Boykotte und Blockaden

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bennyh

Re: Boykotte und Blockaden

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Liegestuhl » Mo 8. Jul 2013, 23:19 hat geschrieben:
Ist es gesetzlich verankert, dass Siedler straffrei ausgehen oder ist es womöglich auf der palästinensischen Seite mit palästinensischen Polizisten das Gleiche in grün?
Es ist gesetzlich verankert, dass das israelische Straf- und Zivilrecht in den besetzten Gebieten nicht angewendet wird. Ich nehme an, dass es auf der palästinensischen Seite das Gleiche in grün ist (habe aber keinerlei Informationen darüber). Meines Wissens besetzen die Palästinenser aber nicht Israel, sondern umgekehrt. Sie können natürlich gerne die Unvollkommenheit der Regierungs- und Rechtsorgane der PA (von Hamas ganz zu schweigen) hervorheben, dagegen habe ich keine Einwände. Es ändert aber nichts an dem Apartheidsvorwurf, den ich (und viele andere) Israel mache.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von bennyh »

Wolverine » Mo 8. Jul 2013, 23:30 hat geschrieben: Ihnen wurde bereits mehrfach mitgeteilt, dass die Maßnahmen aus sicherheitspolitischen Erwägnissen stattfinden. Da die Palästinenser in den umstrittenen Gebieten keine Israelis sind, findet auch nicht das israelische Gesetz Anwendung, sondern aus sicherheitspolitischen Gründen die Anwendung von Militärrecht.
All das hat nichts mit Apartheid zu tun. Bauen Sie doch mal in Deutschland ohne Genehmigung eine Garage. :D
Die sicherheitspolitischen Maßnahmen sind dazu da, die Siedlungen und Siedler zu schützen. Ziehen Sie Ihre eigenen Schlüsse, inwieweit Ihre Argumentation gerechtfertigt ist.
Der Unterschied ist, dass ich in Deutschland idR eine Genehmigung bekomme, wenn mir das Land gehört, dort eine Garage zu bauen.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Liegestuhl »

bennyh » Mo 8. Jul 2013, 15:31 hat geschrieben: Es ist gesetzlich verankert, dass das israelische Straf- und Zivilrecht in den besetzten Gebieten nicht angewendet wird.
Und das verwundert dich? Das liegt daran, dass es sich nicht um Israel, sondern um militärisch besetztes Gebiet handelt, in denen es in den letzten Jahrzehnten immer wieder zu vielen Unruhen kam. Kannst du dir nicht vorstellen, dass dort andere Sicherheitsvorkehrungen nötig sind?
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Liegestuhl »

bennyh » Mo 8. Jul 2013, 15:33 hat geschrieben: Die sicherheitspolitischen Maßnahmen sind dazu da, die Siedlungen und Siedler zu schützen.
Ja. Oder gibt es neuerdings ein Recht auf Selbstjustiz?
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Wolverine »

bennyh » Mo 8. Jul 2013, 14:33 hat geschrieben: Die sicherheitspolitischen Maßnahmen sind dazu da, die Siedlungen und Siedler zu schützen. Ziehen Sie Ihre eigenen Schlüsse, inwieweit Ihre Argumentation gerechtfertigt ist.
Der Unterschied ist, dass ich in Deutschland idR eine Genehmigung bekomme, wenn mir das Land gehört, dort eine Garage zu bauen.
Wenn Ihnen das Land gehört bekommen Sie vor jedem israelischen Gericht recht. Wie erklärt sich das mit Ihrem Apartheidvorwurf?
Jüdische Siedler siedeln übrigens auf Staatsland gem. dem Osmanischen Landrecht. Also dort, wo niemand lebt.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von bennyh »

Liegestuhl » Mo 8. Jul 2013, 23:34 hat geschrieben:
Und das verwundert dich? Das liegt daran, dass es sich nicht um Israel, sondern um militärisch besetztes Gebiet handelt, in denen es in den letzten Jahrzehnten immer wieder zu vielen Unruhen kam. Kannst du dir nicht vorstellen, dass dort andere Sicherheitsvorkehrungen nötig sind?
Es geht nicht um Sicherheitsvorkehrungen, sondern um Recht. Ein Siedler, der auf einen Palästinenser ballert, sollte genauso bestraft werden wie ein Israeli, der auf einen anderen Israeli ballert. Was ist daran so schwer nachzuvollziehen?
Die israelischen Siedler haben dort nichts zu suchen. Was noch schlimmer ist: Zurzeit herrschen Sie ziemlich genau so über die einheimische Bevölkerung, wie es in Südafrika Jahrzehnteland der Fall war. Wo sind eigentlich die sicherheitstechnischen Maßnahmen für die Palästinenser?
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Liegestuhl »

bennyh » Mo 8. Jul 2013, 15:41 hat geschrieben: Es geht nicht um Sicherheitsvorkehrungen, sondern um Recht. Ein Siedler, der auf einen Palästinenser ballert, sollte genauso bestraft werden wie ein Israeli, der auf einen anderen Israeli ballert.
Es gibt meinesachtens kein Gesetz, dass es einem Siedler erlaubt, auf Palästinenser zu ballern. Das bedeutet nicht, dass so mancher Soldat gerne mal die Augen zudrückt. Das ändert aber nichts daran, dass es illegal ist.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von bennyh »

Wolverine » Mo 8. Jul 2013, 23:37 hat geschrieben:
Wenn Ihnen das Land gehört bekommen Sie vor jedem israelischen Gericht recht. Wie erklärt sich das mit Ihrem Apartheidvorwurf?
Falsch. In Area C bekommen Sie keine Baugenehmigung, selbst wenn Sie noch so viele Besitzurkunden haben.
Wolverine » Mo 8. Jul 2013, 23:37 hat geschrieben: Jüdische Siedler siedeln übrigens auf Staatsland gem. dem Osmanischen Landrecht. Also dort, wo niemand lebt.
Meines Wissens gibt es das osmanische Reich nicht mehr. Was das "dort, wo niemand lebt" angeht, so irren Sie.
http://en.wikipedia.org/wiki/House_demo ... n_conflict
Human rights organizations and the United Nations criticize the ongoing demolitions of Palestinian homes as violating international law, and Amnesty International has contended that the Israeli government actually uses demolitions to collectively punish Palestinians and to seize property for the expansion of Israeli settlements.
Zuletzt geändert von bennyh am Mo 8. Jul 2013, 15:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von bennyh »

Liegestuhl » Mo 8. Jul 2013, 23:43 hat geschrieben: Es gibt meinesachtens kein Gesetz, dass es einem Siedler erlaubt, auf Palästinenser zu ballern. Das bedeutet nicht, dass so mancher Soldat gerne mal die Augen zudrückt. Das ändert aber nichts daran, dass es illegal ist.
Wenn das Gesetz keine Anwendung findet, ist es relativ wurscht, wie die Rechtslage ist, finden Sie nicht?
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Liegestuhl »

bennyh » Mo 8. Jul 2013, 15:49 hat geschrieben: Wenn das Gesetz keine Anwendung findet, ist es relativ wurscht, wie die Rechtslage ist, finden Sie nicht?
Nein, ist es nicht. Denn du sprichst ausdrücklich von einem Apartheidsstaat. Der Staat regelt also mit gesetzlichen Mitteln eine Ungleichbehandlung. Davon kann in Israel keine Rede sein.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von bennyh »

Liegestuhl » Mo 8. Jul 2013, 23:53 hat geschrieben:
Nein, ist es nicht. Denn du sprichst ausdrücklich von einem Apartheidsstaat. Der Staat regelt also mit gesetzlichen Mitteln eine Ungleichbehandlung. Davon kann in Israel keine Rede sein.
In den besetzten Gebieten schon.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von bennyh »

Nur mal so aus Spaß (ist natürlich alles tendenziös, einseitig und gefaked) :D
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Liegestuhl »

bennyh » Mo 8. Jul 2013, 16:24 hat geschrieben: In den besetzten Gebieten schon.
Immer noch nicht.

