Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

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Liegestuhl
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Liegestuhl »

schokoschendrezki hat geschrieben:(09 May 2017, 11:34)

Diese entspricht aber der Realität der ganzen Welt.
Nein. Die Lebensrealität der Menschen in Berlin ist anders als die im Nahen Osten.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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ThorsHamar
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von ThorsHamar »

relativ hat geschrieben:(09 May 2017, 10:57)

Das ist richtig, wenn die Gewalt und Hassspirale nicht unterbrochen wird, wird dies auch noch Generationen so weiter gehen.
Richtig. Und deshalb muss auch Zionismus, immerhin die umfassende politische Triebkraft einer dem mindestens 2 Parteien, kritisiert und hinterfragt werden dürfen!
Das wird aber durch die Gleichsetzung von Antizionismus und Antisemitismus unmöglich gemacht.
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Zunder
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Zunder »

schokoschendrezki hat geschrieben:(09 May 2017, 08:20)

Entfernt
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Zionismus auf eine Ebene mit dem Nationalsozialismus zu stellen, gehört zu den etwas widerlicheren Formen des Antisemitismus.
Etwas weniger schäbig gilt für "Heimat" und "Rassismus" ähnliches.

Daß die Soldaten der Roten Armee ihre real bedrohte Heimat gegen die rassistisch motivierte Wehrmacht verteidigten, kann man natürlich mit dem sinnlosen Geschwätz vom Kulturessenzialismus denunzieren. Wenn man halbwegs bei Trost ist, läßt man's aber bleiben.

Der Zionismus hatte zum Ziel, für die Juden eine gleichberechtigte Stellung unter Völkern zu erreichen. Der Nationalsozialismus hatte das Ziel die Juden auszurotten.

Für die Juden ging es nicht um einen genauso läppischen wie denunziatorischen Kulturbegriff, sondern ums Überleben. Für Israel gilt das immer noch.
Deine Hirngespinste helfen da nicht weiter, auch wenn du sie für ein Zeichen von Intelligenz hältst.
Zuletzt geändert von Zunder am Di 9. Mai 2017, 12:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Liegestuhl »

ThorsHamar hat geschrieben:(09 May 2017, 11:43)

Richtig. Und deshalb muss auch Zionismus, immerhin die umfassende politische Triebkraft einer dem mindestens 2 Parteien, kritisiert und hinterfragt werden dürfen!
Das wird aber durch die Gleichsetzung von Antizionismus und Antisemitismus unmöglich gemacht.
Du verwechselst legitime Israelkritik mit rassistischem Antizionismus.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von relativ »

ThorsHamar hat geschrieben:(09 May 2017, 11:43)

Richtig. Und deshalb muss auch Zionismus, immerhin die umfassende politische Triebkraft einer dem mindestens 2 Parteien, kritisiert und hinterfragt werden dürfen!
Das wird aber durch die Gleichsetzung von Antizionismus und Antisemitismus unmöglich gemacht.
Evtl. solltest du dich dann nicht so auf den Zionismus versteifen, denn Kritik an diesem hat als Lösungsansatz heutzutage m.M. kaum noch eine Bedeutung, ausser eben das Gezetere um dessen Definition.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von ThorsHamar »

Liegestuhl hat geschrieben:(09 May 2017, 12:13)

Du verwechselst legitime Israelkritik mit rassistischem Antizionismus.
Nein, da ist gar nichts zu verwechseln, da "legitime Israelkritik" kein objektives Kriterium darstellt sondern bei Missfallen einfach diskreditiert und somit unmöglich gemacht werden kann, siehe Strangtitel.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von ThorsHamar »

relativ hat geschrieben:(09 May 2017, 12:28)

Evtl. solltest du dich dann nicht so auf den Zionismus versteifen, denn Kritik an diesem hat als Lösungsansatz heutzutage m.M. kaum noch eine Bedeutung, ausser eben das Gezetere um dessen Definition.
Für mich ist Zionismus der Grund für die Unmöglichkeit für Frieden auf der jüdischen Seite.
Das ist unabhängig vom Verhalten der Araber.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von schokoschendrezki »

Liegestuhl hat geschrieben:(09 May 2017, 11:40)

