Die postsowjetische Kaukasusrepublik steht damit vor einem entscheidenden Wendepunkt, der im Ansatz an den ukrainischen Euromaidan erinnert.
Welche Optionen hat das Land ? Wie wird Russland reagieren ?
Da tipp ich mal auf grüne Männchen die demnächst in Armenien auftauchen werden.
Re: Wie weiter mit Armenien ?
Verfasst: Mo 23. Apr 2018, 15:46
von DarkLightbringer
Der Oppositionsführer ist ein ehemaliger Journalist und Abgeordneter.
"Es geht um die Frage, ob die Bürger Armeniens überhaupt etwas zu sagen haben in ihrem Land. Oder ob man sie nach Lust und Laune betrügen kann". Als Vorbilder nennt er die Demokratiebewegungen in Polen und der Tschechoslowakei, die im vergangenen Jahrhundert die kommunistischen Regime in diesen Ländern zum Abdanken gezwungen haben. "Wir haben eine samtene Revolution ausgerufen.
Es liegt durchaus im Psychogramm Putins, die aktuellen Ereignisse für eine Operation des CIA oder MI-6 zu halten.
Da wird ihm dann wohl nichts anderes übrig bleiben als das armenische Volk aus den Klauen dieser Schurken zu befreien. Jetzt noch eine Demo mit "Putin, rette uns!" Schildern und die Sache ist geritzt.
Re: Wie weiter mit Armenien ?
Verfasst: Mo 23. Apr 2018, 16:11
von DarkLightbringer
Hier ist der Oppositionsführer im Gespräch mit dem inzwischen zurückgetretenen Regierungschef zu sehen - der Dialog war allerdings extrem kurz, anschließend war die Verhaftung erfolgt.
Da wird ihm dann wohl nichts anderes übrig bleiben als das armenische Volk aus den Klauen dieser Schurken zu befreien. Jetzt noch eine Demo mit "Putin, rette uns!" Schildern und die Sache ist geritzt.
Das könnte neue Sanktionen bedeuten, die grünen Männchen werden etwas kostspielig.
"Radio Free Europa / Radio Liberty" zeigt im Video feiernde Armenier im Siegestaumel in der Hauptstadt Eriwan. Dazu noch einen Livestream ohne Übersetzung.
Das könnte neue Sanktionen bedeuten, die grünen Männchen werden etwas kostspielig.
"Radio Free Europa / Radio Liberty" zeigt im Video feiernde Armenier im Siegestaumel in der Hauptstadt Eriwan. Dazu noch einen Livestream ohne Übersetzung.
Damit ist der Beweis erbracht. Vollkommen chaotische Zustände auf den Straßen Eriwans. Für Putin wird es Zeit hier einzugreifen um das Land wieder aus der Unordnung herauszuholen.
Damit ist der Beweis erbracht. Vollkommen chaotische Zustände auf den Straßen Eriwans. Für Putin wird es Zeit hier einzugreifen um das Land wieder aus der Unordnung herauszuholen.
Der Anführer, den sie "Nikol! Nikol!" nennen, trägt ein T-Shirt in Tarnfleck, die Hand ist offenbar verletzt:
Das heißt Chaos auf den Straßen, Gewalt und evtl auch noch paramilitärische Rädelsführer. Da bleibt Putin ja gar keine andere Wahl als einzugreifen und die Ordnung wieder herzustellen.
Das heißt Chaos auf den Straßen, Gewalt und evtl auch noch paramilitärische Rädelsführer. Da bleibt Putin ja gar keine andere Wahl als einzugreifen und die Ordnung wieder herzustellen.
Die armenische Armee hat sich aber bereits mit dem Volk verbrüdert.
Die armenische Armee hat sich aber bereits mit dem Volk verbrüdert.
Für die armenische Armee gab es eine klare Order sich nicht an den Protestmärschen zu beteiligen. Man hat es also zusätzlich auch noch mit einem Aufstand innerhalb der Armee zu tun. Damit hat Putin gar nicht mehr die Wahl ob er eingreift oder nicht, er muß.
Für die armenische Armee gab es eine klare Order sich nicht an den Protestmärschen zu beteiligen. Man hat es also zusätzlich auch noch mit einem Aufstand innerhalb der Armee zu tun. Damit hat Putin gar nicht mehr die Wahl ob er eingreift oder nicht, er muß.