Es gibt in den besetzten Gebieten kein Gesetz, das eine Ungleichbehandlung kodifiziert.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von bennyh »

Liegestuhl » Di 9. Jul 2013, 00:33 hat geschrieben:
Immer noch nicht.

Es gibt in den besetzten Gebieten kein Gesetz, das eine Ungleichbehandlung kodifiziert.
http://www.ohchr.org/Documents/HRBodies ... ements.pdf
Through “channelling” Israeli civil law into the territory of settlements, “legalzones” have been established within the West Bank where Israeli laws apply to settlers inorder, for example, o regulate the status and authority of governmental institutions withinsettlements. These laws do not apply to Palestinians. Other Israeli laws are applied personally to Israelis in the West ank, giving them preferential legal status over Palestinians. A matrix of military orders applies personally, by law or by practice, only to Palestinians to regulate and control most aspects of daily life, including by restricting anextensive range of rights. Israelis and Palestinians are also treated differently by the same laws. For instance, some military orders designate areas in the OPT as “closed military zones/areas”. With the exception of military training or firing zones, only Palestinians are prohibited from entering such areas unless they have a permit, even if the area encompasses Palestinian land, thereby denying Palestinians access to or ownership of land. The so-called “seam zone” is closed to Palestinians, while Israelis and foreign visitors have unrestricted access. Certain other Israeli laws expressly discriminate against Palestinians. In 2012, the Committee on Elimination of Racial Discrimination reiterated its concern about the Citizenship and Entry into Israel Law (Temporary Provision) that suspends, with rare exceptions, family reunification between an Israelicitizen and a person residing in the OPT, with a severe impact on family rights.
Achso, ich vergaß, das kommt ja von der UNO, die ist ja bekanntermaßen schlampig, tendenziös und antisemitisch :D
Zuletzt geändert von bennyh am Mo 8. Jul 2013, 16:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Liegestuhl »

bennyh » Mo 8. Jul 2013, 16:43 hat geschrieben:
Achso, ich vergaß, das kommt ja von der UNO, die ist ja bekanntermaßen schlampig, tendenziös und antisemitisch :D
Ich weiß ja nicht, was du da gelesen haben willst, aber welches Gesetz gibt dort Arabern andere Rechte als Juden? Bei dem was du zitiert hast, handelt es sich um zwei vollkommen unterschiedliche Gesetzgebungen.

:rolleyes:
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Gutmensch »

bennyh » Mo 8. Jul 2013, 16:43 hat geschrieben: http://www.ohchr.org/Documents/HRBodies ... ements.pdf

Achso, ich vergaß, das kommt ja von der UNO, die ist ja bekanntermaßen schlampig, tendenziös und antisemitisch :D

Nein Bennyh, die UNO ist nicht schlampig, tendenziös und antisemitisch. Manche Teilnehmer bei der UNO kann aber durchaus schlampig, tendenziös und antisemitisch sein oder glaubst du, dass Antisemitismus, Schlampigkeit oder tendenziöses Denken nicht existieren?
Zuletzt geändert von Gutmensch am Mo 8. Jul 2013, 16:50, insgesamt 1-mal geändert.
the NSA is watching you! :D
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von bennyh »

Liegestuhl » Di 9. Jul 2013, 00:46 hat geschrieben:
Ich weiß ja nicht, was du da gelesen haben willst, aber welches Gesetz gibt dort Arabern andere Rechte als Juden? Bei dem was du zitiert hast, handelt es sich um zwei vollkommen unterschiedliche Gesetzgebungen.

:rolleyes:
Rollen Sie ruhig mit den Augen, ich glaube eher, dass Sie es sind, der absichtlich oder unabsichtlich den Report nicht richtig verstanden hat. Sie entschuldigen, wenn ich mich aufgrund von Müdigkeit für heute zurückziehe.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Wolverine »

bennyh » Mo 8. Jul 2013, 14:48 hat geschrieben: Falsch. In Area C bekommen Sie keine Baugenehmigung, selbst wenn Sie noch so viele Besitzurkunden haben.

Meines Wissens gibt es das osmanische Reich nicht mehr. Was das "dort, wo niemand lebt" angeht, so irren Sie.
http://en.wikipedia.org/wiki/House_demo ... n_conflict
Mmh, Sie scheinen mir außerordentlich gepolt zu sein. Es ging nicht um eine Baugenehmigung, sondern, um den Fakt, dass ein Palästinenser vor einem israelischen Gericht recht bekommt, wenn er seinen Besitz nachweisen kann. Dann hat er zwei Möglichkeiten.
A) Er nimmt die Entschädigung Israels an.
B) Er baut sein Haus inmitten von Juden.
C) Human Rights Organizations haben nicht automatisch recht, wenn sie etwas behaupten. Da bin ich auch schon auf die Nase gefallen.
D) Ein Haus ohne Baugenehmigung wird auch in Deutschland gerügt, eine Abrissverfügung kommt Ihnen zu und wenn Sie es nicht selbst machen, so kommt der Staat und stellt Ihnen den Abriss in Rechnung.
Ich finde es etwas befremdlich, wenn sie einen normalen Verwaltungsvorgang benutzen um eine Apartheid zu belegen, die offensichtlich nur in Ihrer Fantasie existiert.
E) Es ging nicht um das Osmanische Reich sondern um das heutige noch gültige Osmanische Landrecht. :cool:
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Wolverine »

bennyh » Mo 8. Jul 2013, 15:24 hat geschrieben: In den besetzten Gebieten schon.
Bitte bringen Sie ein Apartheidsgesetz, dass in den umstrittenen Gebieten rechtmäßige Anwendung findet, sonst ist Ihr Vorwurf nicht haltbar.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Wolverine »

bennyh » Mo 8. Jul 2013, 15:43 hat geschrieben: http://www.ohchr.org/Documents/HRBodies ... ements.pdf

Achso, ich vergaß, das kommt ja von der UNO, die ist ja bekanntermaßen schlampig, tendenziös und antisemitisch :D
Die Mühe hätten Sie sich sparen können. Immer noch keine Apartheid.