Nein. Die Lebensrealität der Menschen in Berlin ist anders als die im Nahen Osten.
Das stimmt schon. Und diese Refugiumssuche ist auch etwas sehr verständliches. Es verbindet sich jedoch im Falle Israels mit eben jenem Kulturessenzialismus, den man aktuell auch in anderen Ländern verstärkt vorfindet. Auch in dieser geographisch-historischen Inanspruchnahme eines angeblich angestammten Territoriums. Ich ordne das im Falle Israels nicht anders ein als etwa im Fall Ungarn, wo es seit einiger Zeit bereits eine Karte mit einem vergößerten Landesterritorium (aus der Zeit vor dem 1. WK) als eine Art Nationalsymbol gibt.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von relativ »

ThorsHamar hat geschrieben:(09 May 2017, 13:08)

Für mich ist Zionismus der Grund für die Unmöglichkeit für Frieden auf der jüdischen Seite.
Das ist unabhängig vom Verhalten der Araber.
Sehe ich nicht so, der Staat Israel ist ein Faktum, dafür braucht es kein Zionismus mehr, bzw. braucht man sich über diese Begrifflichkeit nicht mehr zu streiten, denn für Geschichte gibt es keine Lösungen mehr , nur für die Zukunft. Amen. ;)
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Moses »

ThorsHamar hat geschrieben:(09 May 2017, 13:08)

Für mich ist Zionismus der Grund für die Unmöglichkeit für Frieden auf der jüdischen Seite.
Das ist unabhängig vom Verhalten der Araber.
Kein Mensch spricht Dir ab, dass bei Deiner Einstellung dieses "für Dich so ist" - wahr und richtig wird es dadurch jedoch nicht.
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von schokoschendrezki »

relativ hat geschrieben:(09 May 2017, 12:28)

Evtl. solltest du dich dann nicht so auf den Zionismus versteifen, denn Kritik an diesem hat als Lösungsansatz heutzutage m.M. kaum noch eine Bedeutung, ausser eben das Gezetere um dessen Definition.
Nicht, wenn man Zionismus in aktuelle politische kulturessenzialistische Strömungen einordnet. Wird das denn nicht an dem überdurchschnittlich positiven Verhältnis etwa des (verstorbenen) Lech Kazcynski oder auch von Geert Wilders zu Israel deutlich?
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von relativ »

schokoschendrezki hat geschrieben:(09 May 2017, 13:19)

Nicht, wenn man Zionismus in aktuelle politische kulturessenzialistische Strömungen einordnet. Wird das denn nicht an dem überdurchschnittlich positiven Verhältnis etwa des (verstorbenen) Lech Kazcynski oder auch von Geert Wilders zu Israel deutlich?
Diese Strömungen sind ja erkennbar und zwar in jede nur erdenkliche, auch "extreme", Richtung. Daher ist die Versteifung auf den Begriff Zionismus für mich völlig irrelevant, es sei denn man will sich darauf versteifen, weil es gegen eine bestimmte Richtung geht.
Diesen Strömungen sollte man das kollektive Bewusstsein des Mensch sein entgegensetzen.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von ThorsHamar »

relativ hat geschrieben:(09 May 2017, 13:14)

Sehe ich nicht so, der Staat Israel ist ein Faktum, dafür braucht es kein Zionismus mehr, bzw. braucht man sich über diese Begrifflichkeit nicht mehr zu streiten, denn für Geschichte gibt es keine Lösungen mehr , nur für die Zukunft. Amen. ;)
Es gibt aber Zionismus! Warum wohl?
Die Geschichtsschreibung des Zionismus sind die Narrative Israels. Und aus diesen wird versucht, den Arabern allein die Schuld am Konflikt zuzuschieben.
Es ist der Zionismus von Shamir und Begin, der heute "Siedlungspolitik" genannt wird ....
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von ThorsHamar »

Moses hat geschrieben:(09 May 2017, 13:15)

Kein Mensch spricht Dir ab, dass bei Deiner Einstellung dieses "für Dich so ist" - wahr und richtig wird es dadurch jedoch nicht.
Natürlich nicht, denn was tatsächlich wahr und richtig ist, bestimmst ja Du.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von relativ »

ThorsHamar hat geschrieben:(09 May 2017, 13:48)

