere Buch entschieden.JJazzGold hat geschrieben:(30 May 2018, 19:09)
Schade, ich wollte für Einsteiger gerade “Jerusalem, Jerusalem“ von Werner Sonne empfehlen. Der schildert, auch in Romanform, die Monate 1948, kurz vor Abzug der Briten, nachdem sie ihrer Verantwortung leid waren und ohne Partei für eine Seite zu nehmen die Eskalationen. Gut recherchiert und mit umfassender Quellenangabe. Ich fürchte, unter Buch Rezensionen interessiert sich niemand dafür. Vielleicht kannst du es ja ein paar Tage stehen lassen?
Kauf dir doch ein Kindle. Platzsparend und günstiger.think twice hat geschrieben:(30 May 2018, 19:56)
Das Buch erwähnte ich hier schon. Ich wollte es kaufen, war aber in Buchhandlung nicht vorrätig, deshalb habe ich mich erstmal für das andere Buch entschieden.
Haber mir selber schon 250 Bücher runtergeladen. Und vor 20 Jahren war das noch Science Fiction. Wir leben in der Zukunft.Dieser und mehr als 1 Million weitere Titel sind auf Kindle Unlimited verfügbar.
Ich bin in dieser Beziehung ganz old scool. Ich möchte ein Buch mit Seiten in der Hand halten.Adam Smith hat geschrieben:(30 May 2018, 19:58)
Kauf dir doch ein Kindle. Platzsparend und günstiger.
https://www.amazon.de/dp/B079L5Y3J2/ref ... TF8&btkr=1
Haber mir selber schon 250 Bücher runtergeladen. Und vor 20 Jahren war das noch Science Fiction. Wir leben in der Zukunft.