Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

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H2O
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von H2O »

Liegestuhl hat geschrieben:(27 Apr 2017, 14:41)

Das hat er nicht gesagt, sondern in einem Gastartikel in der Frankfurter Rundschau geschrieben.

Wenn er Beiträge in der Zeitung zu solchen Themen als Minister und Repräsentant dieses Landes nicht gegenlesen liest, ist das nicht nur dumm, sondern selten dämlich.
Da haben Sie schon Recht. Dennoch würde ich auch solche Fehler mit mehr Wohlwollen betrachten. Eine gewollte Bösartigkeit kann ich darin aber nicht erkennen. Ein halbwegs erträglicher Umgang miteinander wäre mir lieber als ein argwöhnisches Belauern, welche Dummheit ich denn nun wieder dem Gegenüber auf's Butterbrot schmieren könnte. Wie schon gesagt: Wohin soll das alles nur führen?
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H2O
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von H2O »

Keoma hat geschrieben:(27 Apr 2017, 14:41)

Und was macht er jetzt mit den Informationen?
Israel den Krieg erklären?
Könnte man sich mit nachbereiteten Informationen nicht auch eine eigene Meinung bilden oder eine vorgefaßte Meinung verändern? Das würde ich nämlich damit machen.
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JJazzGold
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von JJazzGold »

relativ hat geschrieben:(27 Apr 2017, 14:20)

Welchem Argument denn, daß er sich genau so zu verhalten hat , wie Netanjahu dies für richtig und angemessen hält, oder du? Ne sowas erwarte ich nicht von meinem Aussenminister.
Er soll natürlich wenn es geht kein Porzellan zerschlagen, aber dieses Treffen gehörte nicht zum Porzellanladen, genausowenig wie ein Treffen mit Oppositionellen in USA, oder in einem anderen demokratischen Staaten. Nur in autoritären Staaten kommt es dabei meist zu Problemen, dies sollte dir mal zu denken geben.
Ich will, daß mein Aussenminister sich alle infos holt der er bekommen kann und am Besten aus erster Hand, die ihm dazu befähigen einen objektiven Überblick zu erhalten, damit er besser vorbereiten ist.
Wieso fühlen Sie sich eigentlich persönlich angegriffen und schlagen wild um sich, wenn ich konstatiere, dass ich Gabriels Ablehnung des Angebots, auch andere vorgeschlagene Organisationen zu besuchen für eine eklatant falsche Entscheidung halte, die eines souveränen deutschen Außenministers nicht würdig ist?

Zu Netnayahus Verhalten hatte ich gestern bereits meine Meinung geschrieben.
Autoritäre oder andere Staaten oder vergangene Außenminister interessiere mich in diesem konkreten Fall nicht. Ich bin in der Lage, mir eine eigene Meinung ohne, anteilig dubiose, Vergleiche bilden zu können.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von Keoma »

H2O hat geschrieben:(27 Apr 2017, 14:58)

Könnte man sich mit nachbereiteten Informationen nicht auch eine eigene Meinung bilden oder eine vorgefaßte Meinung verändern? Das würde ich nämlich damit machen.
Mir sieht es eher danach aus, dass er seine bereits vorhandene Meinung bestätigt haben wollte.
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von relativ »

JJazzGold hat geschrieben:(27 Apr 2017, 15:24)

Wieso fühlen Sie sich eigentlich persönlich angegriffen und schlagen wild um sich, wenn ich konstatiere, dass ich Gabriels Ablehnung des Angebots, auch andere vorgeschlagene Organisationen zu besuchen für eine eklatant falsche Entscheidung halte, die eines souveränen deutschen Außenministers nicht würdig ist?

Zu Netnayahus Verhalten hatte ich gestern bereits meine Meinung geschrieben.
Autoritäre oder andere Staaten oder vergangene Außenminister interessiere mich in diesem konkreten Fall nicht. Ich bin in der Lage, mir eine eigene Meinung ohne, anteilig dubiose, Vergleiche bilden zu können.
Ich fühle mich nicht pesönlich angegriffen, wieso auch, ich diskutiere so und ich argumentiere so. Ich schlage auch nicht wild um mich, ich bin völlig relaxt und freue mich so viel Zeit zum posten zu haben ;)
So wie du deine Meinung hast habe ich meine, die habe ich hier auch schon weit und breit beschrieben. Mich überzeugen Argumente wie:" ...der Gabriel ist jetzt schuld weil er dies und das nicht tat..." und "...er ist ein Elfant...", diesbezüglich eben nicht. Auch dies sollte man akzeptieren.
Ich akzeptiere deine Meinung auch, nur eben kein Basta dies hat so zu sein. Israel mit anderen demokratischen Ländern zu vergleichen ist dubios? Klar Isreal ist in einer besondern Lage brüstet sich aber immer damit, daß einzige demokratische Land in der Region zu sein, danach werde ich sie natürlich auch beurteilen, wieso auch nicht. Dieser "Fliegenschiss" als Eklat getarnt , kann doch wirklich nicht deren (also Netanjahus) und auch nicht wirklich dein ernst sein, oder?
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von Liegestuhl »

H2O hat geschrieben:(27 Apr 2017, 14:58)

Könnte man sich mit nachbereiteten Informationen nicht auch eine eigene Meinung bilden oder eine vorgefaßte Meinung verändern? Das würde ich nämlich damit machen.
So ein Besuch ist nie dafür da, um sich Informationen zu besorgen oder eine Meinung zu bilden. Das ist vollkommen an der Realität vorbei. Dafür gibt es Referendare und Mitarbeiter, die einen Minister mit Informationen zuarbeiten.

Ein solcher Besuch ist ein symbolischer Akt. Eine Wertschätzung.
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von Keoma »

Liegestuhl hat geschrieben:(27 Apr 2017, 16:15)

Eine Wertschätzung.
Manchmal offensichtlich auch nicht.
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von ThorsHamar »

Liegestuhl hat geschrieben:(27 Apr 2017, 16:15)

So ein Besuch ist nie dafür da, um sich Informationen zu besorgen oder eine Meinung zu bilden. Das ist vollkommen an der Realität vorbei. Dafür gibt es Referendare und Mitarbeiter, die einen Minister mit Informationen zuarbeiten.

Ein solcher Besuch ist ein symbolischer Akt. Eine Wertschätzung.
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von relativ »

Liegestuhl hat geschrieben:(27 Apr 2017, 16:15)

So ein Besuch ist nie dafür da, um sich Informationen zu besorgen oder eine Meinung zu bilden. Das ist vollkommen an der Realität vorbei. Dafür gibt es Referendare und Mitarbeiter, die einen Minister mit Informationen zuarbeiten.

Ein solcher Besuch ist ein symbolischer Akt. Eine Wertschätzung.
Du meinst für "0815 Minister" die gerne nur deligieren. Ja kann sein, evtl ist dies auch Gabriel evtl. war es nur ein symbolischer Akt.
Aber dies beantwortet noch immer nicht die Frage warum Netanjahu dies nur bei Gabriel zum Eklat werden ließ.
Darauf habe ich hier noch keine Antwort bekommen.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
elmore

Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von elmore »

relativ hat geschrieben:(27 Apr 2017, 08:41)

Sorry, aber so eine einseitige Sichtweise kann man so nicht stehen lassen.
Was glaubst du denn mit wie vielen Personen der Minister bei so einem Besuch spricht. Glaubst du da kommt nur die Opposition vor? Glaubst du dies wirklich?
Man kann sogar sagen, daß dieses Treffen von Gabriel, das einzige Treffen auf dieser Reise war, wo er auch mal kritische Meinungen aus dem Volk aufnehmen konnte.
Btw. Sogar die sonst so israelfreundliche Bild steht heute ein bemerkenswerter Artikel.
...
Ach so, es ging also Herrn Gabriel darum, bei "so einem Besuch", wie Sie das nennen, nur kritische und/regierungs/-israelfeindliche Argumente
zu hören. Der ANTRITTSBESUCH eines neu ins Amt gekommenen Aussenministers wie hier im Falle des Sigmar Gabriel, wie ja schon beschrieben,
aber weitgehend ignoriert, dient internationalen und diplomatischen Usancen entsprechend, vor allem und zuoberst, als Gelegenheit der eigenen persönlichen Vorstellung.
Und ebenso der dem persönlichen Kennenlernen der anderen Seite, hier der wichtigen Kontaktaufnahme z.B. mit dem Regierungschef oder wichtigen
Ressortministern des Landes, das man besucht. Auch im Sinne vertrauensbildender persönlicher Kontaktaufnahme, die für politischer Umgehen,
Verstehen und Miteinander gerade im Falle - offiziell sehr eng befreundeter Staaten - essentiell ist.

Gabriel scheint all das, Vertrauensbildung und persönliches Kennenlernen des israelischen Regierungschefs für überflüssig und nicht besonders
wichtig gehalten zu haben. Wie ihm anscheinend auch andere Meinungen, sowohl der Zivilgesellschaft als auch nennenswerte Vertreter der Opposition
in ihrer möglichen, zu wenig israel- bzw. staatskritischen Meinung, überflüssig erschienen.

Einzig wichtig waren ihm die beiden, einschlägig als fundamental und extrem bekannten, vornehmlich auch auslandsgestützten NGOs,
bei denen er sicher sein konnte, dass sie seine Sicht der Dinge, die er ja bereits 2012 bei seinem Hebronbesuch deutlich äusserte,
bestätigen würden. Es ist zwar eine - auch im demokratischen Alltag übliche Freiheit und sozusagen ein Grundrecht, sogar für einen
Bundesaussenminsiter, dermaßen undiplomatisch und unwillig, sich wirklich ausgewogen und umfassend mit dem gesamten
Meinungsspektrum der israelischen Zivilgesellschaft auseinanderzusetzen, sofern das - wie oben erwähnt - bei einem
ANTRITTSBESUCH, der ja der amtlichen Aufwartung der dortigen Regierung dient, überhaupt Priorät haben kann.