Es gibt aber Zionismus! Warum wohl?
Die Geschichtsschreibung des Zionismus sind die Narrative Israels. Und aus diesen wird versucht, den Arabern allein die Schuld am Konflikt zuzuschieben.
Es ist der Zionismus von Shamir und Begin, der heute "Siedlungspolitik" genannt wird ....
Sorry, aber der Konflikt hat sich schon über so viele Jahre verselbstständigt, daß man mit dem Argument, der Zionismus ist die treibende Kraft dahinter (also hinter Israels Politik) m.M. nicht weiter kommt.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Liegestuhl »

ThorsHamar hat geschrieben: Die Geschichtsschreibung des Zionismus sind die Narrative Israels. Und aus diesen wird versucht, den Arabern allein die Schuld am Konflikt zuzuschieben.
Und die Geschichtsschreibung der Araber gibt den Juden die Schuld für so ziemlich alles in der Welt.

So what? Israel ist Realität und eine Lösung kann es nur mit einem jüdischen Staat geben.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Liegestuhl »

ThorsHamar hat geschrieben:(09 May 2017, 13:05)

Nein, da ist gar nichts zu verwechseln, da "legitime Israelkritik" kein objektives Kriterium darstellt sondern bei Missfallen einfach diskreditiert und somit unmöglich gemacht werden kann, siehe Strangtitel.
Ja, die jüdische Weltherrschaft, die alles kontrolliert und die "Kritiker" mundtod macht. Davon habe ich auch gelesen.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von ThorsHamar »

Liegestuhl hat geschrieben:(09 May 2017, 14:49)

Ja, die jüdische Weltherrschaft, die alles kontrolliert und die "Kritiker" mundtod macht. Davon habe ich auch gelesen.
Du musst nicht eine jüdische Weltherrschaft bemühen: Schau Dir die Änderung des Strangtitels an. Die bestätigt meine Meinung doch bestens.
Seit Kurzem gilt hier, auf Nachfrage beim Mod bestätigt, dass Antizionismus Antisemitismus ist.
Damit ist Kritik an einer politischen Bewegung verboten und diskreditiert.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von ThorsHamar »

Liegestuhl hat geschrieben:(09 May 2017, 14:46)

Und die Geschichtsschreibung der Araber gibt den Juden die Schuld für so ziemlich alles in der Welt.
Verleumdung und Hetze entfernt
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So what? Israel ist Realität und eine Lösung kann es nur mit einem jüdischen Staat geben.
Ja, Israel existiert und soll es auch.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Liegestuhl »

ThorsHamar hat geschrieben:(09 May 2017, 15:06)
Ja, Israel existiert und soll es auch.
Richtig. Aber ohne Zionismus hätte es kein Israel gegeben.

Übrigens auch kein palästinensisches Volk.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von schokoschendrezki »

ThorsHamar hat geschrieben:(09 May 2017, 13:48)

Es gibt aber Zionismus! Warum wohl?
Die Geschichtsschreibung des Zionismus sind die Narrative Israels. Und aus diesen wird versucht, den Arabern allein die Schuld am Konflikt zuzuschieben.
Es ist der Zionismus von Shamir und Begin, der heute "Siedlungspolitik" genannt wird ....
Aber in gewisser Hinsicht führt man mit der Benutzung sowohl des Begriffs Zionismus als auch Antizionismus dieses Narrativ nur selbst weiter fort. Das muss irgendwie anders gehen. Sonst wird das nix.

Im Gegensatz zum Fall Israel hat die EU bei Frage der Aufnahme von Bosnien-Herzegowina ein Wörtchen mitzureden. Und da kann - meiner Ansicht nach - die Strategie nur sein, sich unter keinen Umständen an den ethnischen Auseinandersetzungen zwischen Serben, Kroaten, Muslimen, Katholiken, Orthodoxen usw. usf. zu beteiligen. Auf Israel bezogen würde das bedeuten, den Terminus Zionismus/Antizionismus einfach nicht mehr zu benutzen. Bestimmte Praktiken sowohl bei der israelischen Siedlungspolitik als auch und gerade der Politik der Autonomiebehörde sind auch ganz ohne diese Begrifflichkeit zu kritisieren.

Und es gibt eine ganz wesentliche Asymmetrie zwischen Zionismus und der Politik der arabischen Staaten in Nahost der letzten Jahrzehnte: Der Zionismus bestreitet nicht grundsätzlich das Existenzrecht arabischer Staaten. Wie könnte er auch. Das Existenzrecht Israels jedoch wird zum Teil jedenfalls ganz grundsätzlich und kategorisch bestritten.

