Ich nehme keine Anti-Israel-Propaganda "der deutschen Medien" wahr. Die Medien informieren umfassend, stellen die Standpunkte der wichtigsten Parteien von Regierung und Opposition dar, schildern bei Kämpfen jeweils den Kontext. Wir sind hier bestens informiert über Feuerdrachen und Luftwaffe, Raketenangriffe und beschossene Demos, auch über die Machenschaften der Hamas, die ihre Opfer fest mit einplant, über die israelische Meinung zum Iran-Deal und viele andere Fragen. Unsere Medien stellen dar, dass und warum Israel sich bedroht fühlt und wie es sich dazu verhält. Es passieren viele schlimme Dinge, Anschläge, Morde, trotzdem ist Israel bei Deutschen, vor allem bei jungen Deutschen ein beliebtes Land für den Urlaub oder für längere Aufenthalte. Bei aller Parteilichkeit sollte niemand hier vergessen, wie beliebt Deutschland bei jungen Israelis und umgedreht ist, wie gut man sich kennt. Ein Journalismus der Art, wie du ihn hier schilderst, wäre unter solchen Bedingungen allenfalls in rechtsradikalen Kampfblättern verkäuflich. Wenn ich die Kritik an britischen, an französischen Medien lese, sagen wir mal von Adam Levick, sagen wir mal von Sharon Tzur, dann ist das haarklein, bis auf Formulierungen, ähnlich wie das stereotype Klagen über die angeblich so israelfeindliche deutsche Presse.Vongole hat geschrieben:(13 Sep 2018, 01:40)
Tja, die ungefilterte Anti-Israel-Propaganda der deutschen Medien stört da weniger die Nachtruhe.
Handelt es sich also um die jeweils lokalisierte Version eines doch etwas allgemeineren Standpunktes? Ist die deutsche Medienlandschaft gegenüber Israel gar nicht so besonders aufgestellt, sondern mit der britischen, französischen vergleichbar? Es ist vollkommen legitim, dass sich Menschen zur Aufgabe machen, das Image Israels in der Welt zu befördern, ob sie nun Regierungsangestellte sind, hauptberufliche Journalisten oder aus anderen ehrenwerten Motiven heraus ihren Standpunkt argumentieren. Jedoch sollte man auch bei einer guten Sache nicht unhinterfragt alles sich zueigen machen.