In einem Filmbeitrag ist zu sehen, wie etwa 200 Soldaten am Protestmarsch teilnehmen:
[youtube][/youtube]
Gefordert wird eine Übergangsregierung sowie Neuwahlen.
Re: Wie weiter mit Armenien ?
Verfasst: Mo 23. Apr 2018, 17:49
von DarkLightbringer
Über Twitter meldet jemand: "Prime Minister resigns!!! We won! Long live free Armenia, long live Democracy!!!
A dream came true Der armenische MP hat sein Amt verlassen. Wir haben gewonnen. Es lebe die Demokratie,
es lebe das freie #Armenien"
Riesige Menschenmassen sind immer noch versammelt. Es werden Reden gehalten - leider in einem völlig unverständlichen armenisch.
Die Russen in Armenien müssen befreit und beschützt werden.
Da Armenien kein Öl besitzt, sind die USA ein einer "Befreiung" dieses Landes wohl eher nicht interessiert. Da haben die Armenier doch noch einmal Glück gehabt und werden nicht in die Steinzeit gebombt, bevor ihnen von den USA ein Präsident gestellt wird...
In Aserbaidschan sieht es anders aus, wenn es da Unruhen gibt, dann gute Nacht...
Da Armenien kein Öl besitzt, sind die USA ein einer "Befreiung" dieses Landes wohl eher nicht interessiert. Da haben die Armenier doch noch einmal Glück gehabt und werden nicht in die Steinzeit gebombt, bevor ihnen von den USA ein Präsident gestellt wird...
In Aserbaidschan sieht es anders aus, wenn es da Unruhen gibt, dann gute Nacht...
Manchen ist der Antiamerikanismus schon so zur Obsession geworden, das nicht mehr zwischen Realität und Wahn zu unterscheiden ist.
Die Russen in Armenien müssen befreit und beschützt werden.
Die Armenier sind von der Geschichte her schon immer eher pro-russisch gewesen. Und dank der tollen Idee mit der russischen Staatsbürgerschaft ............ hätte er jeden Grund geschaffen.
Die Ukraine besitzt Öl? Nein? Trotzdem sind die Russen eingefallen und haben einen Landesteil völkerrechtswidrig annektiert.
Re: Wie weiter mit Armenien ?
Verfasst: Mo 23. Apr 2018, 19:20
von DarkLightbringer
Für heute Abend wurde eine Ansprache des Oppositionsführer angekündigt.
Re: Wie weiter mit Armenien ?
Verfasst: Mo 23. Apr 2018, 19:30
von DarkLightbringer
Die Reaktion in Moskau ist bislang eher zurückhaltend.
Die ersten Reaktionen aus Moskau waren sehr vorsichtig. Zunächst sprach niemand von einem Staatsstreich, wie russische Politiker etwa die Ereignisse in der Ukraine gerne nennen.
Die Armenier sind von der Geschichte her schon immer eher pro-russisch gewesen. Und dank der tollen Idee mit der russischen Staatsbürgerschaft ............ hätte er jeden Grund geschaffen.
Die Armenier haben die Russen in der Tat häufig als Schutzmacht betrachtet und sich ihnen kulturell näher gefühlt als ihren unmittelbaren Nachbarn. Vergessen wir nicht, dass Armenien von unangenehmen Ländern umgeben ist, beispielsweise von der Türkei (Stichwort: Völkermord), Aserbaidschan (Stichwort: Bergkarabachkonflikt) und dem Iran.
Das macht sie besonders vulnerabel für russischen Einfluss, der, wie wir wissen, nicht nur seine positiven (Militärhilfe gegen das größere und ölreiche Aserbaidschan), sondern auch seine negativen Seiten haben kann (Einflussnahme auf die Politik).
Jetzt darfst Du mal die anti-russischen Beiträge in diesem Strang zählen.
Welche meinst du jetzt genau? Meinst du die kritischen Beiträge der Einflussnahme der jetzigen Regierung der RF in Armenien?
Re: Wie weiter mit Armenien ?
Verfasst: Mo 23. Apr 2018, 19:40
von DarkLightbringer
Die augenblickliche Ruhe täuscht wahrscheinlich.
Alptraumszenario für Russland
In Russland dürften die Ereignisse in Armenien wie ein Alptraum wirken. Zum einem beobachtet Moskau seit Jahren mit Sorge Straßenproteste in Nachbarländern und sieht darin eine Einmischung des Westens und eine Bedrohung für sich. Zum anderen wiederholte sich dieses Szenario ausgerechnet in Armenien, einem besonders engen Verbündeten Russlands im postsowjetischen Raum.