Ordnet man Zionismus unter die modernen Nationalismen ein, so ergibt sich eine ganz andere Art von (sicher berechtigter) Kritik: Er ist nur ein weiterer Beleg für eine insgesamt und international gesehen ungute politische Entwicklung jüngerer Zeit. Hin zu identitären Ideologien und Kulturessentialismus. Und keine Sache, die Israel irgendwie aus diesen internationalen Entwicklungen in besonderer Weise heraushebt.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von bennyh »

schokoschendrezki hat geschrieben:(10 May 2017, 11:41)
Und es gibt eine ganz wesentliche Asymmetrie zwischen Zionismus und der Politik der arabischen Staaten in Nahost der letzten Jahrzehnte: Der Zionismus bestreitet nicht grundsätzlich das Existenzrecht arabischer Staaten. Wie könnte er auch. Das Existenzrecht Israels jedoch wird zum Teil jedenfalls ganz grundsätzlich und kategorisch bestritten.
Wie handhabt es der Zionismus mit dem Existenzrecht eines Palästinenserstaates?
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Keoma »

bennyh hat geschrieben:(10 May 2017, 13:26)

Wie handhabt es der Zionismus mit dem Existenzrecht eines Palästinenserstaates?
Als der Zionismus entstand, gab es keine Palästinenser.
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von bennyh »

Keoma hat geschrieben:(10 May 2017, 13:36)

Als der Zionismus entstand, gab es keine Palästinenser.
Das ist nicht wirklich eine Antwort auf die Frage.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Keoma »

bennyh hat geschrieben:(10 May 2017, 14:17)

Das ist nicht wirklich eine Antwort auf die Frage.
Ist aber auch eine blöde Frage.
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von JohnAtarash »

Warum sollte man Israel überhaupt kritisieren. Diese kleine Nation kämpft doch seit Jahrtausenden nur ums nackte Überleben. Die Tatsache dass es überhaupt noch Juden gibt würde ich der Gnade Gottes zuschreiben, der unbedingt seine Verheißungen an Abraham, Isaak und Jakob halten wollte. Schaut doch, die großen Nationen machen was sie wollen und man kann schreien wie man will, hilft nichts zur Sache. Z.B. Russland mit der Krim. Bei jeder kleinsten Tat von Israel ist der Aufschrei dagegen groß. Z.B eine neue kleine Siedlung. Wo soll denn dieses kleine Volk wohnen, wenn auf diesem kleinen Stückchen Erde kein Platz mehr für alle Menschen ist?
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von bennyh »

Keoma hat geschrieben:(10 May 2017, 14:23)

Ist aber auch eine blöde Frage.
Anders gefragt: Der Zionismus Zionismus bestreitet das Existenzrecht eines palästinensischen Staates. Zustimmung oder Widerspruch?
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Keoma »

bennyh hat geschrieben:(10 May 2017, 14:56)

Anders gefragt: Der Zionismus Zionismus bestreitet das Existenzrecht eines palästinensischen Staates. Zustimmung oder Widerspruch?
Von welchem Zionismus sprichst du überhaupt?
Wie kann "ein" Zionismus das Existenzrecht eines palästinensischen Staates bestreiten?
Der Gescheitere gibt nach!
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von bennyh »

JohnAtarash hat geschrieben:(10 May 2017, 14:46)Wo soll denn dieses kleine Volk wohnen, wenn auf diesem kleinen Stückchen Erde kein Platz mehr für alle Menschen ist?
Die Siedlungen werden nicht gebaut, weil in Israel selber kein Platz mehr ist. Das ist völliger Unsinn. Außerdem muss das palästinensische Volk auch irgendwo wohnen.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von bennyh »

Keoma hat geschrieben:(10 May 2017, 15:00)
Von welchem Zionismus sprichst du überhaupt?
Nehmen wir den Zionismus, auf den Sie sich bezogen, also derjenige, während dessen Entstehung es noch keine Palästinenser gab.
Keoma hat geschrieben:(10 May 2017, 15:00)
Wie kann "ein" Zionismus das Existenzrecht eines palästinensischen Staates bestreiten?
Schokoschendreyki schrieb:
schokoschendrezki hat geschrieben:
Die Antwort auf Ihre Frage lautet: Auf dieselbe Weise, wie er "nicht grundsätzlich das Existenzrecht arabischer Staaten" bestreitet.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von JohnAtarash »

bennyh hat geschrieben:(10 May 2017, 15:02)