Immerhin besteht ja ebenso die Möglichkeit, zunächst auf bilateraler Ebene umfassendere Informationen
aus dem gesamten Meinungsspektrum der israelischen Zivilgesellschaft einzuholen, wenn man schon, wie Sigmar Gabriel
so offenkundig bewies, der israelischen Regierung und ihrer Meinung kein oder nur äusserst geringes Vertrauen schenkt,
sie als befangen und wenig vertrauenswürdig für die tatsächliche Lagebewertung des israelisch-palästinensischen Konflikts
ansieht. Die Möglichkeiten, bei anderen Gelegenheiten dann auch persönlich mit solchen NGOs zu sprechen, die eine
klar antiisraelische und extrem fundmentalistische Meinung vertreten, hätte der Bundesaussenminister dann jederzeit
als weitere Option gehabt.

Wieweit Herr Gabriel glaubt, dass dies besonders zielführend und wichtig hinsichtlich einer politischen Konfliktlösung
ist, und er meint, der enge politische und persönliche Kontaktmit mit den beiden NGOs sei hinsichtlich der
Lösungs- und Entscheidungsebene wichtiger als die Meinung und der (auch persönlich enge) Kontakt zu Israels Regierung,
bleibt zwar offen. Sein trampelhaftes und selbstherrliches Auftreten bei seinem ANTRITTSBESUCH zeigt indes eines
deutlich:

Es war ihm nicht besonders wichtig, den Regierungschef von Israel persönlich kennenzulernen. Jedenfalls nicht so wichtig wie
ein persönliches Gespräch mit NGOs wie "breaking the silence". Dass damit auch die Chance weiterer Vertrauensbildung
leichtfertig verspielt wurde, und die israelische Seite mit verständlichem Argwohn diesem Bundesaussenminister keinen
Fußbreit vertrauen oder ihn als "Freund Israels" ansehen dürfte, ist evident.

Gabriel hat es insgesamt ausserdem versäumt, den tatsächlichen, breiten Meinungsstand der gesamten israelischen
Menschen abzufragen, der, da bin ich sicher, mit der Meinung von ausserparlamentarischen, radikal-oppositionellen
Gruppierungen wie der NGO "breaking the silence", deutlich NICHT übereinstimmt.

Man kann - abhängig vom Verknotungsgrad der eigenen Perlenkette - die IDF schon als Besatzungs- und Unterdrückungstruppen eines Apartheidregimes einseitig diffarmieren.
Die Israelische Verteidigungsarmee samt der ihr dienenden Soldatinnen und Soldaten einseitig als restistent für Demokratie und Grundrechte
unter Generalverdacht stellen, also als eine Institution, der Menschenrechte grundsätzlich
an ihrem "Baller- und Bomben-Arsch" vorbeigehen. Und parallel dazu jene Politiker, deren Weisungsgewalt und politischer Verantwortung diese Schutzarmee
untersteht, diesen pauschalen Stigmatisierungsvorwürfen aussetzen. Kann man machen in einer Demokratie ...

Ich denke mir aber, dass die übergroße Mehrheit der Menschen in Israel (aber auch weltweit, sofern sie jüdisch sind),
genau wissen und auch anerkennen:
Ohne den Schutz ihrer Armee, für den junge israelische Söhne und Töchter ihr Leben tagtäglich riskieren müssen und mussten,
seit der Staatsgründung, gäbe es den Staat Israel nicht und auch nicht die Option jedes Menschen jüdischer Herkunft,
den einzig verlässlichen Schutzraum dieses Staates als Option bei Verfolgung und Bedrohung zu haben.

Denn dass jüdische Menschen, nachwievor und weltweit, aggressiv und unübersehbar heute, anno 2017,
72 Jahre nach Ende der Shoa, und nach mehr als 2000 Jahren christlich-abendländischer Verfolgung,
immer noch und immer wieder angegriffen und getötet werden, einzig und alleine deshalb, weil sie Juden
sind, ist unstrittig und evident.

Der neueste Antisemitismusbericht der Bundesregierung benennt oder zeigt es deutlich:
Das Gewand des Antisemitismus wandelt sich zwar, und wird zunehmend und sehr tricky
in sogenannter objektiver antiisrael- oder antizionistischer "Sachargumentation" verpackt.
In seiner tatsächlichen Folge und Wirkung ändert es null und nichts.

Die Ursachen der nachhaltigen Feindseligkeiten gegen Juden und ihren way of life,
die sich seit Christi Geburt und dem Aufschlagen Mohammeds, unverändert über x-Generationen
fortpflanzen, sind mir nicht ersichtlich. Sie - wie auch den Inhalt einer Wurst - dürften wohl nur der oberste
Antisemit, der dreifaltige Christengott und sein ebenso in einer angenommenen Elfenbein-Matrix hausender
kongenialer Judenhasser Mohammed kennen.

Leider ist der persönliche Kontakt und entsprechende Meinungseinholung selbst für unser neues
aussenpolitisches Weltwunder, den "Koloß von Berlin", sogar unmöglich.
Was ich an dieser Stelle durchaus bedauere.
Zuletzt geändert von elmore am Do 27. Apr 2017, 17:06, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von Liegestuhl »

ThorsHamar hat geschrieben:(27 Apr 2017, 16:23)

Quatsch, Liege. Es ist protokollarischer Usus, sogar unter Feinden im Frieden.
Genau das habe ich geschrieben. Es ist eine Wertschätzung.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von Liegestuhl »

relativ hat geschrieben:(27 Apr 2017, 16:25)
Aber dies beantwortet noch immer nicht die Frage warum Netanjahu dies nur bei Gabriel zum Eklat werden ließ.
Wegen Gabriels ambivalenter Haltung zur Sicherheit Israels.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von Keoma »

Will den Beitrag von elmore nicht zitieren, aber trotzdem gratulieren.
Sich beim Antrittsbesuch wie ein Bauerntrampel aufzuführen, zeigt ja wahrlich nicht von diplomatischem Geschick.
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von relativ »

Liegestuhl hat geschrieben:(27 Apr 2017, 16:43)

Wegen Gabriels ambivalenter Haltung zur Sicherheit Israels.
Hä, welche ambivalente Haltung hat den Gabriel? Bzw. welche kann er sich als deutscher Aussenminister im Bezug auf Israel überhaupt erlauben?
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
elmore

Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von elmore »

Anderus hat geschrieben:(27 Apr 2017, 10:17)

Warum überhaupt eine Lösung? Es gibt doch eine Lösung. Seit fast 50 Jahren, haben die Israelis, die Probleme nach ihrem Gusto gelöst.Warum sollten sie sich einer anderen Lösung unterwerfen? Die Zeit spielt eindeutig für die Israelis. Wenn die Palästinenser nicht aufpassen, werden sie irgendwann mal in einen Zoo kommen, einem Zoo, worin sich die Menschen im Gaza heute schon befinden.

Die Lösung des Problems liegt eindeutig bei den Palästinensern. Sie müssen sich verändern, und nicht die Israelis. Die Israelis sitzen am längeren Hebel. Die halten den Zustand auch noch weitere 50 Jahre aus. Wer wollte sie daran hindern? Die Israelis, haben 1967 die Westbank übernommen. Sie haben eine Infrastruktur übernommen, die der Infrastruktur Deutschlands aus den 40ern bis 50ern Jahren entsprach. Im Laufe der 50 Jahre, haben die Israelis in der Westbank eine Infrastruktur erzeugt, die fast der Jetztzeit entspricht. Es ist allerdings geteilt. In den "Reservaten", in denen die Palästinenser wohnen, herrschen teilweise immer noch Zustände, wie sie in den Sechzigern üblich waren. Dort wo das Land von den Israelis kultiviert wird, herrscht dagegen Neuzeit.

Wenn die Palästinenser wenigstens mal anfingen, in ihren Wohngebieten nach den Regeln des Rechtsstaates und der Demokratie zu leben, würde eine Bewegung, die sich für die Zweistaatenlösung einsetzt, wesentlich glaubhafter und auch sympathischer. Glaube kaum, das Herr Netanjahu etwas dagegen hätte, wenn man mit einer solchen Bewegung Gespräche pflegen würde. Wenn man es aber so macht, wie Herr Gabriel und Frau Merkel, für die die Zweistaatenregelung das TINA-Syndrom hat, sollte man sich nicht wundern, das es Menschen gibt die das anders sehen. Ja, mehr noch, die sowas entschieden bekämpfen.
Im wesentlichen stimme ich Ihrem Beitrag und Ihren Feststellungen zu. Den Einwand, der mir irgendwie am Herzen liegt, habe ich im Zitat gefettet:
"nach eigenem Gusto" würde ich anders formulieren. Seit Beginn der Internationalisierung des Palästinenser-Terrors durch Arafat bei Olympia 1972,
an den ich mich als damals junger Mensch in München noch sehr gut - und bis heute entsetzt - erinnere, und schon seit seiner Staatsgründung,
blieb Israel nichts anderes übrig, wurde sozusagen durch vier gezielte Angriffskriege, die einzig seine Vernichtung als Ziel hatten,
gezwungen, so zu handeln. Ob das nun "a la gusto" die bevorzugte Wahl unter vielen Alternativen war, bezweifle ich.