Die Erhebung ist jetzt die größte in einer postsowjetischen Republik seit dem Maidan von 2013/14. Und wenn sich postsowjetische Völker erheben, dann könnte das ein Vorbild für das russische Volk sein - das wiederum muss der Kreml nahezu zwangsläufig fürchten.
Die Armenier haben die Russen in der Tat häufig als Schutzmacht betrachtet und sich ihnen kulturell näher gefühlt als ihren unmittelbaren Nachbarn. Vergessen wir nicht, dass Armenien von unangenehmen Ländern umgeben ist, beispielsweise von der Türkei (Stichwort: Völkermord), Aserbaidschan (Stichwort: Bergkarabachkonflikt) und dem Iran.
Das macht sie besonders vulnerabel für russischen Einfluss, der, wie wir wissen, nicht nur seine positiven (Militärhilfe gegen das größere und ölreiche Aserbaidschan), sondern auch seine negativen Seiten haben kann (Einflussnahme auf die Politik).
Armenien ist christlich. Im Gegensatz zu den meisten seiner umgebenden Nachbarn.
Wenn der russlandfreundliche Nachfolger die Dinge nicht schnellstens in den Griff bekommt wird Putin aktiv. Aufmüpfigkeiten im Hinterhof werden nicht geduldet. Wo käme Russland denn da noch hin, wenn jedes Volk in der russischen Einflußsphäre macht was es will?
Vielleicht wird man abwarten, ob sich eine korrupte Partei durchsetzen kann.
Sargsjan galt als Politiker mit einem engen Verhältnis zu Moskau. Man verfolge die Lage bei dem Bündnispartner aufmerksam, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow: «Aber warum sollte sich Moskau einmischen?» Außenamtssprecherin Maria Sacharowa schrieb: «Armenien, Russland ist immer mit dir!» Russland hat bislang alle durch Druck der Straße erzwungenen Umstürze in anderen Republiken streng verurteilt.
Die Armenier haben die Russen in der Tat häufig als Schutzmacht betrachtet und sich ihnen kulturell näher gefühlt als ihren unmittelbaren Nachbarn. Vergessen wir nicht, dass Armenien von unangenehmen Ländern umgeben ist, beispielsweise von der Türkei (Stichwort: Völkermord), Aserbaidschan (Stichwort: Bergkarabachkonflikt) und dem Iran.
Das macht sie besonders vulnerabel für russischen Einfluss, der, wie wir wissen, nicht nur seine positiven (Militärhilfe gegen das größere und ölreiche Aserbaidschan), sondern auch seine negativen Seiten haben kann (Einflussnahme auf die Politik).
Der Iran wird zwar in unseren Medien immer als "böse" dargestellt, weil das der große Bruder USA verkündet hat, unterhält aber sehr gute Wirtschaftsbeziehungen zu uns und hat, meines Wissens nach, im Gegensatz zu uns und unseren lieben Freunden seit Ewigkeiten kein Land mehr überfallen.
Bergkarabach gehörte zu Aserbaidschan, hat sich aber für unabhängig erklärt und wird zu großen Teilen von Armenien besetzt. Die Schuld für den Konflikt kann man also beim besten Willen nicht Aserbaidschan in die Schuhe schieben.
Der Iran wird zwar in unseren Medien immer als "böse" dargestellt, weil das der große Bruder USA verkündet hat, unterhält aber sehr gute Wirtschaftsbeziehungen zu uns und hat, meines Wissens nach, im Gegensatz zu uns und unseren lieben Freunden seit Ewigkeiten kein Land mehr überfallen.
Ich glaube auch nicht, dass der Iran das Hauptproblem Armeniens ist; immerhin haben die Staaten sogar zeitweilig zu einem Bündnis gefunden.
Trotzdem ist der Iran allgemein gesehen kein Chorknabe, wenn er auch keine direkten Angriffskriege führen mag. Die jahrzehntelange Einflussnahme auf Syrien, den Libanon und Israel werte ich sehr negativ.
KarlRanseier hat geschrieben:(23 Apr 2018, 22:34)
Bergkarabach gehörte zu Aserbaidschan, hat sich aber für unabhängig erklärt und wird zu großen Teilen von Armenien besetzt. Die Schuld für den Konflikt kann man also beim besten Willen nicht Aserbaidschan in die Schuhe schieben.