Die Siedlungen werden nicht gebaut, weil in Israel selber kein Platz mehr ist. Das ist völliger Unsinn. Außerdem muss das palästinensische Volk auch irgendwo wohnen.
So ein Unsinn ist es gar nicht! Es ist ein kleines Stückchen Land. Eins der kliensten Länder der Erde.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von ThorsHamar »

schokoschendrezki hat geschrieben:(10 May 2017, 11:41)

Aber in gewisser Hinsicht führt man mit der Benutzung sowohl des Begriffs Zionismus als auch Antizionismus dieses Narrativ nur selbst weiter fort. Das muss irgendwie anders gehen. Sonst wird das nix.....
Es geht aber nicht einfach um die Benutzung von Begriffen.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von ThorsHamar »

JohnAtarash hat geschrieben:(10 May 2017, 15:11)

So ein Unsinn ist es gar nicht! Es ist ein kleines Stückchen Land. Eins der kliensten Länder der Erde.
Ja, unglaublich. So ein kleines Land und so weit weg .... :cool:
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Liegestuhl »

bennyh hat geschrieben:(10 May 2017, 14:56)

Anders gefragt: Der Zionismus Zionismus bestreitet das Existenzrecht eines palästinensischen Staates. Zustimmung oder Widerspruch?
Der Zionismus bestreitet noch befürwortet das Existenzrecht irgendeines Staates. Der Zionismus befürwortet ausschließlich das Existenzrecht des jüdischen Staates.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von schokoschendrezki »

bennyh hat geschrieben:(10 May 2017, 13:26)

Wie handhabt es der Zionismus mit dem Existenzrecht eines Palästinenserstaates?
Er handhabt es überhaupt nicht. Wesentliche Antriebskraft für zionistische Bewegungen im 19. und 20. Jahrhundert war der europäische Antisemitismus und davon geprägt der Willen zur Gründung eines eigenständigen Judenstaats. Die Konflikte mit den Palästinensern sind zwar real aber nicht intendiert. Während die Feindschaft mit den Juden im Antisemitismus nicht einfach ein Seiteneffekt sind, sondern tatsächlich intendiert.

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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Liegestuhl »

schokoschendrezki hat geschrieben:(11 May 2017, 08:34)

Er handhabt es überhaupt nicht. Wesentliche Antriebskraft für zionistische Bewegungen im 19. und 20. Jahrhundert war der europäische Antisemitismus und davon geprägt der Willen zur Gründung eines eigenständigen Judenstaats. Die Konflikte mit den Palästinensern sind zwar real aber nicht intendiert. Während die Feindschaft mit den Juden im Antisemitismus nicht einfach ein Seiteneffekt sind, sondern tatsächlich intendiert.
Ich stimme dir nicht oft zu, aber diesbezüglich zu 100%.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von relativ »

schokoschendrezki hat geschrieben:(11 May 2017, 08:34)

Er handhabt es überhaupt nicht. Wesentliche Antriebskraft für zionistische Bewegungen im 19. und 20. Jahrhundert war der europäische Antisemitismus und davon geprägt der Willen zur Gründung eines eigenständigen Judenstaats. Die Konflikte mit den Palästinensern sind zwar real aber nicht intendiert. Während die Feindschaft mit den Juden im Antisemitismus nicht einfach ein Seiteneffekt sind, sondern tatsächlich intendiert.

Eine ganz andere Frage ist, wie sich der Zionismus aktuell in die gesamte weltpolitische Entwicklung einordnet. Da geht er parallel mit nationalistischen, identitären Bewegungen einher. Und ist alt Teil dieser unguten gesamtpolitischen Entwicklung zu kritisieren.
Gut auf den Punkt gebracht.
Trotzdem sollte auch Israel sich nicht nur auf den existierenden Antisemitismus berufen, sondern m.M. auch selbstreflektierend zur Kenntnis nehmen, daß nicht jeder Hass/Wut/Kritik seine Intention im rassistischen Antisemitismus hat, sondern auch handfeste politische Gründe.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Keoma »

relativ hat geschrieben:(11 May 2017, 09:17)