Die Vereinten Nationen! Ein kluger Beitrag eines klugen Mannes. Ist allerdings nur eine Meinung, der ich mich vollinhaltlich anschließen kann.
Man hat sich ja längst an die antiisraelische Grundströmung der Vereinten Nationen (UN) und ihrer diversen Unterorganisationen gewöhnt. Aber die Aufnahme der Palästinensergebiete als Vollmitglied in die Unesco ist doch noch einmal ein besonderes Kapitel aus dem UN-Tollhaus. Während der Antrag der Palästinenser auf Vollmitgliedschaft in den Vereinten Nationen noch auf dem Verfahrensweg ist und im UN-Sicherheitsrat bestimmt kassiert werden wird, schafft die Unesco, eine Untereinheit der Weltorganisation, schon einmal Fakten. Das ist ungefähr so, als hätte das Saarland den syrischen Übergangsrat als legitime Regierung Syriens anerkannt, während die Bundesregierung sich diesem Schritt verweigert.

Aber damit ist der Spaß noch nicht zu Ende: Um ihrer üblichen ideologischen Agenda in Sachen Nahost-Konflikt zu folgen, riskiert die Unesco sogar die Arbeitsunfähigkeit. Schließlich hatte der US-Kongress vorher klargemacht, dass es kein Geld amerikanischer Steuerzahler geben wird für UN-Organisationen, die einen Palästinenserstaat anerkennen, bevor es zu einer Friedenslösung zwischen den nahöstlichen Konfliktparteien gekommen ist. Ohne den 22-prozentigen Anteil der Amerikaner ist das laufende Budget der Organisation aber kaum zu finanzieren.

Weil es inzwischen auch in Europa einige Verwirrung gibt über das Anliegen der Palästinenser, quasi über die Hintertür der UN einen Staat zu erheischen, ohne dafür die eigentlich notwendigen Konzessionen machen zu müssen, lohnt es sich, sowohl die juristische als auch die politische Seite dieser Aktion noch einmal zu beleuchten.

Rechtlich gesehen verstößt die Aufnahme der Palästinensergebiete in die UN gegen maßgebliche UN-Sicherheitsratsresolutionen zum Konflikt (Resolution 242 und 338), die stets betont haben, dass eine Friedenslösung mit gerechten und sicheren Grenzen auf dem Verhandlungsweg erzielt werden muss. Das palästinensische Anliegen verstößt aber auch gegen die Bestimmungen der Osloer Verträge mit Israel. Dort heißt es ausdrücklich, dass beide Seiten jede Maßnahme unterlassen, die den Status der Westbank und Gazas verändern, bevor eine endgültige Friedenslösung gefunden ist.

Es lohnt sich, im Vergleich dazu die Haltung der internationalen Gemeinschaft zum Siedlungsbau zu betrachten. Der verstößt gegen den Geist des Abkommens, wenn auch nicht gegen seine konkreten Buchstaben (die Palästinenser hatten sich damals nicht mit der Forderung durchsetzen können, dass der Siedlungsbau auch in der von Israel verwalteten Zone.C der Westbank zu unterbleiben habe). Dementsprechend wird er zu Recht immer wieder als kontraproduktiv für den Friedensprozess kritisiert. Der Versuch der Palästinenser, staatliche Anerkennung vor einer Friedenslösung zu erreichen, verstößt jedoch sowohl gegen den Geist wie auch gegen den expliziten Wortlaut der Osloer Verträge. Und Teile der UN wie auch manche EU-Staaten gehen dagegen nicht etwa mit derselben Verve vor wie gegen den israelischen Siedlungsbau, sie machen sich sogar zu Komplizen dieser Vertragsverstöße. Und das, obwohl sowohl die UN als auch die EU Mitgaranten dieser Beschlüsse waren. Deutlicher kann man die Doppelmoral in Sachen Nahost eigentlich nicht auf den Punkt bringen.
Die UN, ein zutiefst verlotterter, antiwestlicher und antiisraelischer Haufen.
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Beitrag von ToughDaddy »

Die UN ist immer nur gut, wenn man sie braucht, kennt man doch mittlerweile. :rolleyes:
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Re: Boykotte und Blockaden

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bennyh » Mo 8. Jul 2013, 14:55 hat geschrieben: Na meinetwegen, dann ist Amnesty International eben eine Betrügerbande. Aber selbst, wenn Sie die Wasserpolitik herausnehmen, ist das Bild, das übrigbleibt, eins von Apartheid.

Komisch nur, dass Südafrika heute zu den lautesten Kritikern von Israels Politik in den besetzten Gebieten gehört.
https://www.commondreams.org/archive/2008/07/11/10297
Nicht Südafrika gehört zu den lautesten Kritikern Israels sondern eine handvoll interessierter Menschen. Ob die Bevölkerung Südafrikas die Situation in den Palästinensergebieten allen Ernstes mit der Apartheid gleichsetzen würde, wage ich zu bezweifeln. Mag aber auch daran liegen, dass einer meiner Studienschwerpunkte Südafrika ist und ich daher vor allzu ideologisch motivierten Skandalisierungen lieber Abstand nehme. Solche Vergleichen funktionieren nämlich nur um den Preis das Leid der einen zu instrumentalisieren um eine möglichst emotionale Reaktion der Angesprochenen zu erhalten. Wer das nötig hat, um seinen Standpunkt zu vertreten, wird schon wissen warum. Ausgehen darf man unterdessen davon, dass sich die Anwender dieser Methode noch nie wirklich um Apartheid in Südafrika scherten. Es ist nur Mittel zum Zweck.
http://kartoffeln-im-netz.tumblr.com/
"Das Volk ist immer da, wo das große Maul, die heftigste Phrase ist." Alfred Döblin
http://www.youtube.com/watch?v=xwsOi0ypuSI
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von MG-42 »

Kopernikus » Mo 8. Jul 2013, 11:01 hat geschrieben: Nicht Südafrika gehört zu den lautesten Kritikern Israels sondern eine handvoll interessierter Menschen. Ob die Bevölkerung Südafrikas die Situation in den Palästinensergebieten allen Ernstes mit der Apartheid gleichsetzen würde, wage ich zu bezweifeln. Mag aber auch daran liegen, dass einer meiner Studienschwerpunkte Südafrika ist und ich daher vor allzu ideologisch motivierten Skandalisierungen lieber Abstand nehme. Solche Vergleichen funktionieren nämlich nur um den Preis das Leid der einen zu instrumentalisieren um eine möglichst emotionale Reaktion der Angesprochenen zu erhalten. Wer das nötig hat, um seinen Standpunkt zu vertreten, wird schon wissen warum. Ausgehen darf man unterdessen davon, dass sich die Anwender dieser Methode noch nie wirklich um Apartheid in Südafrika scherten. Es ist nur Mittel zum Zweck.

Jimmy Carter sieht das anders oder ist der auch Antisemit?