Bis heute ist es doch so: Wenn der Nachbar, hier die Palästinenser, und im weiteren und nicht zu vernachlässigendem Sinne
all die Unterstützer innerhalb der arabischen/muslimischen Staaten faktisch die durch offizielle Angriffskriege nicht erfolgreiche
militärische Vernichtung Israels durch die geänderte Strategie von gezielter und weltweiter Hasspropaganda ersetzen und militärisch Terror an diese
Stelle setzen, mit dem unveränderten Ziel, Israel auszulöschen, bleibt Israel gar keine andere Wahl. Von "nach ihrem Gusto" würde ich da
nicht sprechen. Aber ich will keine Haarspalterei betreiben. Pardon! ;)

Die palästinensische Seite war und ist an keiner friedlichen Lösung interessiert. Bisher nicht erkennbar. Wer deshalb wie Gabriel
oder andere glaubt, eine Zweistaatenlösung sei möglich und müsse dringend diskutiert werden, glaubt auch an den Weihnachtsmann.
Und übersieht gleichzeitig, dass Gespräche erst dann Sinn machen, über welche Lösung auch immer, wenn die andere Seite,
hier die Palästinensische samt ihrer Terrorsupporter wie Iran und die Golfstaaten, gemeinsam und tragfähig die Bereitschaft
zeigen, tatsächlich eine friedliche Lösung zu wollen. Tun sie aber erkennbar nicht. Im Gegenteil.
Zuletzt geändert von elmore am Do 27. Apr 2017, 17:33, insgesamt 2-mal geändert.
elmore

Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von elmore »

Keoma hat geschrieben:(27 Apr 2017, 16:45)

Sich beim Antrittsbesuch wie ein Bauerntrampel aufzuführen, zeigt ja wahrlich nicht von diplomatischem Geschick.
Gerade bei den Beziehungen zu Israel und den evidenten besonderen Gegebenheiten ist "diplomatischer Bauerntrampel"
noch sehr mild und wohlwollend formuliert. Ich gebe darauf die Note "Sechs" innerhalb der Baumschulenbewertungsskala für das, was "calamaty-Siggi" hier
als erste diplomatische Klassenarbeit (=ANTRITTSBESUCH) zum Thema Israel ablieferte.

Und es besorgt und umtreibt mich, inwieweit man international so einen Aussenminister Deutschlands (in wichtigen politischen Entscheidungsstuben) bewertet,
und ernst nimmt. Auch wenn das nicht offen kommuniziert wird...
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von Anderus »

elmore hat geschrieben:(27 Apr 2017, 17:02)
Im wesentlichen stimme ich Ihrem Beitrag und Ihren Feststellungen zu. Den Einwand, der mir irgendwie am Herzen liegt, habe ich im Zitat gefettet: "nach eigenem Gusto" würde ich anders formulieren.
Warum hast Du mit diesem Begriff ein Problem? Sie machen es nach eigenen Geschmack. Was könnte daran verwerflich sein? Meinen Geschmack treffen die Israelis in fast jedem Falle. Ja, mehr noch, ich gehe auf die Kniee angesichts der Leistungen, die die Israelis in den letzten 70 Jahren geleistet haben. Ich bin voller Bewunderung.

Wie oft standen die Israelis ganz alleine? Wie oft standen sie mit dem Rücken an der Wand? Wie oft wurde den Israelis vorgeschrieben, was sie gefälligst zu tun hätten, und was sie zu lassen hätten, um dann im gleichen Atemzug, von der ganzen Welt, im Stich gelassen zu werden, wenn die Vorschriften die gegeben wurden, nicht das "gewünschte und lautstark propagierte Ergebnis" brachten.

Wie war das denn bei den Kriegen mit dem Gaza? Jahrelanger Raketenbeschuss seitens der Gazaener, wurde mit Schulterzucken beantwortet, und verharmlost. Hatten die Israelis, dann die Schnautze voll, und haben sich gewehrt, hieß es vom ersten Tag an, sie sollten Schluss machen. Im Extremfall wurden von der Hamas, Babies auf die Dächer gelegt, um die Israelis davon abzuhalten, das Dach zu beschießen. Schossen sie doch, wurden sie verurteilt, weil sie im Krieg auch Kinder töteten.
Bis heute ist es doch so: Wenn der Nachbar, hier die Palästinenser, und im weiteren und nicht zu vernachlässigendem Sinne
all die Unterstützer innerhalb der arabischen/muslimischen Staaten faktisch die durch offizielle Angriffskriege nicht erfolgreiche militärische Vernichtung Israels durch die geänderte Strategie von gezielter und weltweiter Hasspropaganda ersetzen und militärisch Terror an diese Stelle setzen, mit dem unveränderten Ziel, Israel auszulöschen, bleibt Israel gar keine andere Wahl. Von "nach ihrem Gusto" würde ich da nicht sprechen.

Wollen wir bei der Sache bleiben? Von der Westbank ging in den letzten 50 Jahren kein Krieg aus, wenn man von dem Terror in der Westbank mal absieht, der durchaus Bürgerkriegscharakter hat. Insofern muss man die Handlungen in der Westbank, losgelöst von den anderen Streitgigkeiten sehen, mit denen die Israelis noch zu kämpfen haben.

Die Israelis verfolgen Ziele in der Westbank. Unbestritten. Nachweislich versuchen sie aber bei jeder Maßnahme, die Palästinenser wohlwollend miteinzubeziehen. Die Frischwasserversorgung der Westbank, z.B., ist, seitdem die Israelis die Sache in die Hand genommen haben, um ein Vielfaches verbessert worden, (insbesondere für die Palästinenser) gegenüber den Zuständen, die sie vor 50 Jahren vorgefunden haben. Ich würde also "Gusto" (Geschmack) in keiner weise negativ sehen. Im Gegenteil, ich bewundere den Israelis ihren guten Geschmack.
Aber ich will keine Haarspalterei betreiben. Pardon! ;)
Mach Dir keine Sorgen ich verfolge deine Beiträge schon eine ganze Weile, und bin begeistert.
Die palästinensische Seite war und ist an keiner friedlichen Lösung interessiert. Bisher nicht erkennbar.
Du sollterst das nicht so generalisieren. Ich hätte von der "Mehrzahl der palästinensichen Seite" geschrieben. Es ist aber leider auch so, das mir ein gemäßigter Palästinenser, der zu 100% hinter der Demokratie und des Rechtsstaates steht, nicht bekannt ist. Einen Ägypter kenne ich. Das ist Hamed Abdel Samad.
Wer deshalb wie Gabriel oder andere glaubt, eine Zweistaatenlösung sei möglich und müsse dringend diskutiert werden, glaubt auch an den Weihnachtsmann.
Ich habe in einem Vorpost schonmal erwogen, das Herr Gabriel ein Dummkopf sein könnte. Ein solcher Eklat, kommt nicht von einer Minute auf die Andere. Die israelische Regierung verfolgt schon seit Jahren, die offizielle Haltung der Bundesregierungen, und ist an der Stufe des Entsetzens angelangt. Man verfolgt, mit sichtlich gesteigerter Wut, wie einfältig über die Regierung von Israel und deren Maßnahmen reagiert wird, das sich das schon zu Hass entwickelt hat.

Wahrscheinlich fing es damit an, das die EU, und damit auch Deutschland, beschlossen hatte, keine Produkte (nur mit hohen Zöllen) ins Land zu lassen, die in der Westbank erzeugt worden waren und sind. Dann kam diese dämliche Zweistaatenregelung, die die elementarsten Sicherheitsinteressen von Israel völlig außen vorlässt, um dann in den Wahnsinn zu verfallen, die Siedlungspolitik der Israelis in der Westbank anzugreifen.

Wer so mit einem "Freund" umgeht, sollte sich nicht wundern, das dieser Freund, irgendwann zum Gegner, wenn nicht sogar zum Feind wird. Alle diese Maßnahmen, "keine Waren aus der Westbank", "Zweistaatenlösung" oder "Siedlungspolitik", sind elementare Anliegen der Israelis, auf die sie nicht verzichten können und wollen. Wer hier so sehr ins Fleisch der Israelis schneidet, sollte sich nicht wundern, wenn er Unverständnis und Hass erntet.

Insbesondere die Siedllungspolitik, ist für die Israelis, aber auch für die Palästinenser (für die ganze Welt) sowas von elementar wichtig, das man nur noch mit Argwohn zur Kenntnis nehmen kann, wenn dagegen vorgegangen und protestiert wird. Die Westbank leidet seit 50 Jahren, an einer Unterversorgung mit Infrastruktur. Es wird daher mehr als allerhöchste Zeit das die Westbank modernisiert wird, und den Menschen, die teilweise explosionsartig mehr werden, Wohlstand geboten wird.
Und übersieht gleichzeitig, dass Gespräche erst dann Sinn machen, über welche Lösung auch immer, wenn die andere Seite,
hier die Palästinensische samt ihrer Terrorsupporter wie Iran und die Golfstaaten, gemeinsam und tragfähig die Bereitschaft
zeigen, tatsächlich eine friedliche Lösung zu wollen. Tun sie aber erkennbar nicht. Im Gegenteil.
Auch hier hätte man die Generalisierung weglassen sollen. Aber, auch hier muss ich Recht geben. Ich will jetzt Äußerungen aus vorhergehenden Posts, nicht wiederholen, aber, das sehe ich genauso. Unter den heutigen Umständen, wäre es Wahnsinn für die ganze Welt, wenn man eine Zweistaatenlösung durchführen würde.