Das ist komplex. Es gab Grenzen, die mehr oder weniger willkürlich gezogen wurden und zu Zeiten der Sowjetunion keine große Bedeutung hatten. Soweit ich informiert bin, war Bergkarabach trotz seiner Zugehörigkeit zu Aserbaidschan mehrheitlich von Armeniern bewohnt. Wer da jetzt welche Schuld am Konflikt trägt, will ich gar nicht beurteilen; ich erinnere mich, dass das schon Ende der Achtzigerjahre ein großes Thema war.
Mir ging es mehr darum darzulegen, warum Armenien sich Russland gegenüber verbunden fühlt. Und das sind eben schlechte Beziehungen zu den muslimischen Nachbarn Türkei und zu Aserbaidschan, und natürlich die religiös-kulturelle Verbundenheit zu Russland und seine Rolle als Schutzmacht.
Re: Wie weiter mit Armenien ?
Verfasst: Mo 23. Apr 2018, 23:23
von DarkLightbringer
Das wird man bald sehen, ob das russisch-föderale Oligarchen-Imperium dem kleinen Bruder an die Gurgel geht oder aber einen Keks schenkt.
Die Leute tanzten bis in die Nacht hinein, die Hoffnungen in den Wandel scheinen groß zu sein.
Die angekündigte Rede des rebellischen Wortführers fand inzwischen statt.
In einer Rede vor mehr als 100 000 Menschen auf dem Platz der Republik versprach Nikol Paschinjan einen sanften Übergang und forderte Demonstranten und Sicherheitskräfte zu gegenseitigem Respekt auf. Den Angehörigen der alten Eliten versprach er, es werde keine Rache geben: "Wir bauen ein Land der Gleichheit und der nationalen Einheit", sagte er.
Praktisch. Auf der Krim gab es ebenfalls ein Truppenstationierungsabkommen.
Man muss es aber realistisch sehen: Armenien ist nicht die Ukraine.
Für die Ukraine ist Russland/UdSSR (in diesem Zusammenhang erlaube ich mir mal die Gleichsetzung, die ich sonst vermeide) ein Ursupator, der in den letzten 150 Jahren die Entwickung nach Möglichkeit behinderte und heute einen Teil der Ukraine besetzt und einen Bürgerkrieg massiv sposort.
Zudem ist die Ukraine mit über 30 Mio, Meerzugang und Westgrenze und (außer RF) keinem feindlich gesinnten Nachbarn sehr gut selbst überlebensfähig.
Anders Armenien. Ähnlich den Kurden haben die Armenier einfach Pech mit dem Stück Erde,auf dem sie siedeln. Hier haben UdSSR/RF bereits mehrmals das blanke Überleben gesichert. Armenien mit 3 Mio, ohne Meerzugang und Westgrenze sowie mit zwei Nachbarn, die den Armeniern an die Gurgel wollen, braucht die russische Macht.
Dass das im Gefolge autokratische Oligarchen befördert und dieDemokratieentwicklung behindert, ist halt eine Binse.
In sofern wird es die Kunst sein, eine weltoffene, demokratische Entwicklung hinzulegen, und die Verbindung zu Russland nicht zu kappen. Historisches Beispiel: Finnland und Mannerheim.
Man muss es aber realistisch sehen: Armenien ist nicht die Ukraine.
Für die Ukraine ist Russland/UdSSR (in diesem Zusammenhang erlaube ich mir mal die Gleichsetzung, die ich sonst vermeide) ein Ursupator, der in den letzten 150 Jahren die Entwickung nach Möglichkeit behinderte und heute einen Teil der Ukraine besetzt und einen Bürgerkrieg massiv sposort.
Zudem ist die Ukraine mit über 30 Mio, Meerzugang und Westgrenze und (außer RF) keinem feindlich gesinnten Nachbarn sehr gut selbst überlebensfähig.
Anders Armenien. Ähnlich den Kurden haben die Armenier einfach Pech mit dem Stück Erde,auf dem sie siedeln. Hier haben UdSSR/RF bereits mehrmals das blanke Überleben gesichert. Armenien mit 3 Mio, ohne Meerzugang und Westgrenze sowie mit zwei Nachbarn, die den Armeniern an die Gurgel wollen, braucht die russische Macht.