Es geht mehr darum Israel wie damals das weiße SA zu beschämen so das sie ihre Politik ändern. Das kann schon klappen. SA hat sich dem Dialog mit Mandela gestellt weil man nicht mehr der Buhmann sein wollte, denn das kratzte am Selbstverständnis. Eventuell wird das isolierte Israel einen Prozess für eine langfristige Lösung des Landproblem beginnen.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Kopernikus »

MG-42 » Mo 8. Jul 2013, 19:09 hat geschrieben:

Jimmy Carter sieht das anders oder ist der auch Antisemit?

Es geht mehr darum Israel wie damals das weiße SA zu beschämen so das sie ihre Politik ändern. Das kann schon klappen. SA hat sich dem Dialog mit Mandela gestellt weil man nicht mehr der Buhmann sein wollte, denn das kratzte am Selbstverständnis. Eventuell wird das isolierte Israel einen Prozess für eine langfristige Lösung des Landproblem beginnen.
Jimmy Carter ist mir total schnuppe. Ein Argumentum ad verecundiam ist noch lange kein Indiz auf Richtigkeit.

Und ansonsten gilt: Es ist eine rhetorische Sauerei, Begriffe zum Zwecke der Skandalisierung immer wieder von ihrer eigentlichen Bedeutung zu trennen und interessengeleitet da einzuführen, wo man sie gern haben möchte. Das gilt genauso zum Beispiel für die Unsitte, überall von "Faschismus", "faschistisch" etc. zu reden, wo man Aufsehen erregen möchte.
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"Das Volk ist immer da, wo das große Maul, die heftigste Phrase ist." Alfred Döblin
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Liegestuhl »

MG-42 » Mo 8. Jul 2013, 19:09 hat geschrieben: Jimmy Carter sieht das anders oder ist der auch Antisemit?
Wer denn noch?
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von MG-42 »

Kopernikus » Mo 8. Jul 2013, 11:15 hat geschrieben: Jimmy Carter ist mir total schnuppe. Ein Argumentum ad verecundiam ist noch lange kein Indiz auf Richtigkeit.

Und ansonsten gilt: Es ist eine rhetorische Sauerei, Begriffe zum Zwecke der Skandalisierung immer wieder von ihrer eigentlichen Bedeutung zu trennen und interessengeleitet da einzuführen, wo man sie gern haben möchte. Das gilt genauso zum Beispiel für die Unsitte, überall von "Faschismus", "faschistisch" etc. zu reden, wo man Aufsehen erregen möchte.
Ja der Faschismus und Islamismus und Kommunismus lauert überall. Mein Punkt ist auch nur das der Ansatz des Apartheid Arguments am meisten von sehr liberalen Kräften im Anglo-Amerikanischen Raum benutzt wird, gerade wegen der erfolgreichen Kampagne gegen SA.

Ich denke auch das es nicht ganz passt, aber die israelische Besetzung und die Drangsalierung der Palis empfinde ich als moralisch unanständig. Da die Palis keinen effektiven Staat haben und unter den Bedingungen auch gar nicht erstellen können liegt es an Israel eine gerechtere Lösung zu finden. Eventuell wird Obama am Ende seiner zweiten Amtszeit einen neuen Diplomatieversuch starten, zwei Staaten, Austausch von Gebieten etc,.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Wolverine »

MG-42 » Mo 8. Jul 2013, 18:29 hat geschrieben:
Ja der Faschismus und Islamismus und Kommunismus lauert überall. Mein Punkt ist auch nur das der Ansatz des Apartheid Arguments am meisten von sehr liberalen Kräften im Anglo-Amerikanischen Raum benutzt wird, gerade wegen der erfolgreichen Kampagne gegen SA.

Ich denke auch das es nicht ganz passt, aber die israelische Besetzung und die Drangsalierung der Palis empfinde ich als moralisch unanständig. Da die Palis keinen effektiven Staat haben und unter den Bedingungen auch gar nicht erstellen können liegt es an Israel eine gerechtere Lösung zu finden. Eventuell wird Obama am Ende seiner zweiten Amtszeit einen neuen Diplomatieversuch starten, zwei Staaten, Austausch von Gebieten etc,.
Genau das ist dein Denkfehler. Es liegt nicht an Israel. Es gibt noch nicht mal eine gemeinsame "Regierung" und die Hamas blieb dem Antrag vor der UN fern. Wie soll so etwas funktionieren? Meiner Ansicht nach würden beide Staaten voneinander profitieren. Das sieht man allein daran, dass Israel für die PA die Steuern eintreibt und überweist. Die Implementierung eines palästinensischen Staates würde nicht nur die UN beruhigen sondern auch insgesamt das Feuer herausnehmen. Solange aber die Hamas und die Fatah gleichermaßen von einer Befreiung Palästinas faseln wird das nichts. Die Palästinenser müssen sich damit abfinden, dass es einen Staat Israel gibt und dass es ohne den nicht geht. Ohne die Anerkennung Israels muss man keine Verhandlungen über Grenzen führen. Auch das sagt die Resolution 242. Israel muss die Gewissheit haben in sicheren und anerkannten Grenzen zu leben. Man darf nicht Israel den Vorwurf machen, wenn die Palästinenser nicht bereit sind auf Gewalt zu verzichten, wie die Road Map es fordert, respektive Artikel 2 Absatz 4 der UN Charta - der ausdrückliche Gewaltverzicht - sonst wird es nie etwas mit der Anerkennung als Vollmitglied.
Um aufzuzeigen, dass die Hamas nicht bereit ist sich dem Artikel 2 Absatz 4 der UN-Charta zu beugen:
Artikel 13: Ansätze zum Frieden, die sogenannten friedlichen Lösungen und die internationalen Konferenzen zur Lösung der Palästinafrage stehen sämtlichst im Widerspruch zu den Auffassungen der Islamischen Widerstandsbewegung. Denn auf irgendeinen Teil Palästinas zu verzichten bedeutet, auf einen Teil der Religion zu verzichten; der Nationalismus der Islamischen Widerstandsbewegung ist Bestandteil ihres Glaubens. (...) Für die Palästina-Frage gibt es keine andere Lösung als den Djihad. Die Initiativen, Vorschläge und Internationalen Konferenzen sind reine Zeitverschwendung und eine Praxis der Sinnlosigkeit. Das palästinensische Volk aber ist zu edel, um seine Zukunft, seine Rechte und sein Schicksal einem sinnlosen Spiel zu unterwerfen.