Herr Gabriel, ich war oben schon auf ihn eingegangen, benimmt sich wie ein Rechtsradikaler Dummkopf. Er hat sich ein festes Meinungs- und Wertungsbild zusammengebastelt, was er durchsetzen will, und wenn die Welt untergeht. Absolut frustrierend, einen solchen Mann, als Außenminister zu wissen. Schade eigentlich nur, das er kein Kanzlerkandidat geworden ist, er hätte das Zeug dazu, die SPD auf 4,8% zu bringen.

Allerdings, ist er immer noch für eine Überraschung gut. Nachdem er nun tonnenweise Porzelan in Israel zerschlagen hat, zieht er sich beleidigt, wie ein Kindergartenkind, zurück, und überlegt, womit er sich rechtfertigen könnte. Es tut mir Leid, aber wer als Außenminister, keine besseren Rechtfertigungsversuche findet, als darauf hinzuweisen, das es vor 80 Jahren mal Sozialdemokraten gegeben hat, die ähnliches erlebt haben, als die Juden, wenigstens in der Anfangsphase, ist aus dem Kindergartenniveau, nicht hinausgekommen. Was will er denn damit sagen? Weil vor 80 Jahren, mal ähnliche Erlebnisse stattgefunden haben, hat er das Recht, sich in Israel zu benehmen, als wenn er den Verstand verloren hätte?
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

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Genau das habe ich geschrieben. Es ist eine Wertschätzung.
Nee, mit Wertschätzung hat das nicht zu tun, sondern mit diplomatischen Gepflogenheiten, also mit Schauspielerei.
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elmore hat geschrieben:(27 Apr 2017, 16:38)

Ach so, es ging also Herrn Gabriel darum, bei "so einem Besuch", wie Sie das nennen, nur kritische und/regierungs/-israelfeindliche Argumente
zu hören. Der ANTRITTSBESUCH eines neu ins Amt gekommenen Aussenministers wie hier im Falle des Sigmar Gabriel, wie ja schon beschrieben,
aber weitgehend ignoriert, dient internationalen und diplomatischen Usancen entsprechend, vor allem und zuoberst, als Gelegenheit der eigenen persönlichen Vorstellung.
Und ebenso der dem persönlichen Kennenlernen der anderen Seite, hier der wichtigen Kontaktaufnahme z.B. mit dem Regierungschef oder wichtigen
Ressortministern des Landes, das man besucht. Auch im Sinne vertrauensbildender persönlicher Kontaktaufnahme, die für politischer Umgehen,
Verstehen und Miteinander gerade im Falle - offiziell sehr eng befreundeter Staaten - essentiell ist.
Ich weiss nicht worum es konkret bei diesem Besuch ging, aber solche Trefefn sind ja zwischen befreundeten Staaten nicht selten und natürlich geht es dort immer um die brennenden Fragen hauptsächlich wohl im israelische Probleme mit den Terror und Nahostpolitik. Was du da meinst was zu einem Antrittsbesuch alles dazugehört, kann ich weder bestätigen noch negieren, denn ich weiss nicht was das Protokoll diesbezüglich vorsieht. Da aber auch die Kanzlerin wohl damit einverstandten war und die israeliusche Botschaft hier zwar bedenken geäußert, aber kein Eklat Risiko sah, nehme ich mal eher diese Variante, als deine Konstruierte.
Gabriel scheint all das, Vertrauensbildung und persönliches Kennenlernen des israelischen Regierungschefs für überflüssig und nicht besonders
wichtig gehalten zu haben. Wie ihm anscheinend auch andere Meinungen, sowohl der Zivilgesellschaft als auch nennenswerte Vertreter der Opposition
in ihrer möglichen, zu wenig israel- bzw. staatskritischen Meinung, überflüssig erschienen.
Ein deutscher Aussenminister ist doch, wenn er in eine andere Demokratie reisst nicht nur einer Person verpflichtet, wie schräg ist das denn? Du machst mir hier zuviel Kaffesatzleserrei.
Einzig wichtig waren ihm die beiden, einschlägig als fundamental und extrem bekannten, vornehmlich auch auslandsgestützten NGOs,
bei denen er sicher sein konnte, dass sie seine Sicht der Dinge, die er ja bereits 2012 bei seinem Hebronbesuch deutlich äusserte,
bestätigen würden. Es ist zwar eine - auch im demokratischen Alltag übliche Freiheit und sozusagen ein Grundrecht, sogar für einen
Bundesaussenminsiter, dermaßen undiplomatisch und unwillig, sich wirklich ausgewogen und umfassend mit dem gesamten
Meinungsspektrum der israelischen Zivilgesellschaft auseinanderzusetzen, sofern das - wie oben erwähnt - bei einem
ANTRITTSBESUCH, der ja der amtlichen Aufwartung der dortigen Regierung dient, überhaupt Priorät haben kann.
Deine Vermutung und nix anderes sind sie, werden ja immer Haarträubender
Immerhin besteht ja ebenso die Möglichkeit, zunächst auf bilateraler Ebene umfassendere Informationen
aus dem gesamten Meinungsspektrum der israelischen Zivilgesellschaft einzuholen, wenn man schon, wie Sigmar Gabriel
so offenkundig bewies, der israelischen Regierung und ihrer Meinung kein oder nur äusserst geringes Vertrauen schenkt,
sie als befangen und wenig vertrauenswürdig für die tatsächliche Lagebewertung des israelisch-palästinensischen Konflikts
ansieht. Die Möglichkeiten, bei anderen Gelegenheiten dann auch persönlich mit solchen NGOs zu sprechen, die eine
klar antiisraelische und extrem fundmentalistische Meinung vertreten, hätte der Bundesaussenminister dann jederzeit
als weitere Option gehabt.
Woher willst du wissen was im Vorfeld dort nicht alles Kommuniziert wurde. Gabriel wollte sich doch mit der Regierung unterhalten, nur die wollte nicht mehr, sag doch mal den Grund, wenn du schon alles zu wissen glaubst.
Wieweit Herr Gabriel glaubt, dass dies besonders zielführend und wichtig hinsichtlich einer politischen Konfliktlösung
ist, und er meint, der enge politische und persönliche Kontaktmit mit den beiden NGOs sei hinsichtlich der
Lösungs- und Entscheidungsebene wichtiger als die Meinung und der (auch persönlich enge) Kontakt zu Israels Regierung,
bleibt zwar offen. Sein trampelhaftes und selbstherrliches Auftreten bei seinem ANTRITTSBESUCH zeigt indes eines
deutlich:
Nunja mit Gabriels andere Persönlichkeit sollte man sich als israelischer Regierungschef auch auseinandersetzen, es sei denn man hat gar kein Interesse an einem Austausch. ;)
Es war ihm nicht besonders wichtig, den Regierungschef von Israel persönlich kennenzulernen. Jedenfalls nicht so wichtig wie
ein persönliches Gespräch mit NGOs wie "breaking the silence". Dass damit auch die Chance weiterer Vertrauensbildung
leichtfertig verspielt wurde, und die israelische Seite mit verständlichem Argwohn diesem Bundesaussenminister keinen
Fußbreit vertrauen oder ihn als "Freund Israels" ansehen dürfte, ist evident.
Wieder nur Vermutugen und Kaffeesatzleserei
Gabriel hat es insgesamt ausserdem versäumt, den tatsächlichen, breiten Meinungsstand der gesamten israelischen
Menschen abzufragen, der, da bin ich sicher, mit der Meinung von ausserparlamentarischen, radikal-oppositionellen
Gruppierungen wie der NGO "breaking the silence", deutlich NICHT übereinstimmt.
Ich wundere mich immer wie naiv Menschen Politiker einschätzen, wenn sie diese Augenscheinlich nicht mögen.
Man kann - abhängig vom Verknotungsgrad der eigenen Perlenkette - die IDF schon als Besatzungs- und Unterdrückungstruppen eines Apartheidregimes einseitig diffarmieren.
Die Israelische Verteidigungsarmee samt der ihr dienenden Soldatinnen und Soldaten einseitig als restistent für Demokratie und Grundrechte
unter Generalverdacht stellen, also als eine Institution, der Menschenrechte grundsätzlich
an ihrem "Baller- und Bomben-Arsch" vorbeigehen. Und parallel dazu jene Politiker, deren Weisungsgewalt und politischer Verantwortung diese Schutzarmee
untersteht, diesen pauschalen Stigmatisierungsvorwürfen aussetzen. Kann man machen in einer Demokratie ...
Niemand stellt die integrietät und die Selbstverteidigung Isreals in Frage und schon gar nicht ein deutsches Regierungsmitglied. Andere meinungen und Teilkritik an militärischen Einsätzen und Siedlungsbau sollte wohl erlaubt sein, daß hat aber nix mit einer diffamierung zu tun, es sei denn der Gegenüber hat so ein schlechtes Gewissen, daß er mit der Kritik nicht ordentlich umgehen kann. Dann reagiert man häufig Dünnhäutig, nah merkst du was?
Ich denke mir aber, dass die übergroße Mehrheit der Menschen in Israel (aber auch weltweit, sofern sie jüdisch sind),
genau wissen und auch anerkennen:
Ohne den Schutz ihrer Armee, für den junge israelische Söhne und Töchter ihr Leben tagtäglich riskieren müssen und mussten,
seit der Staatsgründung, gäbe es den Staat Israel nicht und auch nicht die Option jedes Menschen jüdischer Herkunft,
den einzig verlässlichen Schutzraum dieses Staates als Option bei Verfolgung und Bedrohung zu haben.
Das bestreitet auch kaum ein deutscher Politiker und auch von Gabriel haben ich nix derartiges gehört
Denn dass jüdische Menschen, nachwievor und weltweit, aggressiv und unübersehbar heute, anno 2017,
72 Jahre nach Ende der Shoa, und nach mehr als 2000 Jahren christlich-abendländischer Verfolgung,
immer noch und immer wieder angegriffen und getötet werden, einzig und alleine deshalb, weil sie Juden
sind, ist unstrittig und evident.
Schweif doch nicht so weit ab und bleib beim Thema.
Der neueste Antisemitismusbericht der Bundesregierung benennt oder zeigt es deutlich:
Das Gewand des Antisemitismus wandelt sich zwar, und wird zunehmend und sehr tricky
in sogenannter objektiver antiisrael- oder antizionistischer "Sachargumentation" verpackt.
In seiner tatsächlichen Folge und Wirkung ändert es null und nichts.
Jo hab ich auch gelesen, jetzt gibt es sogar quasi den unbewussten Antisemitismus. Geil.
Die Ursachen der nachhaltigen Feindseligkeiten gegen Juden und ihren way of life,
die sich seit Christi Geburt und dem Aufschlagen Mohammeds, unverändert über x-Generationen
fortpflanzen, sind mir nicht ersichtlich. Sie - wie auch den Inhalt einer Wurst - dürften wohl nur der oberste
Antisemit, der dreifaltige Christengott und sein ebenso in einer angenommenen Elfenbein-Matrix hausender
kongenialer Judenhasser Mohammed kennen.
Ja Schwurbel du nur weiter, alles off Topic.
Leider ist der persönliche Kontakt und entsprechende Meinungseinholung selbst für unser neues
aussenpolitisches Weltwunder, den "Koloß von Berlin", sogar unmöglich.
Was ich an dieser Stelle durchaus bedauere.
Ja warum passt dem Netanjahu nur die Nase vom Gabriel nicht. Ich hab noch keine zufriedenstellende Antwort der "Experten" hier bekommen. Schließlich war es ja nicht Gabriel der die Begegnung nicht wollte, bzw. abgesagt hat.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von Anderus »