Dass das im Gefolge autokratische Oligarchen befördert und dieDemokratieentwicklung behindert, ist halt eine Binse.
In sofern wird es die Kunst sein, eine weltoffene, demokratische Entwicklung hinzulegen, und die Verbindung zu Russland nicht zu kappen. Historisches Beispiel: Finnland und Mannerheim.
Die Chancen sehe ich ehrlicherweise aber minimal
Nun, zumindest von einem Demonstranten war zu vernehmen, man wolle keine russische Kolonie mehr sein. Zentraler Punkt ist die Korruption, die wohl mit dem "postsowjetischen Erbe" verbunden wird. Das war aber in der Ukraine auch so, es gab ebenfalls keinerlei Mehrheit, die sich einen NATO-Beitritt vorstellte und ein Überfall durch die "Brüder" war gar nicht denkbar. Man vergleiche auch die Vorläufer-Revolution "Ukraine ohne Kutschma".
Du hast recht, der Unterschied liegt natürlich in der geografischen Ferne zum westlichen Teil Europas, die Lage des Landes ist anders.
Vieles wird jetzt von diesem Anführer Nikol Pirgendwer abhängen, der Übergangsregierung und letztlich von den Wahlen.
Re: Wie weiter mit Armenien ?
Verfasst: Di 24. Apr 2018, 09:32
von Julian
Armenien hat drei Millionen Einwohner; Aserbaidschan, mit dem man im Krieg liegt, hat zehn Millionen Einwohner. Die Türkei, mit der sich viele Aserbaidschaner eng verbunden fühlen, hat 80 Millionen Einwohner.
Dies nur, um die Herausforderung für Armenien darzulegen. Gegenwärtig besetzt Armenien noch einen Teil des aserbaidschanischen Staatsgebietes, Bergkarabach und angrenzende, die Verbindung zu Armenien herstellende Gebiete. Zwar wohnen in Bergkarabach durchaus viele Armenier, dennoch möchten die Vereinten Nationen auf das Völkerrecht beharren und fordern Armenien auf, sich zurückzuziehen. Es wurden auch mehrere hunderttausend Aserbaidschaner vertrieben. Auf der anderen Seite ist den Armeniern nach Vertreibung und Völkermord nur ein relativ kleines Territorium geblieben, das auch noch geostrategisch prekär liegt.
Russland spielt auf der vollen Klaviatur und unterstützt sowohl Armenien als auch, in einem geringeren Maße, Aserbaidschan.
Re: Wie weiter mit Armenien ?
Verfasst: Di 24. Apr 2018, 10:00
von DarkLightbringer
2013 gab es "Stoppt Putin!"-Demonstrationen. Die strategische Lage und das Verhältnis zu Aserbaidschan ist das eine, was die Leute stört, das ist die Perspektivlosigkeit, die Vetterleswirtschaft der Oligarchen, die Korruption. Demokratie wird als Alternative wahrgenommen.
Man sollte auch nicht vergessen, dass gerade die jungen Leute, die Studenten, die Revolution tragen.
Re: Wie weiter mit Armenien ?
Verfasst: Di 24. Apr 2018, 10:14
von DarkLightbringer
"Wir wollen die Übergabe der Macht an das Volk" lautet eine der Forderungen des Protestführers Nikol Pashinian.
Heute gedachten die Armenier dem Völkermord von 1915 bis 1917.
Vor den Zeremonien haben Regierung und Protestbewegung zur Einigkeit aufgerufen.
Der Anführer der Protestwelle:
"Morgen werden wir zusammengehen, um unseren Märtyrern zu sagen, dass das Volk gewonnen hat, dass der Völkermord an unserem Volk der Vergangenheit angehört", sagte Paschinjan am Montagabend.
Für die Regierungsseite der Nachfolger des abgesetzten Premierministers:
Karapetjan forderte die Armenier auf, der Welt zu zeigen, "dass wir uns in schwierigen Zeiten zusammenschließen, Verhandlungen führen und Lösungen finden können".
Karapetjan steht für das alte System, aber es ist ja praktisch der Idealfall, wenn sich Vertreter der alten Ordnung mit Vertretern einer etwaigen neuen Ordnung an einen Tisch setzen und den Übergang im Sinne einer Samtenen Revolution verhandeln. Ein solcher Übergang hält die Stabilität aufrecht und legt letztlich das Schicksal des Landes in die Hände des Volkes.