Quelle

Hier wird ausdrücklich betont, dass es mit der Hamas niemals Frieden geben wird, da für sie nur der Krieg die Lösung bringt. Da es noch nicht einmal eine einheitliche Vertretung für die Palästinenser gibt, wie soll da ein zusammenhängender Staat entstehen?
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Wolverine »

ToughDaddy » Mo 8. Jul 2013, 17:48 hat geschrieben:Die UN ist immer nur gut, wenn man sie braucht, kennt man doch mittlerweile. :rolleyes:
Stimmt. Wenn es darum geht Israel zu verurteilen ist die UN immer gut. :cool:
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von bennyh »

@Kopernikus
Wir können die Diskussion über den Gebrauch des Wortes Apartheid unverzüglich beenden, wenn wir stattdessen von einer diskriminierenden Zweiklassengesellschaft zwischen israelischen Siedlern und Palästinensern reden. Was halten Sie davon?
Das ändert mMn nichts an der Prämisse meines Eingangsstatements, dass Israel im Hinblick auf die momentanen Verhältnisse keine Demokratie ist.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von bennyh »

Wolverine » Di 9. Jul 2013, 02:23 hat geschrieben:
Mmh, Sie scheinen mir außerordentlich gepolt zu sein. Es ging nicht um eine Baugenehmigung, sondern, um den Fakt, dass ein Palästinenser vor einem israelischen Gericht recht bekommt, wenn er seinen Besitz nachweisen kann. Dann hat er zwei Möglichkeiten.
A) Er nimmt die Entschädigung Israels an.
B) Er baut sein Haus inmitten von Juden.
C) Human Rights Organizations haben nicht automatisch recht, wenn sie etwas behaupten. Da bin ich auch schon auf die Nase gefallen.
D) Ein Haus ohne Baugenehmigung wird auch in Deutschland gerügt, eine Abrissverfügung kommt Ihnen zu und wenn Sie es nicht selbst machen, so kommt der Staat und stellt Ihnen den Abriss in Rechnung.
Ich finde es etwas befremdlich, wenn sie einen normalen Verwaltungsvorgang benutzen um eine Apartheid zu belegen, die offensichtlich nur in Ihrer Fantasie existiert.
E) Es ging nicht um das Osmanische Reich sondern um das heutige noch gültige Osmanische Landrecht. :cool:
Sie schreiben Unsinn.
Wer keine Baugenehmigung bekommt, wird doch nicht entschädigt dafür, dass er keine Baugenehmigung bekommtn :?:
Wer im WJL wohnt, darf überhaupt nicht nach Israel, geschweige denn dort bauen :?:
Und nochmal: wenn ich in Deutschland eine Baugenehmigung beantrage, bekomme ich normalerweise auch eine ausgestellt. In Palästina hingegen nicht. Ende.
Lesen Sie diesen Bericht. Der kommt nicht von der antisemitischen UNO, sondern aus Israel.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Wolverine »

bennyh » Di 9. Jul 2013, 02:06 hat geschrieben: Sie schreiben Unsinn.
Wer keine Baugenehmigung bekommt, wird doch nicht entschädigt dafür, dass er keine Baugenehmigung bekommtn :?:
Wer im WJL wohnt, darf überhaupt nicht nach Israel, geschweige denn dort bauen :?:
Und nochmal: wenn ich in Deutschland eine Baugenehmigung beantrage, bekomme ich normalerweise auch eine ausgestellt. In Palästina hingegen nicht. Ende.
Lesen Sie diesen Bericht. Der kommt nicht von der antisemitischen UNO, sondern aus Israel.
Wenn man widerlegt wird, schreibt man, dass das Gegenüber Unsinn schreibt. So fängt es in jedem Forum an, wenn dem "Israelkritiker" die Felle davon schwimmen. :D

Wenn Sie ein Verständnisproblem mit der deutschen Sprache haben, teilen Sie es mir bitte umgehend mit.
Ich schrieb, dass man vor jedem israelischen Gericht recht bekommt, wenn man den Besitz seines Grund und Bodens nachweisen kann.
Jeder Araber, der in Israel leben möchte, darf einen Einreiseantrag stellen(ist in Deutschland auch so). Das wird geprüft und bei Bedenkenlosigkeit auch gewährt. Stellen Sie sich einfach mal dem Fakt, dass in Israel mehr als eine Millionen Araber leben und auch Häuser bauen dürfen. Wie erklären Sie sich das anhand des Apartheidsstaates Israel? Ein arabischer Richter hat einen jüdischen Staatschef in den Kerker geworfen. Wie erklären Sie sich , dass ein Araber in Israel Jura studieren darf und danach zum Richter ernannt wird? Wie geht das, wenn Israel angeblich ein Apartheidstaat ist?

Ein Israeli, der sich in Ramallah ansiedeln möchte, dessen Antrag wird noch nicht mal geprüft. Reist er trotzdem ein, wird er Glück haben, wenn er 5 Minuten am Leben bleibt. Ebenso in Gaza. Araber, die Häuser an Israel verkaufen, werden in der Regel ermordet. Zumindest steht in den Autonomiegebieten darauf die Todesstrafe. In Gaza bringt man sie als Kollaborateure um und schleift die Leichen durch die Straßen.

Wenn Sie Ihren Grund und Boden nachweisen können, bekommen Sie eine Genehmigung, aber was meinen Sie mit Palästina? In der Regel entscheidet die Militärverwaltung nach Prüfung der sicherheitsrelevanten Optionen ob Sie bauen dürfen oder nicht. In diesem Jahr hat z.B. das Oberste Israelische Gericht den Abriss einer Siedlung verfügt, da
a) der Palästinenser seinen Besitz des Gebietes nachweisen konnte(oder waren es mehrere, muss ich recherchieren)
b) es keine ausreichende Begründung der Militärverwaltung dafür gab, dort eine Siedlung, respektive einen Außenposten zu bauen.
c) der Abriss wurde verfügt und hat meines Wissens schon stattgefunden.

Häuser, die ohne Genehmigung der Militärverwaltung errichtet werden, müssen abgerissen werden. Ist in jedem Land der Welt so. Ihre PDF ist mir zu umfangreich, zumal ich sie kenne und dort nichts anderes steht als in meiner Argumentation.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Kopernikus »

bennyh » Di 9. Jul 2013, 02:57 hat geschrieben:@Kopernikus
Wir können die Diskussion über den Gebrauch des Wortes Apartheid unverzüglich beenden, wenn wir stattdessen von einer diskriminierenden Zweiklassengesellschaft zwischen israelischen Siedlern und Palästinensern reden. Was halten Sie davon?
Das ändert mMn nichts an der Prämisse meines Eingangsstatements, dass Israel im Hinblick auf die momentanen Verhältnisse keine Demokratie ist.
Dass du Israel nicht für eine Demokratie hälst, kann niemanden verwundern. Demokratie vermutest du bekanntermaßen eher bei der Hamas. Für dich hängt die Frage, ob etwas demokratisch ist, eben von deiner persönlichen Sympathie gegenüber dem Gegenstand ab. In der Wissenschaft gibt es glücklicherweise andere Regeln.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von bennyh »

Wolverine » Di 9. Jul 2013, 18:55 hat geschrieben:
Wenn man widerlegt wird, schreibt man, dass das Gegenüber Unsinn schreibt. So fängt es in jedem Forum an, wenn dem "Israelkritiker" die Felle davon schwimmen. :D

Wenn Sie ein Verständnisproblem mit der deutschen Sprache haben, teilen Sie es mir bitte umgehend mit.
Ich schrieb, dass man vor jedem israelischen Gericht recht bekommt, wenn man den Besitz seines Grund und Bodens nachweisen kann.
Jeder Araber, der in Israel leben möchte, darf einen Einreiseantrag stellen(ist in Deutschland auch so). Das wird geprüft und bei Bedenkenlosigkeit auch gewährt. Stellen Sie sich einfach mal dem Fakt, dass in Israel mehr als eine Millionen Araber leben und auch Häuser bauen dürfen. Wie erklären Sie sich das anhand des Apartheidsstaates Israel? Ein arabischer Richter hat einen jüdischen Staatschef in den Kerker geworfen. Wie erklären Sie sich , dass ein Araber in Israel Jura studieren darf und danach zum Richter ernannt wird? Wie geht das, wenn Israel angeblich ein Apartheidstaat ist?