Interessant ist mal wieder, das die presse, schlagartig die Berichterstattung über den Besuch eingestellt hat. Yohoo, berichtet gar nichts mehr darüber.

Diffamierung entfernt
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von H2O »

Keoma hat geschrieben:(27 Apr 2017, 15:39)

Mir sieht es eher danach aus, dass er seine bereits vorhandene Meinung bestätigt haben wollte.
Warum immer Unrat wittern, wenn das gar nicht zwingend ist? Das Kind liegt im Brunnen, und nun muß dringend Wasser nachgeschüttet werden?
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von elmore »

Anderus hat geschrieben:(27 Apr 2017, 18:46)

Warum hast Du mit diesem Begriff ein Problem? Sie machen es nach eigenen Geschmack. Was könnte daran verwerflich sein?
Ich denke, ich habe es nachvollziehbar erläutert. Allerdings habe ich kein Problem damit, sondern wollte mit meinem Einwand
lediglich darauf hinweisen, dass für mich der Begriff "nach Gusto" leicht irreführend erscheint, weil er suggeriert, als hätte
Israel - wie ich schon schrieb - alle möglichen Alternativmöglichkeiten zur Wahl gehabt, wie das ja bei Geschmacksfragen
so üblich ist. Hatten sie nicht. Weder bei den 4 großen Angriffskriegen, noch bei dem seit dem Scheitern dieser Option
bevorzugten Option, Israel durch Terror und Guerillataktiken letztlich militärisch in die Knie zu zwingen ...und gemäß
dem erklärten und weiter bestehenden Ziel, von der Landkarte zu tilgen.

Zu den Einwänden Ihrerseits, meine Aussagen seien an zwei Stellen zu pauschal gewesen. Nunja,
ich kenne keine Palästinensische Führungspersönlichkeit, die einen Friedensschluß tatsächlich wollte.

Über was diskutieren also?

Doch sicher nicht über den Umstand, dass es innerhalb aller Palästinensischen Menschen auch welche gibt,
die sich nichts mehr wünschen, und zwar glaubwürdig, endlich Frieden mit Israel zu haben.
Die gibt es sicher. Aber nicht unter jenen politischen Führern und Eliten, die letztlich verhandeln,
Verträge schließen und diese dann auch einhalten müssten. Und natürlich genauso sicherzustellen
hätten, dass von Ihrer Seite keine Terrorattacken ausgehen.

Dass ich an dieser Stelle an die weitreichenden, krachend gescheiterten Versuche mit Arafat und der PLO/Fatah erinnere,
ist in ihrem Falle überflüssig. Aber genau das, konnte bzw. wollte Arafat nie wirklich. Weiteren Terror gegen
Israel zu verhindern und Frieden zu halten. Abgesehen davon verhinderte das HAMAS (Sheik Yassin!!) sowieso ab Anfang der 90-er
mit fürchterlichen und geplanten Terrorwellen in und gegen Israel.

Aber das ist ja alles geläufig und bekannt.

Den Quintessenzen ihrer Beiträge stimme ich zu. Allerdings glaube ich nicht, dass sich der
Konflikt um Palästina bezüglich Westbank losgelöst vom GAZA-Problem in Griff bekommen lässt.
Sofern ich Sie da nicht falsch verstanden oder interpretiert hatte.

Letztlich war ja übergeordnet Gabriels Auftritt das aktuelle Thema der letzten Seiten, mit dem
Ergebnis, dass die Unbelehrbaren weiter das bleiben, was sie vorher schon waren.

Und der gesamte Konflikt und seine komplexen Zusammenhänge müssen an dieser Stelle deshalb
auch nicht ausdiskutiert werden. Soweit es mich betrifft.

Wünsche noch einen angenehmen Abend.
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von Anderus »

elmore hat geschrieben:(27 Apr 2017, 22:25)
..., sondern wollte mit meinem Einwand
lediglich darauf hinweisen, dass für mich der Begriff "nach Gusto" leicht irreführend erscheint, ....
Nein, nein, ist nicht irreführend. Auch bei der Ablehnung des Herrn Gabriel, ging es um Geschmack.
..., weil er suggeriert, als hätte Israel - wie ich schon schrieb - alle möglichen Alternativmöglichkeiten zur Wahl gehabt, wie das ja bei Geschmacksfragen so üblich ist.
Tut mir Leid, aber mit dem TINA-Syndrom kann ich nicht dienen. Ich weis, das das heute die multiple Allzweckwaffe geworden ist, mit der man versucht, per Totschlagsargument jede Diskussion zu verhindern, alleine, da mach ich nicht mit. Selbstverständlich hat Israel nach seinem Geschmack, in der Westbank gehandelt. Schau Dir mal an, wie die Russen, die Türken, die Chinesen oder die Algerier mit ihren Minderheiten und deren Ländereien auf ihren besetzten Gebieten umgehen?
Hatten sie nicht. Weder bei den 4 großen Angriffskriegen, noch bei dem seit dem Scheitern dieser Option bevorzugten Option, Israel durch Terror und Guerillataktiken letztlich militärisch in die Knie zu zwingen ...und gemäß dem erklärten und weiter bestehenden Ziel, von der Landkarte zu tilgen.
Nun gut, es ging in dem Streit zwischen Herrn Netanjahu und Herrn Gabriel, um die Zweistaatenregelung und um die Siedlungspolitik. Insofern ist es schon gerechtfertigt, sich die Sache, in diesem Thread, näher zu betrachten.

Die 4 großen Angriffskriege, hatten nur sekundär etwas mit dem Problem der Westbank zu tun. Die Westbank hatte nicht mehr die Möglichkeit, sich an den Kriegen zu beteiligen, wenn man von dem Terror und der Intifada mal absieht. Bezüglich der Gestaltung in den Gebieten in der Westbank, hatte Israel sehr wohl Möglichkeiten. Man hätte nicht Milliarden von Dollar in die Infrastrukturen investieren zu brauchen, um z.B. die Trinkwasserversorgung sicher zu stellen. Im Gegenteil, man hätte Steuern erheben können, und das Land ausplündern können. Außerdem, hätte man sich darauf beschränken können, die Besatzungskräfte zu unterstützen, und alles andere, den Palästinensern überlassen können. Jeden kleinsten Aufstand und jede kleinste Gewalttätigkeit zwischen Palästinensern, hätte man nach dem Kriegsrecht, (Israel und die Westbank befinden sich immer noch im Kriegszustand) blutig und nachhaltig nieder schlagen können.

Das alles, haben die Israelis nicht gemacht, und wenn, immer mit Augenmaß, (so haben sie in den Gaza Kriegen, vor jedem Artilleriebeschuss, die Zivilbevölkerung gewarnt) das verstieß nämlich sonst, gegen den guten Geschmack den die Israelis haben.
Doch sicher nicht über den Umstand, dass es innerhalb aller Palästinensischen Menschen auch welche gibt, die sich nichts mehr wünschen, und zwar glaubwürdig, endlich Frieden mit Israel zu haben.
Mehr noch! Mir ist kein Krieg bekannt, der auf Initiative der einfachen Bevölkerung geführt worden ist. Es waren immer Wahnsinnige, die Kriege vom Zaun gebrochen haben. Wenn es nach der einfachen Bevölkerung gegangen wäre, hätte es keinen einzigen Krieg in Palästina gegeben.
Die gibt es sicher. Aber nicht unter jenen politischen Führern und Eliten, die letztlich verhandeln,
Vorsicht! An den Verhandlungen nehmen auch Amerikaner, Europäer und Vertreter der UNO teil.
...., Verträge schließen und diese dann auch einhalten müssten.
Richtig! Allerdings, haben in der Vergangenheit, hauptsächlich die Palästinenser die Probleme mit dem Einhalten von Verträgen gehabt. Wenn man bedenkt, was Herr Arafat bezüglich des Gaza alles unterschrieben hat, und was dabei rausgekommen ist, bekommt man Tränen in den Augen.
Und natürlich genauso sicherzustellen hätten, dass von Ihrer Seite keine Terrorattacken ausgehen. Allerdings glaube ich nicht, dass sich der Konflikt um Palästina bezüglich Westbank losgelöst vom GAZA-Problem in Griff bekommen lässt. Sofern ich Sie da nicht falsch verstanden oder interpretiert hatte.