Gut auf den Punkt gebracht.
Trotzdem sollte auch Israel sich nicht nur auf den existierenden Antisemitismus berufen, sondern m.M. auch selbstreflektierend zur Kenntnis nehmen, daß nicht jeder Hass/Wut/Kritik seine Intention im rassistischen Antisemitismus hat, sondern auch handfeste politische Gründe.
Nun, wenn der Hass auf hier lebende Juden zielt, ist die Israelkritik wohl nur vorgeschoben.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Liegestuhl »

relativ hat geschrieben:(11 May 2017, 09:17)
Trotzdem sollte auch Israel sich nicht nur auf den existierenden Antisemitismus berufen, sondern m.M. auch selbstreflektierend zur Kenntnis nehmen, daß nicht jeder Hass/Wut/Kritik seine Intention im rassistischen Antisemitismus hat, sondern auch handfeste politische Gründe.
Ja. Wem die Hütte wegplaniert wird und daraufhin einen israelischen Soldaten umnietet, ist ein Mörder. Er wird dadurch aber nicht zum antisemitischen Mörder.
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relativ
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von relativ »

Keoma hat geschrieben:(11 May 2017, 09:18)

Nun, wenn der Hass auf hier lebende Juden zielt, ist die Israelkritik wohl nur vorgeschoben.
Ja sicher ist er das dann. Pauschaler unbegründeter Hass auf einzelne Juden, die mit der Politik von Israel nix am Hut haben ist natürlich als Antisemitisch anzusehen, selbst wenn der "Hater" dies nicht so sieht.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Keoma »

relativ hat geschrieben:(11 May 2017, 09:44)

Ja sicher ist er das dann. Pauschaler unbegründeter Hass auf einzelne Juden, die mit der Politik von Israel nix am Hut haben ist natürlich als Antisemitisch anzusehen, selbst wenn der "Hater" dies nicht so sieht.
Ich nehme an, wir meinen das Selbe - wenn muslimischer Antisemitismus in Europa mit Israels Siedlungspolitik entschuldigt wird.
Manche Linke machen das gerne.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von ThorsHamar »

Liegestuhl hat geschrieben:(11 May 2017, 09:25)

Ja. Wem die Hütte wegplaniert wird und daraufhin einen israelischen Soldaten umnietet, ist ein Mörder. Er wird dadurch aber nicht zum antisemitischen Mörder.
Da freut er sich bestimmt ganz doll ....
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von relativ »

Liegestuhl hat geschrieben:(11 May 2017, 09:25)

Ja. Wem die Hütte wegplaniert wird und daraufhin einen israelischen Soldaten umnietet, ist ein Mörder. Er wird dadurch aber nicht zum antisemitischen Mörder.
Neben diesem deinem Szenario ist mir aber wesentlich wichtiger, daß man sich Gedanken macht welche Gründe für Hass vorliegen. Bei den einen ist es klarer Antisemitismus, aber bei anderen, und ich kenne da ein paaar Araber/Palästinenser die ich jetzt nicht als oberflächlich Rassistisch einordnen würde, hat es eben mit der Art und Weise zu tun, wie der Nahostkonflikt sich entwickelt hat und die Rolle von Israel und Europa darin.
Natürlich halte ich denen immer entgegen, daß die Araber letzendlich ja den Krieg angefangen haben, aber da kommt dann wieder die Argumentation, wie sie auch z.B. Thor hier bringt, nämlich der Verdacht, daß hinter dem Zionismus eine perfider Plan stand die Araber/Palästinenser von dort mit allen Mitteln zu vertreiben und die ausgestreckte Hand nur ein Feigenblatt war, in der Gewissheit, daß sie die Araber eh nicht annehmen. Diese Sichtweise hat sich in den Köpfen so vieler Araber , die ich kenne verfestigt, daß es nur schwer ist denen eine etwas andere Sicht der Dinge zu vermitteln.
Auf die entscheidenen Frage die ich dann immer Stelle , kommt meist ein Schulterzucken.
Warum in Herr Gotts Namen, haben die Araber/Palästinenser die ausgestreckte Hand nicht angenommen und es drauf ankommen lassen, ob sie ernst gemeint war/ist. Dann hätten wir heute wenigstens eine Gewissheit.
Nun ist der Hass/Misstrauen über Generationen gesäht und es wird Generationen brauchen um dieses Misstrauen zu tilgen, wenn denn mal die Gewalt abnimmt, oder ein Ende hat.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von relativ »