Ein Israeli, der sich in Ramallah ansiedeln möchte, dessen Antrag wird noch nicht mal geprüft. Reist er trotzdem ein, wird er Glück haben, wenn er 5 Minuten am Leben bleibt. Ebenso in Gaza. Araber, die Häuser an Israel verkaufen, werden in der Regel ermordet. Zumindest steht in den Autonomiegebieten darauf die Todesstrafe. In Gaza bringt man sie als Kollaborateure um und schleift die Leichen durch die Straßen.

Wenn Sie Ihren Grund und Boden nachweisen können, bekommen Sie eine Genehmigung, aber was meinen Sie mit Palästina? In der Regel entscheidet die Militärverwaltung nach Prüfung der sicherheitsrelevanten Optionen ob Sie bauen dürfen oder nicht. In diesem Jahr hat z.B. das Oberste Israelische Gericht den Abriss einer Siedlung verfügt, da
a) der Palästinenser seinen Besitz des Gebietes nachweisen konnte(oder waren es mehrere, muss ich recherchieren)
b) es keine ausreichende Begründung der Militärverwaltung dafür gab, dort eine Siedlung, respektive einen Außenposten zu bauen.
c) der Abriss wurde verfügt und hat meines Wissens schon stattgefunden.

Häuser, die ohne Genehmigung der Militärverwaltung errichtet werden, müssen abgerissen werden. Ist in jedem Land der Welt so. Ihre PDF ist mir zu umfangreich, zumal ich sie kenne und dort nichts anderes steht als in meiner Argumentation.
Das Unsinnschreiben geht munter weiter :D
Seit der Zweiten Intifada wird überhaupt kein Palästinenser, der nicht israelischer Staatsbürger ist, nach Israel gelassen, mit Ausnahme der Palästinenser Ostjerusalems, die keine israelische Staatsangehörigkeit angenommen haben. Seit 2002 gibt es nicht mal mehr eine Familienzusammenführung von israelischen Staatsbürgern, die Bewohner der besetzten Gebiete geheiratet haben.
Nochmal: Palästinensern, die rechtlich nachweisen können, dass sie Land in Area C besitzen, wird in der überwiegenden Anzahl der Fälle keine Baugenehmigung erteilt.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von ToughDaddy »

Kopernikus » Di 9. Jul 2013, 11:27 hat geschrieben: Dass du Israel nicht für eine Demokratie hälst, kann niemanden verwundern. Demokratie vermutest du bekanntermaßen eher bei der Hamas. Für dich hängt die Frage, ob etwas demokratisch ist, eben von deiner persönlichen Sympathie gegenüber dem Gegenstand ab. In der Wissenschaft gibt es glücklicherweise andere Regeln.
Bei mir gehören die Menschenrechte zur Demokratie, mithin ist Israel nicht mal ansatzweise demokratisch, aber da steht es nicht alleine da, wie wir wissen, werden immer mehr die Menschenrechte in den selbsternannten Demokratien abgeschafft mit allerhand Ausreden.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Kopernikus »

ToughDaddy » Di 9. Jul 2013, 11:30 hat geschrieben:
Bei mir gehören die Menschenrechte zur Demokratie, mithin ist Israel nicht mal ansatzweise demokratisch, aber da steht es nicht alleine da, wie wir wissen, werden immer mehr die Menschenrechte in den selbsternannten Demokratien abgeschafft mit allerhand Ausreden.
Der auf Nationalstaaten bezogene Demokratiebegriff beschreibt die innere, politische Organisationsstruktur eines Staates. Diese lässt sich ziemlich sicher feststellen anhand von Kriterien wie freien Wahlen und Pressefreiheit, die gegeben sein müssen. Und dazu gehört selbstverständlich auch die Einhaltung von elementaren Menschenrechten. Aber das umfasst demokratietheoretisch nunmal nicht die Ausgestaltung eines Besatzungrechts auf extrastaatlichem Gebiet. Dass Israel die Westbank nicht "demokratisch besetzt" ist wohl klar. Wie sollte das auch aussehen? Genauso wenig besetzt die NATO demokratisch Afghanistan. Kaum ein dort eingesetzter Bürger des Westens ist derselben Gesetzgebung unterworfen wie die einheimische Bevölkerung. Gefallen lassen müssen sich die Afghanen von den Truppen und Organisationen des Westens umgekehrt eine ganze Menge. Nur macht das weder aus den USA noch aus GB oder Deutschland keine demokratischen Staaten mehr. Entweder also man begründet, dass Israel wegen innerer, massiver Unzulänglichkeiten, keine Demokratie ist oder man lässt es. In ersterem Fall hätte ich aber gern wenigstens mal eine einzige Fachpublikation gesehen, in der derartiges von einem Experten vertreten wird.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von fred76 »

Kopernikus » Di 9. Jul 2013, 10:27 hat geschrieben: Dass du Israel nicht für eine Demokratie hälst, kann niemanden verwundern... Für dich hängt die Frage, ob etwas demokratisch ist, eben von deiner persönlichen Sympathie gegenüber dem Gegenstand ab. In der Wissenschaft gibt es glücklicherweise andere Regeln.
So ist es. Obwohl Demokratie streng genommen nur ein politisches System beschreibt, wird diese in westlich geprägten Staaten mit einem gewissen "Mindestmaß" an Rechtsstaatlichkeit verbunden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Demokratie

Da Israel ohne Frage als Folterstaat nicht nur elementarste Menschenrechte missachtet, sondern damit auch jegliche Rechtsstaatlichkeit auf der Strecke bleibt, ist es durchaus legitim anzuzweifeln, ob es sich im Falle Israels um eine Demokratie nach westlichem Verständnis handelt.
http://www.stoptorture.org.il/en
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von ToughDaddy »