Es bleibt immer die Frage, ob das was mit dem Thema zu tun hat. Allerdings, ging es bei dem Streit zwischen Herrn N. und G. auch um die Zweistaatenlösung, wozu der Gaza auch gehören soll. Insofern ist es schon gerechtfertigt, sich Gedanken zu machen. Ich persönlich gehe nicht mehr davon aus, das sich das Gaza Problem überhaupt noch sinnvoll lösen lässt.

Die Israelis, haben den Gaza soweit eingekesselt, das Zyniker schon von einem Menschenzoo reden. Alles deutet darauf hin, das der Gaza am brodeln gehalten werden soll, bis sich die Bevölkerung, im wahrsten Sinne des Wortes, selber auffrisst. Bei dem Bevölkerungswachstum, was im Gaza herrscht, und bei den begrenzten Möglichkeiten, im Gaza und dessen Meer, für Nahrungsmittel zu sorgen, kann es nur zu einer Hungerkatastrophe kommen. Auf Lösungen zu warten, bis der Gaza so weit ist, könnte leicht zum "Warten auf Godot" werden.
Letztlich war ja übergeordnet Gabriels Auftritt das aktuelle Thema der letzten Seiten, mit dem Ergebnis, dass die Unbelehrbaren weiter das bleiben, was sie vorher schon waren.
Ja, das mit den Unbelehrbaren beobachte ich auch. Es dürfte der Grund dafür sein, das es soweit gekommen ist. Herr Gabriel hat sich zu sehr, auf die Ratschläge der Unbelehrbaren verlassen und einen Eklat erlebt, der vermeidbar gewesen wäre. Ich persönlich, habe mich auch schon mit Herrn Gabriel ausgetauscht, und feststellen müssen, das Herr Gabriel, für sinnvolle Argumente, weitestgehend unzugänglich ist. Ich habe den Kontakt zu ihm abgebrochen.

P.S.

Erfahre soeben über den Ticker, das Herr Netanjahu die Hoffnung ausgesprochen hat, das der Außenminister sich beim nächsten Besuch, doch lieber ihm widmen sollte, als irgendwelchen radikalen Gruppen.

P.P.S

Vielleicht wäre es der Moderation möglich, bevor sie Diffamierung wittert, sich z.B. mal anzusehen, was Herr Ullrich Wickert, bezüglich der Presse, von sich gegeben hat?
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von Liegestuhl »

ThorsHamar hat geschrieben:(27 Apr 2017, 18:50)

Nee, mit Wertschätzung hat das nicht zu tun, sondern mit diplomatischen Gepflogenheiten, also mit Schauspielerei.
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Du meinst, Gabriel schauspielert nur und wertschätzt BtS gar nicht? Warum hat er sich aber dann ausgerechnet diese Organisationen herausgesucht?
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von relativ »

Nun ist es raus. Netanjahu will neuerdings nicht mit politischen Führeren reden, die Organisationen besuchen/hofieren, die Israels Sicherheit gefährden und das Nest beschmutzen.
Meine Fragen an Netanjahu wären diesbezüglich gewesen.
1. Warum/inwiefern gefährdet so eine Organisation Israels Sicherheit und ein Treffen mit dieser?
2. Wie genau hat diese Organisation den jetzt die IDF belastet. Sprachen sie von Fällen der Kriegsverbrechen in der IDF, oder ging es da um die ganze IDF und deren Aufgabe.

Deweiteren sieht Netanjahu keine größere Belastung für das deutsch -Israelische Verhältnis, daß sei stark genug.
Es hängt also weniger von der Beziehung zweier Politiker zueinander ab.

Netanjahu wollte Gabriel wohl nach der Absage des Termins noch anrufen, der lehnte ab.
Dies kann man jetzt natürlich kritisch sehen. Ob es gekränkte/r Eitelkeit/Stolz war? Ich bin der Meinung gekränkter Stolz sollte in der Politik keine, oder nur eine sehr untergeordnete Rolle spielen, so ganz ablegen kann ihn wohl kein Mensch. Dies gilt natürlich für beide Seiten.
Zuletzt geändert von relativ am Fr 28. Apr 2017, 10:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von Liegestuhl »

relativ hat geschrieben:(28 Apr 2017, 09:12)
1. Warum/inwiefern gefährdet so eine Organisation Israels Sicherheit und ein Treffen mit dieser?
2. Wie genau hat diese Organisation den jetzt die IDF belastet. Sprachen sie von Fällen der Kriegsverbrechen in der IDF, oder ging es da um die ganze IDF und deren Aufgabe.
Indem sie nachweislich Lügen über die IDF verbreitet und somit versucht, die israelischen Streitkräfte zu destabilisieren.
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von Moses »

Liegestuhl hat geschrieben:(28 Apr 2017, 09:14)

Indem sie nachweislich Lügen über die IDF verbreitet und somit versucht, die israelischen Streitkräfte zu destabilisieren.
Gefährlich finde ich vor allem die Halbwahrheiten, die dann den ein oder anderen - gut meinenden ganz bewusst blenden.
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von relativ »

Liegestuhl hat geschrieben:(28 Apr 2017, 09:14)

Indem sie nachweislich Lügen über die IDF verbreitet und somit versucht, die israelischen Streitkräfte zu destabilisieren.
Ok, inwieweit es nachweisliche Lügen sind waren und in welchem Zusammenhang sie stehen weiss ich nicht, dafür ist mir diese Gruppe zu unbekannt und kenne nicht alle Fakten.
Weshalb Gabriel diese Gruppen unbedingt treffen wollte weiss ich auch nicht, aber ich bin mir fast sicher , bestimmt nicht weil er die angeblichen Lügen aufklären wollte und Israel damit destabilisieren wollte.
Inwieweit dies für eine angebliche Randgruppe überhaupt möglich ist weiss ich nicht, es sei denn sie spiegelt gar nicht nur eine Minderheit in der Bevölkerung wieder, die sich kritisch mit der Regierungspolitik und der IDF- Praktiken auseinandersetzt.
Zuletzt geändert von relativ am Fr 28. Apr 2017, 09:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von relativ »

Moses hat geschrieben:(28 Apr 2017, 09:22)

Gefährlich finde ich vor allem die Halbwahrheiten, die dann den ein oder anderen - gut meinenden ganz bewusst blenden.
Welche Halbwahrheiten blenden mich denn, wenn ich mich jetzt mal angesprochen fühle.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von Moses »

relativ hat geschrieben:(28 Apr 2017, 09:29)

Welche Halbwahrheiten blenden mich denn, wenn ich mich jetzt mal angesprochen fühle.
Das war nicht persönlich auf Dich gemünzt. Ich finde nur, Halbwahrheiten sind gefährlicher als klar erkennbare Lügen, weil hier viele Gutgläubige irgend wann - nach dem Motto: "wo Rauch ist, ist auch Feuer" - die gewollte Botschaft einfach aufnehmen.
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von Liegestuhl »

Moses hat geschrieben:(28 Apr 2017, 09:22)

Gefährlich finde ich vor allem die Halbwahrheiten, die dann den ein oder anderen - gut meinenden ganz bewusst blenden.
Heute früh habe ich im Radio (NDR) in den Nachrichten gehört, dass Gabriel abgesagt wurde, weil er Menschenrechtsorganisationen besucht hätte, die u. a. die Siedlungspolitik Israels kritisieren. Das ist zwar soweit richtig, aber eben nur die halbe Wahrheit. Die Gruppen werden nicht aufgrund ihrer Kritik an der Siedlungspolitik als bedenklich angesehen, sondern aufgrund ihrer Methoden, Finanzierung und Voreingenommenheit bezüglich ihrer politischen Agenda. Hätte er sich mit Siedlungskritikern getroffen, die in der eigenen Bevölkerung weniger umstritten sind, hätte es auch keinen Alarm gegeben.
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von Keoma »

Liegestuhl hat geschrieben:(28 Apr 2017, 09:34)

