A. von Dahlenberg » Fri 5. Sep 2014, 01:15 hat geschrieben:
Und wenn ein Kasache, dessen Ur- Ur- Urgrossvater aus Deutschland stammte und vor 600 Jahren ausgewandert war, jederzeit nach Deutschland einreisen und sofort deutschen Pass bekommen kann, wüsste ich nicht, warum Israel, also der jüdische Staat, Juden aus anderen Ländern nicht aufnehmen sollte.
Deutschland hat keine Gesetze, die eine Rückkehr und Einbürgerung der Volksdeutschen ermöglichen.
In den USA, Kanada und Brasilien leben mehr als 50 Millionen Menschen deutscher Abstammung, aber sie haben gar keine Privilegien, was die Einbürgerung in Deutschland betrifft.
Ein Amerikaner jüdischer Abstammung (der in den USA nie vertrieben oder diskriminiert wurde) darf jederzeit nach Israel zurückkehren, auch wenn er ein Atheist ist und nur English spricht.
Ein deutschstämmiger Amerikaner darf nicht nach Deutschland zurückkehren, auch wenn er perfekt Deutsch spricht.
Nur Amerikaner, die vor dem 2.WK deutsche Staatsbürger waren, haben das Recht, nach Deutschland zurückkehren, und das sind meistens ex-Deutsche jüdischer Herkunft.
Was die Migration der Vertriebenen nach Deutschland betrifft (z.B. der Spätaussiedler aus den GUS-Staaten), sie werden (laut Vertriebenengesetz) nur dann in Deutschland aufgenommen und eingebürgert, wenn sie beweisen können:
1. dass sie vertrieben wurden
2. dass sie Deutsch sprechen und schreiben können
3. dass sie in der Vertreibung (z.B. in Kasachstan, wohin sie 1941 aus der Ukraine oder Georgien vertrieben wurden), wegen ihrer deutschen Herkunft diskriminiert wurden.
Ex-sowjetische Staatsbürger deutscher Herkunft, die kein Deutsch sprechen, Parteimitglieder waren oder ihre deutsche Herkunft in der UdSSR verheimlichten, dürfen nicht nach Deutschland einreisen (trotz deutscher Abstammung und guten Deutschkenntnissen), weil sie nicht als Vertriebene anerkannt werden.
Deutschstämmige Bürger aus den GUS-Staaten, die nach dem Zerfall der UdSSR geboren wurden, werden nicht als Vertriebene anerkannt, weil man davon ausgeht, dass sie in ihren Herkunftsländern nicht mehr wegen ihrer deutschen Herkunft diskriminiert werden.
In den GUS-Staaten leben immer noch mehr als 1 Million Menschen deutscher Herkunft, die gerne nach Deutschland ausreisen würden, aber sie werden von Deutschland nicht als Vertriebene anerkannt, und deshalb haben sie auch keinen Anspruch auf deutsche Staatsangehörigkeit.
Heute machen Deutschstämmige weniger als 1% aller Migranten aus, die nach Deutschland kommen und hier eingebürgert werden.
Heute kommen mehr Menschen jüdischer Abstammung aus den GUS-Staaten nach Deutschland, als Menschen deutscher Abstammung, weil die deutschen Gesetze nur für die Deutschstämmigen Hürden darstellen.
Wie wir sehen, die israelischen und deutschen Migrations- und Einbürgerungsgesetze unterscheiden sich wie Tag und Nacht.
Jüdische Abstammung ist die einzige Bedingung, die bei der Einreise nach Israel eine Rolle spielt.
Sprachkenntnisse, Verfolgung oder Religion spielen dabei gar keine Rolle, weil auch russischsprachige Atheisten in Israel eingebürgert werden.
In Deutschland spielt die deutsche Abstammung bei der Einbürgerung gar keine Rolle, wenn die Betroffenen kein Deutsch sprechen, nicht vertrieben und nicht diskriminiert wurden oder nach dem Zerfall des Ostblocks die Welt erblickten.
Aus diesem Grund sind in Israel mehr als 99% aller eingebürgerten Migranten Menschen jüdischer Abstammung (die vertriebenen Palästinenser dürfen nicht in ihre Heimat zurückkehren).
In Deutschland ist es umgekehrt.
Mehr als 99% aller eingebürgerten Migranten, die ab 2000 nach Deutschland kamen, haben keine deutsche Abstammung, da die Deutschstämmigen gar keine Privilegien bei der Einreise nach Deutschland und Einbürgerung in Deutschland haben.
Wenn Sie mir nicht glauben, dann kann ich Ihnen die genauen Zahlen der Einbürgerung in Israel und Deutschland ab dem Jahre 2000 liefern.
Übriges, in Kasachstan gab es keine Volksdeutschen, deren Vorfahren vor 600 Jahren Deutschland verlassen hatten.
Die meisten Deutschstämmigen in den GUS-Staaten stammen von Leuten ab, die während oder nach den Napoleonischen Kriegen aus Deutschland flüchten mussten (etwa vor 200 Jahren), und die meisten können anhand ihres Stammbaums und Listen der Ausreisenden beweisen, dass ihre Vorfahren wirklich aus Deutschland kamen und sogar den genauen Ort nennen, in dem ihre Vorfahren vor etwa 200 Jahren lebten.
Leute jüdischer Abstammung können nicht beweisen, dass ihre Vorfahren keine Heiden waren, die im Mittelalter zum Judentum konvertierten, weil es keine Stammbäume geben kann, die 2000 Jahre umfassen.
Das ist noch ein Beweis dafür, dass die deutschen ind israelischen Migrations- und Einbürgerungsgesetze sich wie Tag und Nacht unterscheiden.