Kopernikus » Di 9. Jul 2013, 11:44 hat geschrieben: Der auf Nationalstaaten bezogene Demokratiebegriff beschreibt die innere, politische Organisationsstruktur eines Staates. Diese lässt sich ziemlich sicher feststellen anhand von Kriterien wie freien Wahlen und Pressefreiheit, die gegeben sein müssen. Und dazu gehört selbstverständlich auch die Einhaltung von elementaren Menschenrechten. Aber das umfasst demokratietheoretisch nunmal nicht die Ausgestaltung eines Besatzungrechts auf extrastaatlichem Gebiet. Dass Israel die Westbank nicht "demokratisch besetzt" ist wohl klar. Wie sollte das auch aussehen? Genauso wenig besetzt die NATO demokratisch Afghanistan. Kaum ein dort eingesetzter Bürger des Westens ist derselben Gesetzgebung unterworfen wie die einheimische Bevölkerung. Gefallen lassen müssen sich die Afghanen von den Truppen und Organisationen des Westens umgekehrt eine ganze Menge. Nur macht das weder aus den USA noch aus GB oder Deutschland keine demokratischen Staaten mehr. Entweder also man begründet, dass Israel wegen innerer, massiver Unzulänglichkeiten, keine Demokratie ist oder man lässt es. In ersterem Fall hätte ich aber gern wenigstens mal eine einzige Fachpublikation gesehen, in der derartiges von einem Experten vertreten wird.
Was verstehst Du nicht an den Worten: "bei mir"?
Ich kann Dir das auch ganz leicht erklären: Eine Demokratie, bei welcher zwar Wahlen usw. vorhanden sind, aber ansonsten alle Menschenrechte nicht vorhanden sind oder eingeschränkt sind, ist es nicht wert als Demokratie angesehen zu werden.
Dass es sich so mancher leicht macht und erklärt: Menschenrechte müssen nicht im extrastaatlichen Gebiet eingehalten werden, ist mir schon klar. Es für mich aber auch nur eine faule Ausrede, um sich nicht mit menschenrechtsfeindlichen Regierungen auseinanderzusetzen, sei es die USA mit Guan oder Israel mit den besetzten Gebieten. Ich finde sowas peinlich, weil Menschenrechte nunmal universell sind und eine ledigliche oder vermeintliche Achtung dieser nur auf den eigenen Gebiet, während man ansonsten die Menschenrechte verletzt, einschränkt oder gar nicht anerkennt, nichts wert ist.

Wenn man Demokratie nämlich soweit einschränkt bzgl. der Achtung der Menschenrechte, kann eine einzige sog. Demokratie trotz Diktatur über die ganze Erde noch immer als Demokratie gelten trotz Nichtachtung der Menschenrechte auf fast der gesamten Welt.
Hälst Du das wirklich für erstrebenswert? Ich nicht.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Liegestuhl »

Der Demokratieindex führt Israel als Demokratie. Damit ist Israel die einzige Demokratie im Nahen Osten.

http://de.wikipedia.org/wiki/Demokratieindex
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von fred76 »

Liegestuhl » Di 9. Jul 2013, 10:56 hat geschrieben:Der Demokratieindex führt Israel als Demokratie. Damit ist Israel die einzige Demokratie im Nahen Osten.

http://de.wikipedia.org/wiki/Demokratieindex
Demokratie setzt ein gewisses Mindestmaß an Rechtsstaatlichkeit voraus, welche bei einem Folterstaat wie Israel nicht gegeben ist.
https://de.wikipedia.org/wiki/Demokratie
http://www.stoptorture.org.il/en
Zuletzt geändert von fred76 am Di 9. Jul 2013, 12:22, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von bennyh »

Kopernikus » Di 9. Jul 2013, 19:44 hat geschrieben: Aber das umfasst demokratietheoretisch nunmal nicht die Ausgestaltung eines Besatzungrechts auf extrastaatlichem Gebiet. Dass Israel die Westbank nicht "demokratisch besetzt" ist wohl klar. Wie sollte das auch aussehen? Genauso wenig besetzt die NATO demokratisch Afghanistan.
Ich würde die NATO auch nicht als eine Organisation, die Demokratie repräsentiert, bezeichnen. Die NATO-Staaten, die ihr Truppenkontingent in Afghanistan haben, besudeln auch ihren Anspruch, sich rechtstaatlich und demokratisch nennen zu dürfen, durch ihren Militäreinsatz mMn. Dies gesagt, besteht zwischen diesen beiden Besatzungen ein großer Unterschied, nämlich der, dass die NATO in Afghanistan keinen diskriminierenden und rassistischen Zweiklassenstaat aufbaut und seine eigene Bevölkerung als bevorzugte Schicht dorthin transferiert.
Es ist nur meine Meinung, aber ein Staat, der ein undemokratisches System auch außerhalb seiner Staatsgrenzen betreibt und ausbaut, ist mMn auch keine Demokratie. Eine fachliche Abhandlung darüber kann ich leider nicht anbieten.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Rüstiger Rentner »

Kopernikus » Di 9. Jul 2013, 10:44 hat geschrieben: Der auf Nationalstaaten bezogene Demokratiebegriff beschreibt die innere, politische Organisationsstruktur eines Staates. Diese lässt sich ziemlich sicher feststellen anhand von Kriterien wie freien Wahlen und Pressefreiheit, die gegeben sein müssen. Und dazu gehört selbstverständlich auch die Einhaltung von elementaren Menschenrechten. Aber das umfasst demokratietheoretisch nunmal nicht die Ausgestaltung eines Besatzungrechts auf extrastaatlichem Gebiet. Dass Israel die Westbank nicht "demokratisch besetzt" ist wohl klar. Wie sollte das auch aussehen? Genauso wenig besetzt die NATO demokratisch Afghanistan. Kaum ein dort eingesetzter Bürger des Westens ist derselben Gesetzgebung unterworfen wie die einheimische Bevölkerung. Gefallen lassen müssen sich die Afghanen von den Truppen und Organisationen des Westens umgekehrt eine ganze Menge. Nur macht das weder aus den USA noch aus GB oder Deutschland keine demokratischen Staaten mehr. Entweder also man begründet, dass Israel wegen innerer, massiver Unzulänglichkeiten, keine Demokratie ist oder man lässt es. In ersterem Fall hätte ich aber gern wenigstens mal eine einzige Fachpublikation gesehen, in der derartiges von einem Experten vertreten wird.
Jeder vierte Israeli ist ein Araber. Bezogen auf Deutschland hätten wir statt 7 Millionen Migranten 20 Millionen Deutsche mit Migrationshintergrund. Schon heute haben wir Landesminister und Bundesminister, die aus anderen Ländern stammen. Aber in Israel gab es und gibt es und wird es niemals einen arabischen Israeli als Minister geben. Israel ist zwar rein formal demokratisch, aber es nutzt die Demokratie nicht, um alle seine Bürger am Staat teilhaben zu lassen. Ich würde zwar nicht von vollendeter Apartheid sprechen, aber von starken Tendenzen dahin. Natürlich müssen auch die Araber in Israel die Bereitschaft mitbringen, sich in die Politik ihres Landes einzumischen, womöglich betrachten sie Israel aber gar nicht als ihr Land. Für mich sind die arabischen Israelis irgendwie undurchschaubar.
Zuletzt geändert von Rüstiger Rentner am Di 9. Jul 2013, 12:06, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Kopernikus »

Ich merk schon. Es interessiert die Diskutanten im Regelfall einfach nur, was ihnen ihr Bauch sagt. Auf der Basis lässt sich gar nicht sinnvoll über vermeintlich tatsächliche Demokratiedefizite Israels diskutieren, ist man sich doch noch nicht einmal über die akkurate Verwendung politischer Begriffe im Klaren.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von fred76 »

Kopernikus » Di 9. Jul 2013, 11:12 hat geschrieben:Ich merk schon. Es interessiert die Diskutanten im Regelfall einfach nur, was ihnen ihr Bauch sagt. Auf der Basis lässt sich gar nicht sinnvoll über vermeintlich tatsächliche Demokratiedefizite Israels diskutieren, ist man sich doch noch nicht einmal über die akkurate Verwendung politischer Begriffe im Klaren.
Nochmal ganz einfach für dich:
Demokratie setzt nach westlichem Verständnis ein gewissen Mindeststandard an Rechtsstaatlichkeit voraus, der bei einem Edit Modstaat wie Israel nicht gegeben ist.
Insofern kann man durchaus in Frage stellen, ob es sich bei Israel um eine Demokratie nach westlichem Verständnis handelt.