Heute früh habe ich im Radio (NDR) in den Nachrichten gehört, dass Gabriel abgesagt wurde, weil er Menschenrechtsorganisationen besucht hätte, die u. a. die Siedlungspolitik Israels kritisieren. Das ist zwar soweit richtig, aber eben nur die halbe Wahrheit. Die Gruppen werden nicht aufgrund ihrer Kritik an der Siedlungspolitik als bedenklich angesehen, sondern aufgrund ihrer Methoden, Finanzierung und Voreingenommenheit bezüglich ihrer politischen Agenda. Hätte er sich mit Siedlungskritikern getroffen, die in der eigenen Bevölkerung weniger umstritten sind, hätte es auch keinen Alarm gegeben.
Mir kommt es so vor, dass Gabriel auf Provokation aus war, vielleicht hat ihn der Besuch in Hebron so getroffen.
Der Gescheitere gibt nach!
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von Liegestuhl »

relativ hat geschrieben:(28 Apr 2017, 09:28)
Weshalb Gabriel diese Gruppen unbedingt treffen wollte weiss ich auch nicht, aber ich bin mir fast sicher , bestimmt nicht weil er die angeblichen Lügen aufklären wollte und Israel damit destabilisieren wollte.
Mag sein, aber ihm muss klar sein, dass er diese Organisationen mit seinem Besuch aufwertet und ihnen Glaubhaftigkeit verleiht. Er weiß, dass dieser Besuch auch seinen politischen Standpunkt bezüglich Israel ausdrückt.
Inwieweit dies für eine angebliche Randgruppe überhaupt möglich ist weiss ich nicht, es sei denn sie spiegelt gar nicht nur eine Minderheit in der Bevölkerung wieder, die sich kritisch mit der Regierungspolitik und der IDF- Praktiken auseinandersetzt.
Eben! Warum um aller Welt besucht er dann eine Gruppe, die selbst in der israelischen Zivilbevölkerung stark umstritten ist?
?
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von Liegestuhl »

Keoma hat geschrieben:(28 Apr 2017, 09:44)

Mir kommt es so vor, dass Gabriel auf Provokation aus war, vielleicht hat ihn der Besuch in Hebron so getroffen.
Vielleicht hat man ihn auch einfach nur auf Diät gesetzt und er ist deshalb so krawallig.
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von relativ »

Moses hat geschrieben:(28 Apr 2017, 09:32)

Das war nicht persönlich auf Dich gemünzt. Ich finde nur, Halbwahrheiten sind gefährlicher als klar erkennbare Lügen, weil hier viele Gutgläubige irgend wann - nach dem Motto: "wo Rauch ist, ist auch Feuer" - die gewollte Botschaft einfach aufnehmen.
Ok, ich antworte für mich mal so darauf. Warum ich z.B. von angeblichen Lügen gesprochen habe. Die angeblichen aufgedeckten Lügen sind nach den Darstellungen die ich hier lesen konnte, mehr oder weniger "nur" Gegendarstellungen zu den Behauptungen dieser Gruppe. Bei Gegendarstellungen aus Militärquellen sollten man eh erstmal vorsichtig sein.
Ich nehme für mich in Anspruch, daß ich immer versuche mit solche Darstellungen vorsichtig umzugehen, daher wundere ich mich auch immer, daß es einige gibt, die ihre Quellen als unverrückbare Fakten hier darstellen.
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von relativ »

Liegestuhl hat geschrieben:(28 Apr 2017, 09:45)

Mag sein, aber ihm muss klar sein, dass er diese Organisationen mit seinem Besuch aufwertet und ihnen Glaubhaftigkeit verleiht. Er weiß, dass dieser Besuch auch seinen politischen Standpunkt bezüglich Israel ausdrückt.


Eben! Warum um aller Welt besucht er dann eine Gruppe, die selbst in der israelischen Zivilbevölkerung stark umstritten ist?
?
Ich weiss nicht wie stark diese Gruppe in der Bevölkerung umstritten ist, dazu fehlen mir die entsprechenden Quellen. Ich bin sicher Gabriel war darüber besser informiert.
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von Moses »

relativ hat geschrieben:(28 Apr 2017, 09:49)

Ok, ich antworte für mich mal so darauf. Warum ich z.B. von angeblichen Lügen gesprochen habe. Die angeblichen aufgedeckten Lügen sind nach den Darstellungen die ich hier lesen konnte, mehr oder weniger "nur" Gegendarstellungen zu den Behauptungen dieser Gruppe. Bei Gegendarstellungen aus Militärquellen sollten man eh erstmal vorsichtig sein.
Ich nehme für mich in Anspruch, daß ich immer versuche mit solche Darstellungen vorsichtig umzugehen, daher wundere ich mich auch immer, daß es einige gibt, die ihre Quellen als unverrückbare Fakten hier darstellen.
Genau diese Reaktion hab ich gemeint - also bist Du tatsächlich persönlich betroffen.
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von Liegestuhl »

relativ hat geschrieben:(28 Apr 2017, 09:51)
Ich bin sicher Gabriel war darüber besser informiert.
Das vermute ich auch ich denke, Netanyahu wusste das auch.
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von ThorsHamar »

Eben lese ich bei ntv: http://www.n-tv.de/politik/Netanjahu-ue ... 13808.html

Zitat: ""Breaking the Silence ist keine Menschenrechtsorganisation. Ihr geht es darum, israelische Soldaten zu kriminalisieren", sagte Netanjahu.
"Ich finde, es war äußerst instinktlos, zu diesem Zeitpunkt ein solches Treffen stattfinden zu lassen", sagte Netanjahu mit Blick darauf, dass die Diskussionsrunde kurz nach dem Holocaust-Gedenktag in Israel stattfand. "An diesen Tagen trauern wir um die im Holocaust ermordeten Angehörigen unseres Volkes und um unsere gefallenen Soldaten."

Es reicht, für diese Entgleisung erhältst Du eine Ermahnung, noch eine weitere Provokation und Verwarnung ist fällig.
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von relativ »

Moses hat geschrieben:(28 Apr 2017, 09:56)

Genau diese Reaktion hab ich gemeint - also bist Du tatsächlich persönlich betroffen.
Ne wirklich bin ich nicht, ich hab deine Aussage, die ja auf niemanden persönlich bezogen war, nur weiter geführt und zwar aus meiner Sicht. Dies tat ich nicht aus Betroffenheit, sondern weil ich auch um dieses Problem weiss, es bei der Meinungsbildung und Diskussion aber häufig kompliziert ist , ganz ohne "Halbwahrheiten" auszukommen, da eben vieles in einer Diskussion auch auf eine persönliche Sicht "reduziert" ist.
Daher sollte man m.M. versuchen nicht soviel von Fakten zu sprechen (gilt auch manchmal für mich selber) sondern den persönlichen Meinungsaustausch in Vordergrund zu stellen.
Denn zu vielen Themen gibt es eben nicht die 100% Wahrheit, die Diskutanten kennen, sondern beziehen sich dafür häufig auf externe Quellen. Die sind für die Verstärkung der Argumente wichtig , aber eben nicht immer die absolute Wahrheit, was immer diese auch sein mag.
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von Moses »

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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von H2O »

Liegestuhl hat geschrieben:(27 Apr 2017, 16:15)

So ein Besuch ist nie dafür da, um sich Informationen zu besorgen oder eine Meinung zu bilden. Das ist vollkommen an der Realität vorbei. Dafür gibt es Referendare und Mitarbeiter, die einen Minister mit Informationen zuarbeiten.

Ein solcher Besuch ist ein symbolischer Akt. Eine Wertschätzung.
Nein, entschiedener Widerspruch. Wenn das der Lebenszweck eines Außenministers wäre, dann wäre ein Bundespräsident überflüssig. Es geht schon noch um Gedankenaustausch auf allen Ebenen. Aber ist jetzt auch Wurscht. Bis zur Bundestagswahl besteht ganz bestimmt keine Wiederholungsgefahr. ;)
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Wettkampf: Wer ist Instinkt- bzw. Geschmackloser?

Beitrag von King Kong 2006 »

Grundlage ein Interview des Springerverlages.
Netanyahus Halbwahrheiten

Hat Sigmar Gabriel "instinktlos" gehandelt, als er sich mit israelischen Regierungskritikern traf? Hat er gar brüsk ein Telefonat mit Benjamin Netanyahu abgelehnt? Der Premier verzerrt im "Bild"-Interview die Fakten.

Es ist immer lehrreich, Interviews der "Bild"-Zeitung mit dem israelischen Premierminister zu lesen, nicht nur wegen der Antworten, auch wegen der Fragen, vor allem der nicht gestellten, aber dazu später. Zunächst zu den Antworten, die Netanyahu dem ehemaligen Herausgeber Kai Diekmann gab.

Nach der Lektüre kann man zu folgendem Schluss kommen: Israels Premierminister hat ein Foul begangen und hält es offenbar für nötig, noch einmal nachzutreten. Er hat einen Eklat provoziert, indem er ein Treffen mit dem deutschen Außenminister absagte - und verdreht im Nachhinein die Wahrheit über den Gang der Ereignisse.

Im "Bild"-Interview behauptet er, es sei sein Grundsatz, "keine Diplomaten" zu empfangen, "die Israel besuchen und sich dabei mit Organisationen treffen, die unsere Soldaten Kriegsverbrecher nennen". Das sei, so Netanyahu, der Grund, warum das Treffen nicht stattfand. Abgesehen davon, dass Gabriel kein einfacher Diplomat, sondern Außenminister und Vizekanzler der Bundesrepublik Deutschland ist, scheint es sich dabei um einen Grundsatz zu handeln, von dem Gabriel keine Kenntnis haben konnte.

Noch im Februar hatte Netanyahu den belgischen Ministerpräsidenten Charles Michel getroffen, obwohl der sich mit denselben Organisationen wie Gabriel traf. Danach erteilte das israelische Außenministerium auf Anweisung Netanyahus dem belgischen Botschafter zwar eine Rüge. Begründung: "Israel betrachtet das Treffen des belgischen Premiers Charles Michel mit den Leitern von Breaking the Silence und B'Tselem während seines Besuches in Israel mit größter Sorge." Aber kein Wort davon, dass Netanyahu Politiker nicht empfange, wenn sie sich mit den betreffenden NGOs treffen.
Unfairer Vorwurf der Taktlosigkeit

Schließlich Netanyahus Vorwurf, Gabriel habe "äußerst instinktlos" gehandelt, weil er am Gedenktag für Israels gefallene Soldaten und 24 Stunden nach dem Holocaust-Gedenktag die Kritiker der israelischen Armee traf. Das Auswärtige Amt hatte dem Büro des israelischen Ministerpräsidenten vor der Reise versprochen, dass das Treffen mit den NGOs unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden werde, es sollte, anders als beim Treffen des belgischen Premierministers mit den NGOs, weder Fotos noch ein Statement geben.