Keoma hat geschrieben:(11 May 2017, 09:55)

Ich nehme an, wir meinen das Selbe - wenn muslimischer Antisemitismus in Europa mit Israels Siedlungspolitik entschuldigt wird.
Manche Linke machen das gerne.
Gerade hast du etwas anderes geschrieben.
Für mich steht fest Hass/Kritik auf einzelnen Juden wegen der z.B. Siedlungspolitik ist Antisemitismus, selbst wenn er den Hass/Kritik damit begründet.
Kritik an der Siedlungspolitik ist nicht automatisch Antisemitismus. Ich hoffe du erkennt den kleinen aber feinen Unterschied.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von ThorsHamar »

Keoma hat geschrieben:(11 May 2017, 09:55)

Ich nehme an, wir meinen das Selbe - wenn muslimischer Antisemitismus in Europa mit Israels Siedlungspolitik entschuldigt wird.
Manche Linke machen das gerne.
Und wie nennt man die "muslimischen" Gefühle in Europa in Bezug auf Juden, welche allein wegen der "Siedlungspolitik" des Staates der Juden, entstehen?
Sowas gibt es gar nicht, oder? Es muss immer Antisemitismus, also völlig grundloser Hass auf Juden sein, stimmt's?
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Keoma »

relativ hat geschrieben:(11 May 2017, 10:02)

Gerade hast du etwas anderes geschrieben.
Für mich steht fest Hass/Kritik auf einzelnen Juden wegen der z.B. Siedlungspolitik ist Antisemitismus, selbst wenn er den Hass/Kritik damit begründet.
Kritik an der Siedlungspolitik ist nicht automatisch Antisemitismus. Ich hoffe du erkennt den kleinen aber feinen Unterschied.
Wieso, genau das habe ich geschrieben.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Keoma »

ThorsHamar hat geschrieben:(11 May 2017, 10:08)

Und wie nennt man die "muslimischen" Gefühle in Europa in Bezug auf Juden, welche allein wegen der "Siedlungspolitik" des Staates der Juden, entstehen?
Sowas gibt es gar nicht, oder? Es muss immer Antisemitismus, also völlig grundloser Hass auf Juden sein, stimmt's?
Man könnte es vielleicht auch als muslimische Blödheit bezeichnen, wenn man den europäischen Juden die Siedlungspolitik in die Schuhe schiebt.
Anscheinend gibt es diese Methodik nicht nur bei Linken.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von relativ »

Keoma hat geschrieben:(11 May 2017, 10:25)

Wieso, genau das habe ich geschrieben.
Nun, wenn der Hass auf hier lebende Juden zielt, ist die Israelkritik wohl nur vorgeschoben.
wenn muslimischer Antisemitismus in Europa mit Israels Siedlungspolitik entschuldigt wird.
Manche Linke machen das gerne.
Sind für mich nicht innhaltlich die selben Aussagen.
Bei der ersten Aussage stimme ich dir zu.
Bei der zweiten unterstellst du, mehr oder weniger, Kritik an Israel mit pauschalen Antisemitismus, indem du davon ausgehst, daß nur Antisemiten dies kritisieren, der Hinweis auf muslimischen und die Linken verstärkt hier nur noch mein Eindruck , daß du mit der Aussage etwas anderes im Sinn hattest.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Keoma »

relativ hat geschrieben:(11 May 2017, 10:45)

Sind für mich nicht innhaltlich die selben Aussagen.
Bei der ersten Aussage stimme ich dir zu.
Bei der zweiten unterstellst du, mehr oder weniger, Kritik an Israel mit pauschalen Antisemitismus, indem du davon ausgehst, daß nur Antisemiten dies kritisieren, der Hinweis auf muslimischen und die Linken verstärkt hier nur noch mein Eindruck , daß du mit der Aussage etwas anderes im Sinn hattest.
Verstehe.
Korinthenkacker. :D
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von relativ »

Keoma hat geschrieben:(11 May 2017, 10:47)

Verstehe.
Korinthenkacker. :D
Ne, ich habe halt gelernt, daß man bei gewissen Argumentationen genau hinschauen sollte. :D
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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