Afghanistan und die Nato mögen zur Ablenkung gerne hinzugezogen werden, haben aber keinen Bezug zu dem Thema, da Israel weder in der Nato noch in Afghanistan ist.
Zuletzt geändert von Alexyessin am Di 9. Jul 2013, 12:19, insgesamt 2-mal geändert.
Grund: Moderation
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Rüstiger Rentner »

Kopernikus » Di 9. Jul 2013, 11:12 hat geschrieben:Ich merk schon. Es interessiert die Diskutanten im Regelfall einfach nur, was ihnen ihr Bauch sagt. Auf der Basis lässt sich gar nicht sinnvoll über vermeintlich tatsächliche Demokratiedefizite Israels diskutieren, ist man sich doch noch nicht einmal über die akkurate Verwendung politischer Begriffe im Klaren.
Wenn 25% der Bevölkerung von jeglichen staatlichen Ämtern ausgeschlossen werden. dann ist dann kein vermeintliches Defizit, sondern ein erhebliches Defizit der Demokratie, das diese letztendlich ad absurdum führt. Man stelle sich vor, jeder vierte Franzose, jeder vierte Deutsche oder jeder vierte Amerikaner wäre in seinem Land schon wegen seiner Religion, Rasse oder sonstigen Merkmals von jeglichem Regierungsamt ausgeschlossen. Selbstverständlich wäre das Rassismus und Apartheid.
Zuletzt geändert von Rüstiger Rentner am Di 9. Jul 2013, 12:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Wolverine »

bennyh » Di 9. Jul 2013, 10:30 hat geschrieben: Das Unsinnschreiben geht munter weiter :D
Seit der Zweiten Intifada wird überhaupt kein Palästinenser, der nicht israelischer Staatsbürger ist, nach Israel gelassen, mit Ausnahme der Palästinenser Ostjerusalems, die keine israelische Staatsangehörigkeit angenommen haben. Seit 2002 gibt es nicht mal mehr eine Familienzusammenführung von israelischen Staatsbürgern, die Bewohner der besetzten Gebiete geheiratet haben.
Nochmal: Palästinensern, die rechtlich nachweisen können, dass sie Land in Area C besitzen, wird in der überwiegenden Anzahl der Fälle keine Baugenehmigung erteilt.
Gibt es einen Zwang zur Erteilung einer Baugenehmigung? Meines Wissens nicht. Nun, das "Gesetz" zur Anwendung der Israelischen Staatsbürgerschaft" war für die temporäre Anwendung nach der Zweiten Intifada gedacht und wurde mehrfach novelliert. Da Israel für die Sicherheit seiner Bürger verantwortlich ist und bis 2003 die Familienzusammenführung von einigen Palästinensern zur Vorbereitung von Attentaten missbraucht wurde, so ist es
a) eine innerstaatliche Angelegenheit Israels
b) eine Praxis aller Staaten, die selbständig darüber entscheiden wer seinen Lebensmittelpunkt in welchem Land hat
c) uns die Sache eigentlich überhaupt nichts angeht, siehe a)

Und nochmal. Jeder Palästinenser der seinen Besitz nachweisen kann, bekommt vor einem israelischen Gericht recht. Das hat mit der Baugenehmigung erst einmal gar nichts zu tun. Baut er ohne Genehmigung, wird das Haus abgerissen. Machen eigentlich alle Staaten so.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Liegestuhl »

Rüstiger Rentner » Di 9. Jul 2013, 12:05 hat geschrieben: Aber in Israel gab es und gibt es und wird es niemals einen arabischen Israeli als Minister geben.

Das Kabinett wählte gestern mit nur einer Gegenstimme den israelischen Araber Ghaleb Majadle zum Minister, der damit Israels erster Araber im Kabinett ist.

http://www.israelheute.com/Nachrichten/ ... fault.aspx
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Liegestuhl »

Rüstiger Rentner » Di 9. Jul 2013, 12:26 hat geschrieben:Man stelle sich vor, jeder vierte Franzose, jeder vierte Deutsche oder jeder vierte Amerikaner wäre in seinem Land schon wegen seiner Religion, Rasse oder sonstigen Merkmals von jeglichem Regierungsamt ausgeschlossen.
Bleib doch einfach bei der Wahrheit!
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von ToughDaddy »

Kopernikus » Di 9. Jul 2013, 12:12 hat geschrieben:Ich merk schon. Es interessiert die Diskutanten im Regelfall einfach nur, was ihnen ihr Bauch sagt. Auf der Basis lässt sich gar nicht sinnvoll über vermeintlich tatsächliche Demokratiedefizite Israels diskutieren, ist man sich doch noch nicht einmal über die akkurate Verwendung politischer Begriffe im Klaren.
Stimmt, es interessiert mich nicht wie Politiker oder Politikwissenschaftler Demokratie einordnen, wenn es nur dazu führt, dass jede Diktator zur Demokratie wird, solange ein demokratisches Verhalten im Innern herrscht. Dass Dich das stört, weil Du es mal wieder nur auf Israel münzen mußt, ist mir schon klar, immerhin kannst Dich dann bzgl. der Demokratiedefizite auf dieser Welt (zumindest solange es um Israel geht) irgendwie rausreden.
Immerhin brauchtest Dir auch so um meine Frage keine Gedanken machen, sondern konntest irgendwie daherschwätzen. *applaus
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Kopernikus »

Rüstiger Rentner » Di 9. Jul 2013, 12:26 hat geschrieben: Wenn 25% der Bevölkerung von jeglichen staatlichen Ämtern ausgeschlossen werden.
Und allein, weil das in Israel gar nicht der Fall ist, ist der Rest deines Beitrags Unsinn. Informier dich doch wenigstens erstmal bevor du solche Behauptungen aufstellst.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Rüstiger Rentner »

Liegestuhl » Di 9. Jul 2013, 11:27 hat geschrieben:

Das Kabinett wählte gestern mit nur einer Gegenstimme den israelischen Araber Ghaleb Majadle zum Minister, der damit Israels erster Araber im Kabinett ist.

http://www.israelheute.com/Nachrichten/ ... fault.aspx
Man muss also sieben Jahre zurückgehen, um einen Minister zu finden, der arabischen Ursprung hat?
Bisschen wenig.
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