Gerade Gabriel gegenüber ist es unfair, den Vorwurf der Taktlosigkeit zu erheben. Nach seiner Landung in Tel Aviv ist der Vizekanzler als Erstes zur Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem gefahren. Er legte dort einen Kranz nieder und zeigte sich auch persönlich beschämt, weil sein Vater, wie er auf der Reise mehrmals erzählte, selbst bis zu seinem Tod ein überzeugter Nazi gewesen ist.

Um nicht falsch verstanden zu werden: Die Naziverbrechen der Deutschen gebieten es Deutschland, Israels Existenz zu sichern, wo immer sie gefährdet ist. Waffenlieferungen gehören daher tatsächlich zur deutschen Staatsräson, wie es Angela Merkel 2008 in der Knesset formulierte.

Aber Netanyahu instrumentalisiert den Holocaust mit Vorliebe für andere politische Zwecke. Einmal, als Gabriels Vorgänger Frank-Walter Steinmeier die Gründung eines palästinensischen Staates anmahnte, schimpfte Netanyahu, Steinmeier wolle das Westjordanland "judenrein" machen.

Wer so instinktlos ist, sollte zweimal nachdenken, bevor er anderen Politikern diesen Vorwurf macht.


http://www.spiegel.de/politik/ausland/b ... 45263.html
Gabriel kann ein Bollerkopf sein, aber er rangiert nicht in der Kategorie eines Erdogan oder Netanjahu. Es ist immer interessant zu sehen, daß gerade die, die gewaltig austeilen können, sehr mimosenhaft und empfindlich sind. Oder sind sie es nicht, sie instrumentalisieren nur Situationen propagandistisch besser?
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
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Re: Wettkampf: Wer ist Instinkt- bzw. Geschmackloser?

Beitrag von Bobo »

King Kong 2006 hat geschrieben:(28 Apr 2017, 16:20)

Grundlage ein Interview des Springerverlages.





Gabriel kann ein Bollerkopf sein, aber er rangiert nicht in der Kategorie eines Erdogan oder Netanjahu. Es ist immer interessant zu sehen, daß gerade die, die gewaltig austeilen können, sehr mimosenhaft und empfindlich sind. Oder sind sie es nicht, sie instrumentalisieren nur Situationen propagandistisch besser?

Einem Außenminister kann man Unwissenheit nicht als Entschuldigung durchgehen lassen. Was genau trieb ihn denn nach Israel? Ein Sonnenbad? Ein Käffchen mit Bibi? Ein Vortrag darüber, inwieweit Israel sich verteidigen oder an seiner Zukunft arbeiten darf? Hat der Außenminister nicht sogar einen Beraterstab, der ihn bei den nötigen Recherchen unterstützt? Wenn ein Außenminister so wenig über den Nahost-Konflikt weiß, wie der Artikel und das Gebaren vermuten lässt, ist er der falsche Mann im Amt und sollte lieber fern von Israel bleiben. Dann richtet er zumindest keinen Schaden an.
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Re: Wettkampf: Wer ist Instinkt- bzw. Geschmackloser?

Beitrag von King Kong 2006 »

Bobo hat geschrieben:(28 Apr 2017, 16:31)

Einem Außenminister kann man Unwissenheit nicht als Entschuldigung durchgehen lassen. Was genau trieb ihn denn nach Israel? Ein Sonnenbad? Ein Käffchen mit Bibi? Ein Vortrag darüber, inwieweit Israel sich verteidigen oder an seiner Zukunft arbeiten darf? Hat der Außenminister nicht sogar einen Beraterstab, der ihn bei den nötigen Recherchen unterstützt? Wenn ein Außenminister so wenig über den Nahost-Konflikt weiß, wie der Artikel und das Gebaren vermuten lässt, ist er der falsche Mann im Amt und sollte lieber fern von Israel bleiben. Dann richtet er zumindest keinen Schaden an.
Natürlich kann man ihm vorhalten, daß er sich nicht zwangsläufig mit Menschrechtsgruppen und NGO´s zu unterhalten hat. Welcher Staat ist von sowas begeistert? Beim Belgier war das nicht so ein großes Problem. Nun ist Belgien auch nicht so "bedeutend" wie Deutschland. Das mag eine Rolle gespielte haben.

Was Gabriel da wollte? Der Nahostkonflikt ist weiterhin Thema. Dazu gehört nicht nur Bibi. Wenn ich mich mit Streithanseln beschäftige, dann darf ich mir nicht nur eine Seite anhören. Aber klar, Israel ist nicht der einzige Staat in der Region, oder auf dem Globus, dem diese Besserwisser aus dem Westen gehörig auf die Nerven gehen. ;)
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Re: Wettkampf: Wer ist Instinkt- bzw. Geschmackloser?

Beitrag von Bobo »

King Kong 2006 hat geschrieben:(28 Apr 2017, 16:41)

Natürlich kann man ihm vorhalten, daß er sich nicht zwangsläufig mit Menschrechtsgruppen und NGO´s zu unterhalten hat. Welcher Staat ist von sowas begeistert? Beim Belgier war das nicht so ein großes Problem. Nun ist Belgien auch nicht so "bedeutend" wie Deutschland. Das mag eine Rolle gespielte haben.

Was Gabriel da wollte? Der Nahostkonflikt ist weiterhin Thema. Dazu gehört nicht nur Bibi. Wenn ich mich mit Streithanseln beschäftige, dann darf ich mir nicht nur eine Seite anhören. Aber klar, Israel ist nicht der einzige Staat in der Region, oder auf dem Globus, dem diese Besserwisser aus dem Westen gehörig auf die Nerven gehen. ;)
Das Problem ist offensichtlich. Viele dieser Leute machen einfach ihre Hausaufgaben nicht. Sie strotzen vor Unwissenheit und glauben, sich aufgrund ihrer Position einmischen zu können. Um das klarzustellen: Man kann einem Außenminister nicht abverlangen, eine Position entgegen seiner Schlussfolgerungen zu beziehen. Aber man kann und MUSS diesen Ämtern umfangreiche Kompetenz zu Themen abverlangen, zu denen sie Position beziehen oder sich gar öffentlich äußern. S. Gabriel hat peinlich dargelegt, dass er nicht mehr weiß, als "man sagt" und dass davon sogar sein Handeln beeinflusst wird. Nun ja. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Muttis Äußerungen zu dem Thema sind ebenfalls nicht weniger rein populistisch und frei von Wissen zur israelisch-palästinensischen Historie. Von solch hochrangigen Amtspersonen darf man erwarten, dass sie sich bilden und dann, gern auch in bester Absicht, mit beiden Seiten Tacheles reden und entsprechend agieren. Als Gegenpart der Israelis ist die einzige Institution, die zu dem Thema Anspruch darauf hat, gehört zu werden, Abbas. Und der nur dann, wenn er handfeste Ausarbeitung zu einer friedlichen Zukunft vorlegt, zu denen er auch öffentlich steht! Konsequent danach strebt und dafür auch persönliche Risiken eingeht. Die Zeit der luftleeren Lippenbekenntnisse der arabischen Seite sollte vorbei sein. Nägel mit Köpfen oder weiter wie bisher.
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von unity in diversity »

Moses hat geschrieben:(28 Apr 2017, 10:28)

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Eine gute Wahl.
Weil sich der Antisemitismus gegen Menschen richtet, wohingegen sich der Antizionismus gegen eine expansionistische Ideologie richtet.
Mir ist deshalb klar, daß die üblichen Verdächtigen, jede ernsthafte Diskussion zwischen Israelkritikern und Israelbefürwortern ins Absurde abgleiten lassen müssen.
Vor allem, was die israelische Außenpolitik im Nahfeldbereich betrifft.
Die Araber halten Israel für einen Nachfolgestaat der Kreuzritter und es läge an Israel, das Gegenteil zu beweisen.
Zuletzt geändert von unity in diversity am Fr 28. Apr 2017, 18:26, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Wettkampf: Wer ist Instinkt- bzw. Geschmackloser?

Beitrag von Liegestuhl »

King Kong 2006 hat geschrieben:(28 Apr 2017, 16:41)
Was Gabriel da wollte? Der Nahostkonflikt ist weiterhin Thema. Dazu gehört nicht nur Bibi. Wenn ich mich mit Streithanseln beschäftige, dann darf ich mir nicht nur eine Seite anhören.
Dafür ist ein Antrittsbesuch aber denkbar ungeeignet.
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Re: Wettkampf: Wer ist Instinkt- bzw. Geschmackloser?

Beitrag von ThorsHamar »

Liegestuhl hat geschrieben:(28 Apr 2017, 18:13)

Dafür ist ein Antrittsbesuch aber denkbar ungeeignet.
Darf der Antrittsbesucher da mitentscheiden?
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
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Re: Wettkampf: Wer ist Instinkt- bzw. Geschmackloser?

Beitrag von Liegestuhl »

ThorsHamar hat geschrieben:(28 Apr 2017, 18:37)

Darf der Antrittsbesucher da mitentscheiden?
Natürlich. Wieso denn nicht?

Allerdings muss er auch dann auch mit entsprechender Kritik leben.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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